Aufrufe
vor 6 Jahren

Weihnachtsbeilage Vorpommern Kurier 2017

  • Text
  • Weihnachtsmann
  • Dezember
  • Weihnachten
  • Mutter
  • Fest
  • Vater
  • Kinder
  • Lesergeschichte
  • Neubrandenburg
  • Zeit
  • Kurier

Seite 2 Frohes Fest

Seite 2 Frohes Fest Freitag, 22. Dezember 2017 Wirwünschen frohe Weihnachten! Lichter,Glanz und Kinderlachen –das gehörtfür vieleMenschenzum Weihnachtsgefühl dazu. Oftzählen aber auch die Feste, an denen etwasso richtig schief ging, zu den schönstenErinnerungen. Die Heimlichkeit,die geschmückte Welt undunerwartete Geschenkemachen den Heiligabend ebenfalls zu etwasganz Besonderem, wie die vielen Geschichtenzeigen, die unsereLeser in diesemJahr für die Weihnachtszeitung eingeschickthaben. Mehr als 50 Briefe mit weit mehr als 100 Seiten voller Erinnerungen und fantasievoller Erzählungen zumWeihnachtsfesterreichten unsere Redaktion, brachten uns zumSchmunzeln und zumWeinen. Vielen Dank, liebe Leser, dass Sieuns alljährlich an diesemSchatzder Erinnerungen teilhaben lassen. Wirwünschen Ihnen wunderbareFesttage! Bescherung mit Knalleffekt Lesergeschichte vonHanne Neumann aus Neubrandenburg © MILLES StuDIO - FOtOLIa.cOM In den 1970er Jahren wohnten wir in einem kleinen Dorf am Oderhaff. Unsere Tochter, damals etwas über zwei Jahre alt, glaubte felsenfest an den Weihnachtsmann und zählte jeden Tag auf, was er ihr alles bringen sollte. Sie versprach, ganz brav zu sein und übte fleißig ihr Gedicht. Endlich war es so weit, der 24. Dezember,dieser besondere Tag (auch für uns), war da. Unsere Tochter hatte bereits sämtliche Kleider anprobiert, bis dann schließlich die richtige Auswahl getroffen war. Der Abend war genau geplant, erst Bescherung mit Weihnachtsmann und dann der Braten –essollte dieses Mal keine Würstchen geben. Als wir uns noch eine Tasse Kaffee gönnten, begann das Licht schon hin und wieder zu flackern. Na, was sollte das jetzt? Nur kein Stromausfall! Es beruhigte sich alles, und unser Kind unterhielt uns mit den wildesten Tanzeinlagen, rief immer wieder nach dem Weihnachtsmann. Vonunserem Flur gingen zwei Türen ab, eine links ins Wohnzimmer und eine rechts in die Küche. Dann hörten wir schwere Schritte den Flur entlang stapfen. Oh, der Weihnachtsmann. Alle schauten gebannt zur Tür, und unsere Tochter wurde immer ruhiger. Doch was war das? Plötzlich war esstockfinster —Stromausfall. Man hörte erst nur merkwürdige Geräusche, dann brach ein Poltern und Fluchen los. Geistesgegenwärtig suchte mein Mann nach Kerzen. Endlich hatten wir Licht. Kind auf dem Arm, Vater Kerzen in der Hand, und so stürzten wir in den Flur. Unsere Tochter wollte dann wissen, ob der Weihnachtsmann uns jetzt auch