Seite 24 Frohes Fest Freitag, 22. Dezember 2017 100 D-Markfür ein Sportfahrrad Lesergeschichte vonUlrich Michel aus Prenzlau Diese Weihnachtsgeschichte hört sich kurios an, hat sich aber tatsächlich so zugetragen. In meiner Glückwunschpost, anlässlich meiner Jugendweihe 1958, befand sich ein Brief, welcher allgemeine Verwunderung bei mir sowie meiner Familie auslöste. Es war nicht bloß der unbekannte Absender aus der damaligen BRD, sondern auch der Inhalt von 100 DM sowie ein rätselhafter Satz in diesem Glückwunschschreiben. Dieser Satz lauteten: „Als Dank an einen kleinen blonden Jungen, welcher mir Weihnachten 1949, ein paar schöne Stunden bescherte.“ Es war schon erstaunlich, dass der Brief, ohne von bestimmten Stellen geöffnet zu werden, mich erreichte. Nach langem Grübeln und Überlegungen fiel es mir am nächsten Tag wie Schuppen von den Augen. Ich konnte mich an dieses Weihnachtsfest wieder erinnern: Am ersten Feiertag saß ich am Vormittag in der Veranda meiner Großeltern und betrachtete voller Zufriedenheit meine Weihnachtsgeschenke. Ein Metallbaukasten hatte es mir besonders angetan. Die Veranda war mit Möbeln ausgestattet und durch einen kleinen Kanonenofen beheizt. In diesem Moment gebärdeten sich die beiden Wachhunde in ihrem Zwinger wie wild, und es klopfte stark an die Tür der Veranda. Ich öffnete. Vormir stand ein sehr ärmlich gekleideter, hagerer Mann. Schlapphut, alter Militärmantel, geflickte Schnürschuhe und lange Bartstoppeln kennzeichneten sein Äußeres. Er bat um eine kleine Spende und wünschte uns ein schönes Weihnachtsfest. Ich lief schnell in die Küche und berichtete meiner Großmutter von dem seltsamen Besuch. Meine Großmutter unterhielt sich dann mit ihm. Es stellte sich heraus, dass er vor kurzem aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft gekommen war und im Dorf mit einigen Heimatvertriebenen in einer Notunterkunft lebte. Auf der Suche nach seiner Familie, welche in Nordhausen durch Bomben ihr Haus verloren hatte, war er im Dorf gestrandet. Er gab meiner Großmutter zu verstehen, dass er auch drei Kinder hatte und Eine 100 DM Banknote aus dem Jahr 1948. Sie war bis 1962 gültig. seinen jüngsten Sohn noch nie gesehen habe. Dabei strich er mir ständig über den Kopf und über sein stoppeliges Gesicht liefen Tränen. Meine Großmutter bereitete ihm eine Kanne heißen Hagebuttentee und stellte einen großen Teller mit Weihnachtsgebäck hin und gab ihm zu verstehen, er solle kräftig zulangen. Im Anschluss baute der ehemalige Kriegsgefangene mit mir aus dem Metallbaukasten ein kleines Auto. Er erzählte mir von seinen früheren Weihnachten, und wir sangen beide bekannte Weihnachtslieder. Nach zwei Stunden drängte er zum Foto: DEutSchE BunDESBank Aufbruch, eine Einladung zum Mittagessen schlug er aus, mit der Begründung, mit seinen Mitbewohnern eine kleine Feier am Nachmittag begehen zu wollen. Meine Großmutter legte ihm in seinen Rucksack ein Glas Leberwurst, eine Mettwurst und eine Flasche Selbstgebrannten. Ich legte obendrauf eine große Tüte mit Pfeffernüssen. Die Verabschiedung verlief sehr herzlich. Er bedankte sich viele Male und drückte mich ganz fest an sich, und die Tränen rannen wieder über sein Gesicht. Meine Großmutter erklärte mir später, dass es keine Tränen der Trauer waren, sondern der Freude. Das Geheimnis, wie der ehemalige Kriegsgefangene zu meiner Adresse gekommen ist, ist schnell erzählt. Ein ehemalige Nachbarin und Schulfreundin meiner Mutter war Mitte der 1950er Jahre mit ihrer Familie in die BRD geflüchtet. Zufälligerweise in die Stadt, in welcher mein ehemaliger Weihnachtsgast seine Familie wiedergefunden hatte. Er war in einer Fabrik als Geschäftsführer tätig. Da sie aus der Gegend kamen, in welcher der Geschäftsführer das Erlebnis zur Weihnachtszeit mit mir hatte und er meinen Namen sowie den meiner Großeltern kannte, war schnelldie Anschrift ermittelt. Übrigens haben wir die 100 DM in einer Westberliner Wechselstube in Ostmark eingetauscht, mit dem Ergebnis, dass ich mir ein Sportfahrrad der MarkeDiamant kaufen konnte, und für das Sparbuch blieb auch noch etwas übrig. Leider konnten meine Großeltern an der Jugendweihefeier nicht mehr teilnehmen, da sie zu diesem Zeitpunkt schon verstorben waren. Es hätte sie sicher gefreut, von der seltsamen Fügung des Schicksals zu erfahren. anzeige Ein frohes Weihnachtsfest Allen Kunden, Geschäftspartnern, Freunden, Verwandten und Bekannten wünscht die Tischlerei Morgenstern ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in´s neue Jahr. Kfz.-Sachverständigenbüro Stelter &Gerloff Inh. Horst Gerloff Partner der Wir wünschen frohe Festtage, Zeit zur Entspannung, Besinnung auf die wirklich wichtgigen Dinge und viele Lichtblicke im kommenden Jahr. Neustrelitz • Woldegker Ch. 2b Tel. 03981 44 10 60 oder 0175 85 55 062 Frohe Weihnacht und ein glückliches neues Jahr wünscht Ihnen Taxi Neustrelitz Telefon 03981/2222 Kubasch Fenster &Türenbau Edwin Kubasch GmbH Gewerbegebiet Peetscher Weg 33 17252 Mirow • ☎ 039833 2880 Am Ende eines erfolgreichen Geschäftsjahres möchten wir uns bei allen Kunden und Geschäftsfreunden für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit bedanken. Herzlichen Dank auch unseren Mitarbeitern für ihren persönlichen Einsatz bei der Lösung unserer gemeinsamen Aufgaben. Wir wünschen allen frohe Feiertage sowie ein gesundes und glückliches Jahr 2018. Ihr Claudia, Katrin, Annette, Martina, Steffi WIR SAGEN DANKE ... ... und wünschen unseren Kunden ein besinnliches Weihnachten und für 2018 viel Glück! 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