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SEITE 24 WIRTSCHAFTSSTAN wohnbau-Geschäftsführer rené stüpmann vor dem 2017 fertiggestelltem kietz karree Foto: monique wüstenhaGen der neubau in der Friedhofstraße mit dem schönen namen „schwanen Villa“ wird imsommer fertiggestellt. wohnbau prenzlau ist inbrandenburg anerkannter branchen-Vorreiter Die Wohnbau GmbH Prenzlau hat sich in den vergangenen zehn Jahren einen Namen gemacht –nicht nur in Prenzlau und Umgebung. „Wir gehören in unserer Branche zu den Vorreitern, haben uns vor allem im Brandenburgischen und Berliner Raum in vielen Belangen zum Vorzeige-Unternehmen entwickelt“, konstatiert Wohnbau-Geschäftsführer René Stüpmann stolz. Insbesondere die digitalen Arbeitsprozesse würden das kommunalen Wohnungsunternehmen auszeichnen. So komme das Rechnungswesen beispielsweise mit einem einzigen Aktenschrank aus. Alles andere wird digital gesteuert, abgelegt und archiviert. Auch die Verkehrssicherungspflichten und Spielplatzkontrollen, das Vertragsmanagement, Reparaturmeldungen und der Posteingang sind in der Wohnbau papierlos. „Das spart nicht nur Ressourcen, sondern verbessert auch unseren Kundenservice.“ Und der steht bei der Wohnbau an oberster Stelle. Jeder Mieter des Wohnungsunternehmen hat einen persönlichen Ansprechpartner. Ein eigener Außendienst sorgt für Ordnung und Sicherheit in den Wohngebieten. Außerdem zeichne sich die Wohnbau durch eine faire Betriebskostenabrechnung aus. „Wir betreiben in diesem Bereich so genanntes Benchmarketing, vergleichen unsere Kosten stetig mit anderen Wohnungsunternehmen und dem Markt. So gelang es uns, die Betriebskosten für unsere Kundinnen und Kunden in den vergangenen Jahren stabil zu halten“, erläutert René Stüpmann. Weiterhin investiere die Wohnbau Prenzlau trotz hoher Verbindlichkeiten in den eigenen Bestand. „2018 gelang es uns zum ersten Mal seit der Gründung der Wohnbau 1991, eine branchenübliche Eigenkapitalquote von über 30 Prozent zu erreichen. In den vergangenen neun Jahren haben wir rund 51 Millionen Euro inden eigenen Bestand investiert und dennoch unsere Kredite um rund 35 Millionen Euro tilgen können“, führt der Geschäftsführer weiter aus. In den vergangenen Jahren schaffte oder verbesserte die Wohnbau über 400 Pkw-Stellflächen, renovierte diverse Treppenhäuser, gestaltete viele Fassaden, baute und restaurierte zahlreiche Spielplätze und Innenhöfe, sorgte mit Müll-Einhausungen für mehr Sauberkeit im Wohnumfeld. Zudem setzt die Wohnbau mit Komplettsanierungen, wie in der Schwedter Straße oder mit der Gartenhausvilla in der Brüssower Allee 44/46, und Neubauprojekten, wie dem Kietz Karree, Akzente in Prenzlau. Das neue Wohnhaus in der Friedhofstraße mit dem schönen Namen „Schwanen Villa“ wird im Sommer fertiggestellt. Alle zehn barrierearme Wohnungen sind bereits vermietet. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass hier Wohnungen im gehobenen Segment entstehen. Dennoch hatten wir 160 Interessenten für diese elf Wohneinheiten. Das zeigt, dass die Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum sehr groß ist“, erklärt René Stüpmann. Der nächste, ebenfalls sehr attraktive, Neubau entsteht in der Steinstraße. Hier wird im Sommer das Richtfest gefeiert, die Fertigstellung der elf Wohnungen ist für Anfang 2020 vorgesehen. In zentraler Lage entstehen fünf Zwei- und sechs Dreiraumwohnungen, alle barrierearm mit einem Balkon zur Hofseite. Ein Aufzug erspart das Treppensteigen. Zu ebener Erde werden im Erdgeschoss ein Fahrradraum und zu jeder Wohnung ein eigener Abstellraum angelegt. Zudem entstehen hier acht Pkw-Stellflächen, die ein Erreichen der Wohnung auf trockenem Fuße bei Wind und Wetter garantieren. Weitere Projekte wie beispielsweise das Schützen Quartier in der Grabowstraße befinden sich inder Planungsphase. Zum Wohnbau- Bestand gehören rund 3800 Wohnungen. „Mit unserer Unternehmensstrategie gelang es uns, unseren Leerstand in den vergangenen zehn Jahren von fast zehn Prozent auf derzeit rund 2,5 Prozent zu senken. Das ist jedoch nicht marktrepräsentativ,“ berichtet der Geschäftsführer.