im Dunkeln finden würde. Als ich bemerkte, dass die Küchentür offen stand, hatte ich schon eine Vorahnung. Wusste nicht, obich lachen oder weinen sollte Ich traute meinen Augen nicht, der „Weihnachtsmann“ hatte in der Dunkelheit die Türen verwechselt und war in die Küche geraten. Dort hatte er versucht, sich festzuhalten und bekam den Topf mit der Ente zu fassen, den er dann vom Herd auf den Boden beförderte. Damit aber nicht genug, er begrub den Entenbraten unter sich und strampelte völlig hilflos mit den Beinen in der Luft. Mir blieb der Mund offen stehen. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Mir blieb die Antwort erspart, denn unser Kind erklärte die Situation so: „Mama, du darfst nicht böse sein, der Weihnachtsmann hatte Hunger und wollte erst essen, bevor er mit dem schweren Sack zu den anderen Kindern geht.“ Ja, so einfach ist das. Noch heute müssen wir schmunzeln, wenn wir an diesen Heiligen Abend zurückdenken. Die Feiertage im Erzgebirge, mit viel Schnee, Nussknackern und Pfefferkuchenhäuschen, sind unserer Leserin Ilona Okko und ihren Geschwistern in besonderer Erinnerung geblieben. FOtO: ©LIaNEM -FOtOLIa.cOM Im Wunderland der Räuchermännchen Lesergeschichte vonIlona Okko aus Rosenow Dieses Jahr war alles anders. Das Weihnachtsfest sollte bei den Großeltern im Erzgebirge gefeiert werden. Der rote Moskwitsch wurde technisch überprüft, und los ging es in aller Herrgottsfrühe an einem schönen sonnigen Wintertag. Wir vier Wir schreiben das Jahr 1984. Es war genau am Vormittag des Heiligen Abends. Es herrschten jetzt ungefähr eine Woche lang Minusgrade, und die Teiche und Seen waren leicht zugefroren. Ich besuchte so gegen 9Uhr meinen Freund, der –wie jedes Jahr –mit seinem jüngeren Bruder und seinen Eltern bei seiner Oma zu Besuch war. Wir wussten erst nichts mit uns anzufangen, als plötzlich mein Freund auf die Idee kam, mal zum alten Kalkbruch zu schauen, ob dort schon Eis drauf wäre, und man könnte ja mal versuchen, ob es hält. Da der kleine See nicht sehr tief war, dachten wir, es könnte ja nicht viel passieren, wenn das Eis doch nicht halten würde. In dem See lag ungefähr fünf Meter entfernt ein alter Geschwister und die Eltern gingen auf die lange Reise. Mit der Zeit wurde die Gegend immer hügliger, bergiger,und Schnee bedeckte die Landschaft. Es war einfach fantastisch, und wir kamen uns vor wie im Miniaturwunderland. In jedem Fenster stand ein Schwibbogen, der so traditionell für das Erzgebirge ist, alles glitzerte und leuchtete so hell. Aus den Schornsteinen auf den schiefergedeckten Häusern stieg der Rauch empor in die Kahn, der schon auf Grund lag, und nur noch der Rand schaute hinaus. Dies reizte wohl den kleinen Bruder meines Freundes, und ohne dass wir es bemerkten, saß er auf dem alten Kahn. Wir forderten ihn auf, vorsichtig über das dünne Eis zurückzuschlittern, aber er hörte nicht und fing an zu springen. Als er noch drei Meter von uns kalte Winterluft. Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt durfte nicht fehlen. Auf dem Marktplatz stand eine riesige Weihnachtspyramide, mit geschnitzten Nussknackern, Räuchermännchen, Bergmännern, Engeln. Diese drehte sich so magisch. Dann dieses klangvolle, himmlische Geläut des Glockenspiels, das vom kleinsten Glöckchen bis hin zur großen Glocke aus weißem Porzellan reichte. Rettungsaktion in letzterMinute Lesergeschichte vonSvenKrause aus Jatznick Ob das Eis schon trägt? Inder Kindheitserinnerung von Sven Krause fand ein Junge die eiskalte antwort. FOtO: ©GOODMOMENtS -FOtOLIa.cOM entfernt war, brach er plötzlich ein und das Geschrei war riesengroß. Er fing an zu zappeln, was ein großer Fehler war, denn der Grund bestand aus reinem Kalk, und man kann sehr schnell darin versinken. Wirdurften jetzt nicht lange überlegen, was zu tun ist, und beruhigten ihn erst einmal so, dass er stillhielt und Die Büdchen erschienen wie kleine Pfefferkuchenhäuschen. Wir waren im Märchenland angekommen. Die Feiertage erlebten wir voller Freude, Aufregung, Staunen und mit viel Schnee. Das Festessen und viele wunderbare Leckereien waren typisch erzgebirgisch angerichtet. Das war für uns eine ganz besondere Weihnacht! Mit den Worten „Weißt Du noch!“ schwelgen wir vier Geschwister jedes Jahr zur Weihnachtszeit in Erinnerungen an diese Zeit im Erzgebirge. nicht mehr zappelte. Er fing dann doch noch an zu weinen und rief nach seiner Mama. Es gab eigentlich nur eine Chance. Wir brauchten einen langen stabilen Stock oder Ast, um ihn herauszuziehen. In der Nähe wuchsen zum Glück einige dicke Sträucher, die lang und stabil genug waren. Aber wie sollten wir einen so dicken Ast ohne Hilfsmittel abbrechen? Eile war geboten, denn der Junge schrie jetzt wie am Spieß, und weit und breit war keine Menschenseele und somit Hilfe zu sehen. Es war inzwischen fast Mittag geworden. Mit der Kraft, die nur ein Verzweifelter aufbringen kann, bekam ich einen Ast abgedreht und wir begannen mit der Rettungsaktion. Mit aller Kraft klammerte sich der Kleine an den Ast. Wir hatten alle Mühe ihn herauszubekommen, weil er schon bis zum Bauch verschwunden war. Wirsind dann alle heilfroh gewesen, dass alles glimpflich ausgegangen war.Dann beeilten wir uns, um noch rechtzeitig zum Mittagessen zu Hause zu sein, und es wurde noch ein sehr schönes Weihnachtsfest. NBS NBN SZS PZ TZ MZ HZ PAZ AZ AZD DZ MST MSM

