Seite 12 Wirtschaftsstandort Uckermark Glückwünsche zum Meisterjubiläum gab es für Roland Just (Zweiter von links) von Katrin Grothe,Klaus Schreiber (Dritter von links) und Mike Vorbringer. Foto:Uwe Werner Handwerk ist in der Familie Tradition Seit 25 Jahren ist Tischlermeister Roland Just am Markt und überzeugt davon, dass seine Branche eine Zukunft hat. PETERSDORF. Einen Anlass zum Feiern gab es diesen Sommer bei Tischlermeister Roland Just in Petersdorf. Der 51-Jährige konnte sein 25. Meisterjubiläum begehen. Als Gratulanten hatten sich auch die Geschäftsführerin der „Kreishandwerkerschaft Uckermark“ Katrin Grothe, der Kreishandwerksmeister Bäckermeister Klaus Schreiber aus Angermünde und Mike Vorbringer vom „Versorgungswerk des Handwerks“ (IDU- NA) eingestellt. Roland Just hat einst das Tischlerhandwerk bei Meister Christian Tuband im „VEB (K) Bau Templin“ gelernt. „Bevor ich dann 1999 auf unserem Grundstück in Petersdorf den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit gewagt habe, hatte ich nach der Wiedervereinigung zunächst bis 1993 als Geselle bei „Fensterbau Templin“ gearbeitet. 1998 habe ich dann auch die Meisterprüfung erfolgreich bestanden“, berichtete Roland Just. Sein Meisterstück habe erinder „Tischlerei Meith“ in Ringenwalde gebaut und bis heute pflege man deshalb ein freundschaftliches Verhältnis,fügte er hinzu. Der Petersdorfer beschäftigt aktuell einen Angestellten. Zu den wichtigsten Arbeiten der Kleinstfirma gehören die Montage von Fenstern, Türen und Toren, der Bau von Türen für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Trockenbauleistungen. „Um die Firma ökonomisch betreiben zu können, arbeite ich außerdem stundenweise als Hausmeister und Techniker bei der „Stephanus Stiftung“ im Ort“, erzählte Roland Just. In der Familie Just hat das Handwerk übrigens eine lange Tradition. Bereits der Großvater des Jubilars war Stellmachermeister. Ein Teil der Werkzeuge und Maschinen in der Tischlerwerkstatt von Roland Just hatte schon diesem gute Dienste geleistet. Und der ältere Bruder warf ein, „dass Roland schon als Kind ganz viel mit und aus Holz gemacht hat“. Sein Meisterstück habe übrigens auch eine ganze Menge mit der Familie zu tun, verriet Roland Just: „Ich habe damals eine Tür für das Wohnhaus meiner Schwester gebaut. Das Holz dafür war Jahrzehnte lang abgelagert. Die Bohlen hatte mein Opa 1945 als Lohn eines Waldbesitzers bekommen.“ In besonderer Erinnerung geblieben sind dem Unternehmer auch Aufträge wie der Bau eines Holz-Bugalows in Ahrensdorf oder „eine richtige Kniffelarbeit – ein Schränkchen, gebaut nach den ganz besonderen Wünschen eines Münzsammlers“. Der erfahrene Tischlermeister zeigte sich davon überzeugt, dass das Handwerk trotz vieler Unkenrufe eine Zukunft hat. Es könne nicht jeder junge Mensch studieren. Die Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten im Handwerk hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten verbessert, müssten allerdings ohne Zweifel noch besser werden, fügte er hinzu. uw