DORT UCKERMARK SEITE 25 so viel eu-Förderung steckt inder uckermark Zu übersehen sind sie nicht: Blaue Schilder unter anderem an Kitas, Arztpraxen, Gemeinde- und Vereinsgebäuden, Gasthäusern, Ferienwohnungen oder Radwegen in der Uckermark. Damit verbunden ist ein Hinweis: Hier stecken europäische Fördermittel, Zuwendungen der EU für innovative regionale Projekte, drin. Für Roland Resch, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe Uckermark (LAG), untrügliches Zeichen dafür, dass Europa auch hier längst Alltag geworden ist. Ohne die durch das Budget aus dem EU-Förderprogramm LEADER zur Verfügung gestellten Mittel hätten sich bestimmte Projekte beispielsweise im nachhaltigen Tourismus oder in der Daseinsvorsorge nicht realisieren lassen, sagt er: „Die Menschen in unserer Region haben etwas von der EU. Das muss man sich ab und zu vor Augen halten“, ergänzt er. Immerhin würden im Zeitraum von 2014 bis 2020 21,7 Millionen Euro in die Uckermark fließen, ergänzt Regionalmanagerin Jana Thum. „Kofinanziert mit Geldern durch das Land Brandenburg, konnten bis Ende 2018 rund 180 Projekte gestartet werden. Weitere wurden erst kürzlich von der Lokalen Aktionsgruppe positiv bewertet.“ Ziel von LEADER sei es, innovative Ideen zu erarbeiten, damit ländliche Regionen sich entwickeln. „Dafür gibt es die Lokale Aktionsgruppe Uckermark, in der Interessenvertreter aus allen Lebensbereichen, Wirtschaft und Verwaltung über dieVerwendung des LEADER- Budgets entscheiden“, erklärt Jana Thum. Die Uckermark ist eine von 321 Regionen, die je nach Bundesland und LEA- DER-Region von 1,5 bis über 20 Millionen Euro von der EU erhalten. „Mit diesem Geld können die Ideen der Akteure vor Ort umgesetzt werden. Um in den Genuss der Fördermittel zu kommen, müssen alleRegionenvorher eineregionaleEntwicklungsstrategie erarbeiten. Diese Strategie und die Förderrichtlinie legen fest, wer zu welchen Bedingungen gefördert wird“, sagt die Regionalmanagerin. Die Grundlage einer mittlerweile fast 20-jährigen nachhaltigen Regionalentwicklung in der Uckermark ist das Netzwerk aus lokalen Akteuren, die sich in der gesamten Uckermark engagieren, so ihr Hinweis. Projekte im Bereich des nachhaltigen Tourismus mit innovativen Konzepten seien in der Vergangenheit im Rahmen der Förderung gut bedient worden, lässt Roland Resch wissen. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die Bootschaft Studios und das Gästehaus mein.lychen in der Flößerstadt, aber auch auf das Ferienhaus „Alte Gärtnerei“ in Groß Sperrenwalde. „Bei den Vorhaben, die der Daseinsvorsorge dienen, sind oft die Kommunen Antragsteller. Die Projektauswahlkriterien sind so gestaltet, dass kommunale und private Vorhaben gleiche Chancen haben.“ So seien EU-Mittel beispielsweise in die Erweiterung der Räumlichkeiten des „Jugendkellas“ in Templin und in die Begegnungsstätte „Rasthaus Guter Hirte“ in Fürstenwerder geflossen. Die NABU-Kirche in Neu-Temmen und die Brüssower Kita profitierten ebenfalls von diesen Zuwendungen, um nur einige Beispiele zu nennen. Besonders hervorzuheben sei in der Uckermark das Vertreter der leader-regionen ravakka und pyhäjärviseutu aus Finnland informierten sich inder lychener sehwerkstatt elter, wie private projektträger von Förderung profitieren. Foto: Jana thum Verhältnis in der Anzahl der kommunalen und privaten Vorhaben, erklärt Jana Thum. „Im Vergleich zu anderen Regionen ist den Mitgliedern der LAG wichtig, dass vor allem auch private, kleinteilige Vorhaben gefördert werden, die einen nachhaltigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung leisten und langfristig Arbeitsplätze schaffen.“ Dabei liege ein Schwerpunkt bei den regionalen Produzenten. Als Beispiele dafür nennt sie die Kommissionierungsstelle mit Lager für regionale Produkte in Bandelow,die Wildwirtschaft Buchenhain, die Fischräucherei in Gerswalde und den Fliether Regionalladen BonUmGustUM. Einmal im Jahr, immer am 3. Oktober, organisiert die LAG den Regionalmarkt der Uckermark an wechselnden Standorten, um Verbraucher und regionale Produzenten zusammenzubringen. Auch das ist eine Möglichkeit, Europa ganz lokal kennenzulernen“, sagt Jana Thum. Weniger EU-Mittel – Brandenburg fordert mehr Geld vom Bund: Nach 2020 sollen die Aufgaben mehr werden, die Mittel für Förderprojekte aber sinken. Darum warnt Brandenburg vor einer absehbaren zu hohen Belastung in der Zukunft.

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