Freitag, 22. Dezember 2017 Frohes Fest Seite 3 Derspäte Gast Lesergeschichte vonRegina Libert aus Prenzlau Es ist Ende November 1945. Mutter (34), Bruder (5) und ich (7) haben nach der Vertreibung aus der Heimat in einem kleinen Dorf im Mansfelder Land eine erste Bleibe gefunden. Eine Bodenkammer mit zwei Betten und einem sogenannten „Kanonenofen“ mit einer Kochplatte. Als Matratze diente ein Strohsack, an Geschirr hatten wir eine große Aluminiumschüssel, zwei Teller und Tassen sowie Bierflaschen mit Klappverschluss. Wasser von der Dorfpumpe, Plumpsklo. Mutter ging hausnähen, bekam so oft Mittagessen –auch für uns zwei Jungen mit –sie arbeitete überhaupt nur für Lebensmittel. Von unserem Vater wussten wir weiterhin nichts. Lebte er noch? War Alles war perfekt, die Familie war Heiligabend zusammen und pünktlich zur Weihnachtszeit hatte sich eine leichte Schneedecke über die Welt gelegt. Nach der Bescherung klingelte plötzlich das Telefon. „Könnt ihr eine Katze bei euch aufnehmen?“, fragte Dieter, ein ehemaliger Kollege,„wir haben heute bei unserem Waldspaziergang ein kleines Kätzchen gefunden. Aber wir können es nicht behalten, unser kastrierter Kater faucht und knurrt. Wenn ihr sie über Weihnachten behaltet, suche ich später nach dem Besitzer.“ „Das wird wohl Ärger mit Lukas geben“, dachte ich, „der hält Tierhaltung im Plattenbau für Tierquälerei“, doch ich sagte blitzschnell zu. Während ich auf die Bekannten wartete, stieg meine Vorfreude. Vombevorstehenden Besuch hatte ich keinem meiner Lieben erzählt, wusste aber, dass Tochter Katharina sich immer schon eine Katze gewünscht hatte. Endlich klingelte es an der Wohnungstür. Dastanden Anita und Dieter. Schneeflocken klebten ihnen auf Schultern und Haaren. Dieter hielt sogar Katzenfutter und ein Reiseklo unter dem Arm. Schützend in ein Handtuch gewickelt, trug Anita das kleine Kätzchen in die Stube. Katharina nahm es sofort auf den Arm und rannte überglücklich in ihr Zimmer.Anita erzählte, wie sie die Kleine unter einer Tanne entdeckt hatte. „Sie kam ganz zutraulich hervor und rannte dann immer hinter uns her.Danahmen wir sie mit nach Hause. Sie war völlig ausgehungert und verdrückte gleich drei Dosen Futter“, ergänzte sie. Die Katze trug ein rotes Strassstein-Halsband. „Ein Hauch von Kitsch befleckt das Fell des edlen Miezekätzchens“, meinte ich verwundert und überlegte, ob es sich bei ihren Besitzern wohl um er in Gefangenschaft? Woher sollten wir auch etwas erfahren? Die Suchdienste des Roten Kreuzes arbeiteten fieberhaft, waren aber hoffnungslos überlastet. Woher hätte unser Vater wissen sollen, wo wir als Heimatvertriebene aus Nordböhmen gelandet waren? Das war nahezu unmöglich. Aber oft hält das Leben ausgerechnet für solche Situationen Zufälle, Glücksfälle, kleine Wunder bereit ... Kosename verrät den bärtigen Soldaten Eines Tages ging ich wie jeden Tag ins Lebensmittelgeschäft Milch holen. Auf Lebensmittelmarken gab es für meinen Bruder Vollmilch und für mich Magermilch, die der Kaufmann mit einem Trichter in unsere zwei Bierflaschen einfüllte. Ich war auf dem Hinweg, als mir ein älterer Mitschüler begegnete und mit der Hand zum Milchauto hin zeigte und sagte: „Da will jemand zu euch,dubist doch Klaus.