Wirtschaftsstandort Uckermark Seite 13 „Schützen Quartier“ mit 61 Wohnungen fertig Das ehrgeizige Neubauvorhaben der „Wohnbau Prenzlau“ wurde im Mai feierlich eingeweiht. Entstanden ist ein neues Gebiet für alle Generationen. PRENZLAU. Das große und ehrgeizige Neubauprojekt der „Wohnbau Prenzlau“ wurde im Mai offiziell eingeweiht. Dabei lag der erste Spatenstich (20. November 2020) für das „Schützen Quartier“ mit seinen 61 individuell zugeschnittenen Wohnungen nur zweieinhalb Jahre zurück. Eine Rekordbauzeit, wie „Wohnbau“-Geschäftsführer Rene Stüpmann allen am Bau Beteiligten seinen Respekt zollte. Sowohl Kosten- als auch Zeitplan konnten eingehalten werden. Umso beachtlicher, da diese Jahre von der Coronapandemie und steigenden Baupreisen überschattet waren. „Eine exzellente Leistung unseres Baumanagements und aller beteiligten Firmen.“ Entstanden ist ein in fünf Gebäude untergliedertes Quartier mit barrierefreien Wohnungen für alle Generationen. Von der Tiefgarage aus sind alle Wohnungen über Aufzüge zu erreichen. Diese sind entweder mit Balkon, Terrasse oder Dachterrasse ausgestattet. 44 der 61 Wohnungen waren bereits ab 1. Juli vermietet, bei einer Kaltmiete von durchschnittlich10,50 Euro. Gute Wohnlage, besondere Architektur Die Wohnlage, soschwärmte der „Wohnbau“-Geschäftsführer, sei ideal: Kitas, Schulen. Ärztehaus, Stadtpark und Uckersee in wenigen Minuten erreichbar.Die Werbung um potenzielle Mieter aus Berlin, wie dem städtischen Wohnungsunternehmen empfohlen, habe sich allerdings nicht ausgezahlt. Dafür seien eineinhalb Stunden Wegstrecke dann wohl doch zuweit. Matthias Brauner, Leiter der Landesgeschäftsstelle des „Verbandes Berlin- Brandenburgischer Wohnungsunternehmen“ (BBU), attestierte dem „Schützen Quartier“ eine hochwertige Architektur, die das Angebot auf dem Prenzlauer Wohnungsmarkt beispielhaft ergänze und erweitere. Dass bei diesem Vorhaben eine Gemeinschaft aller Partner und Beteiligten zu spüren sei, stimme optimistisch. Hemmnisse für weitere Vorhaben Rene Stüpmann bekannte, dass sein Unternehmen drei weitere Projekte in der Schublade habe, die aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorerst dort verbleiben müssten. Bei den gegenwärtigen Baukosten und der Zinsentwicklung müssten bei Neubauten Mieten zwischen 20 und 25 Euro je Quadratmeter erhoben werden. Für Prenzlau völlig unrealistisch. Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos), der sich beeindruckt von der sehr zügigen und geräuschlosen Realisierung des „Schützen Quartiers“ zeigte, nannte die ausufernde Bürokratie in Deutschland als weiteres Hemmnis für Investitionen. „Es wird Zeit, dass die Regierenden auf Profis aus der Wohnungswirtschaft hören, und sich nicht ihr um die Hälfte verfehltes Ziel, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu errichten, schönreden.“ Matthias Brauner, dessen BBU-Verband 340 Unternehmen vertritt, pflichtete dem bei. Beim „Schützen Quartier“ habe die „Wohnbau“ zum Glück auf das Fernwärmenetz gesetzt. Wäre es ein Blockheizkraftwerk gewesen und das Vorhaben 2023 nicht abgeschlossen, dann wäre nach dem Entwurf des neuen Gebäude-Energie-Gesetzes der Bundesregierung völlig unklar, wie die Wohnungen in sieben Monaten beheizt werden sollen: „Wir brauchen wieder Planungssicherheit und regulatorische Vorgaben“, die der Realität entsprechen würden. hs Das „Schützen Quartier“ in Prenzlau mit seiner Klinkerfassade und den goldenen Balkonen gehört zu den markantesten Wohnquartieren, die in der Stadt neu entstanden sind. Insgesamt 61 Wohnungen umfasst der Komplex. Fotos (2): Heiko Schulze Glückliche Gesichter (von links): „Wohnbau“-Geschäftsführer Rene Stüpmann, Matthias Brauner vom „Verband der Wohnungsunternehmen“, „Wohnbau“-Projektleiter Christoph Göths,Architekt Stephan Bastmann und Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer.
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