“ Ich drehte mich in die gewiesene Richtung und sah einen dunkelbärtigen Mann im Militärmantel, Soldatenmütze und Rucksack auf dem Rücken. Er war zum Fürchten ,und ich gab Fersengeld. Er lief nun hinter mir her und rief meinen Vornamen, und zwar mit einem vertrauten „l“ an meinen Vornamen angehängt. Das war mein Kosename. So hatten mich nur meine Eltern manchmal genannt. Da reagierte ich unwillkürlich, drehte mich um, blieb stehen und rannte schließlich in seine ausgebreiteten Arme: „Vatti“. Milch habe ich an diesem Tag nicht mehr geholt. Auf dem Wegzuunserem neuen Zuhause band mir Vater einen Schal um, den meine Mutter ihrem Franzl mal geschenkt hatte und den er mit in den Krieg nach Norwegen genommen hatte, als Glücksbringer. Ich sollte nichts sagen, nur betuchte Leute gehandelt hatte. „Vielleicht“, so sagte ich, „eine ältere Frau, die Gefallen an Strasssteinen fand, und ihr Mann, der die Mieze mit Leckerbissen verwöhnte, weil sie nur das teuerste Katzenfutter fraß? Vermutlich Großeltern, die das Kätzchen ihren Enkeln zu Weihnachten geschenkt hatten?“ Das Kätzchen indes streckte die Beine weit von sich und schlief wie ein Mensch auf dem Rücken. „Möglich, dass es Kinder in einen Puppenwagen gelegt und immer zudeckt hatten“, meinte Katharina. „Ja, und aus Angst vor der neuen Umgebung ist Dasschönste Geschenk beim Milchholen Lesergeschichte vonDr. HerbertKlaus aus Templin Viele Kinder und Erwachsene kennen sicher die Geschichte von Friedrich Wolf: „Weihnachtsgans Auguste“. Ich hatte Gelegenheit, in meiner Kindheit diese Geschichte – allerdings mit traurigem Ausgang –erleben zu können. Wir waren zu Hause drei Kinder: mein älterer Bruder, meine jüngere Schwester und ich. Mutter war Hausfrau, Vater konnte wegen einer Kriegsverletzung seinen erlernten Beruf Bäckergeselle nicht mehr ausüben. Er ging trotzdem arbeiten. Mit viel Fleiß schaffte er es bis zum Berufsschullehrer und wurde später sogar Dozent an einer Ingenieurschule in Sachsen. Bis dahin war es aber eine schwere Zeit, in der das Geld immer knapp war.Ich musste oft genug beim Milchmann oder in der Bäckerei sagen: „Bitte schreiben Sie es an“, weil wir die Lebensmittel erst nach dem nächsten Gehaltseingang bezahlen konnten. Im Spätsommer hatte Vater die Idee, eine Gans zu kaufen und die bis zum Weihnachtsfest zu füttern, damit sie dann schön fett war.ImGarten hatten wir einen selbst gebauten Kaninchenstall, der leer stand. Das wurde das Nachtquartier für unsere Gans. Tagsüber wurde sie in einem Kinderlaufgitter im Garten gehalten. Sobald wir aus der Schule kamen, durfte sie aber auch im Garten frei herumlaufen. Wir tauften sie Naag-Naag. Naag-Naag gewöhnte sich so sehr anuns, dass wir sie streicheln konnten und sie uns im Garten immer hinterherlief. Besonders lustig war es, wenn Vater sich nach der Gartenarbeit bei einer Tasse Kaffee auf der Gartenbank ausruhte. Dann kam Naag- Naag hinzu, legte das Köpfchenauf seine Knie, plapperte mit dem Schal vor meine Mutter treten. So geschah es. Mutter sah mein strahlendes Gesicht, dann erkannte sie den Schal. Die Überraschung war riesengroß. Wir hatten unseren Vater wieder, wir waren eine komplette Familie. Dieses Glück hatten nicht viele. Aber wie hatte Vater uns gefunden? Er war aus englischer Gefangenschaft entlassen worden, hatte erfahren, dass der erste Transport von Bünauburger (heute Bynov/Decin) mit Evakuierten in die Ostzone gegangen war, nach Mitteldeutschland. Mehr wusste er nicht. Er fuhr mit dem Zug nach Halle und von dort – meistens mit dem Milchauto oder dem Postauto –inmehrere Kreisstädte, unter anderem auch nach Eisleben, wo wir namentlich registriert waren. So war er uns auf die Spur gekommen und hatte seine Familie gefunden. Es wurde das schönste Weihnachtsfest meiner Kindheit. „naag, naag“ und Väterchen unterhielt sich mit ihr. Doch das Weihnachtsfest rückte näher und eines Tages war es so weit, dass Mutter nach dem Weihnachtsbraten fragte. die Katze dann in einem unbeobachteten Moment in den Wald gelaufen und hat sich unter der Tanne versteckt,“ überlegte ich weiter. Mein Mann Lukas betrachtete die Sache realistischer: „Die Katze wurde ausgesetzt“, kommentierte er. „Aber wer setzt denn ein Zur Schule ging ich noch nicht, als meine Eltern nach dem Krieg eine Flüchtlingsfamilie in ihrem Haus aufnahm. Diese Familie brachte unter anderem eine kleine schwarze Hündin mit. „Hexe“ wurde sie genannt. Meine Mutter war alles andere als davon begeistert, ich aber liebte „Hexe“ abgöttisch. An jedem Heiligabend kamen damals meine Tante Lotte und mein Onkel Rudi zu uns. Als es eines Heiligabends nach dem Kaffeetrinken wieder an der Tür klingelte, lief ich hin und öffnete dem ersehnten Gast mit den Worten: „Lieber Weihnachtsmann, oben wartet ,Hexe‘ auf dich“. Damit schickte ich ihn Weihnachtsgans Auguste–ohne glückliches Ende Lesergeschichte vonSonja Thümmel aus Neubrandenburg Ein edles Miezekätzchen mit einem Strassstein-Halsband landete auf wundersame Weise unter dem Weihnachtsbaum unserer Leserin Regina Libert. Foto: ©CHEpko DaniL -FotoLia.CoM Mit Tränen in den Augen zum Hackklotz geschaut Meine Schwester und ich protestierten. Doch nachdem nicht nur die Gans, sondern auch das Futter für sie viel Geld gekostet hatte, gab es keine andere Wahl: Sie musste geschlachtet werden. Vater holte das Beil, ging in den Garten und ließ Naag-Naag aus dem Kaninchenstall. Wie immer lief sie ihm sofort mit Naag- Naag-Geplapper hinterher.Vater ging zum Hackklotz, setzte sich erst einmal darauf und Naag-Naag legte wie immer ihr Köpfchen auf sein Knie. Mutter schaute aus dem Küchenfenster zu, meine Schwester und ich saßen am Tisch und hatten Tränen in den Augen. Doch dann schüttelte Mutter plötzlich den Kopf und brummelte ärgerlich vor sich hin. Wir liefen zum Fenster – Vater hatte Naag-Naag wieder in den Kaninchenstall gesperrt und das Beil in den Keller gebracht. Schwer seufzend kam er in die Wohnung. Er brachte es nicht übers Herz, Naag- Naag den Kopf abzuschlagen! Was waren wir froh! Doch als wir am nächsten Tag aus Kätzchen mit so kostbarem Halsband aus?“, fragte ich erstaunt. „Vielleicht wollten sie das Tier bloß nicht in den Weihnachtsurlaub mitnehmen“, beharrte mein Mann nüchtern. Natürlich fand sich kein Besitzer,und wir behielten die Katze und wollten sie auch nicht mehr hergeben ... Die kleine Hündin „Hexe“ als Mutmacher am Heiligabend Lesergeschichte vonEdeltraud Schocher aus Waren erstmal hinauf. Komisch, vor dem Weihnachtsmann hatte ich nie Angst. Es dauerte nicht lange, da klopfte der Weihnachtsmann an unsere Stubentür. Mein Onkel „versteckte“ sich schnell unter dem Tisch, bekam jedoch trotzdem vom Weihnachtsmann mit der Besenrute ein paar hinten drauf. Daraufhin lachte ich meinen großen, starken Onkel Rudi aus, weil er Angst vor dem Rotgewandeten hatte. Die kleine Hündin „Hexe“ indessen nicht. Der Hund ist am mutigsten. Foto: ©JaviER bRoSCH -FotoLia.CoM der Schule kamen, lag in der großen Pfanne eine gerupfte Gans, und Naag-Naag war nicht mehr im Kaninchenstall! Vater hatte den Nachbarn, der früher schon immer unsere Kaninchen geschlachtet hatte, um Hilfe gebeten. Er hatte Naag-Naag geschlachtet. An den beiden Feiertagen stand Naag-Naag auf dem Tisch. Mutter hatte sie lecker gefüllt und knusprig gebraten –sie duftete appetitlich. Mein Bruder und meine Mutter langten kräftig zu. Vater versuchte sich daran, aber glücklich war er dabei nicht. Doch meine Schwester und ich brachten keinen Bissen herunter. NBS NBN SZS PZ TZ MZ HZ PAZ AZ AZD DZ MST MSM

Kompakt - StadtMagazin

Nordkurier Ratgeber

Kreisanzeiger

Kompakt

Nordkurier Ratgeber

Weitere Magazine

Kompakt - StadtMagazin

Kreisanzeiger