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Urlaubsmagazin 2022

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14 FREIZEIT Wo Pony,

14 FREIZEIT Wo Pony, Schaf und Rind zum Naturschutz weiden Schon Anfang der 1930er-Jahre gab es erste Naturschutz-Initiativen an der Müritz. Eine wichtige Rolle dabei spielt bis heute der „Müritzhof“. Seenplatte. Wer einen Ausflug zum Landschaftspflegehof Müritzhof unternimmt, der im Müritz-Nationalpark liegt, macht aucheinen Abstecher in die Geschichte des Naturschutzes. Denn der spielt am Ostufer der Müritz nicht erst eine Rolle, seitdem er in den vergangenen 30 Jahren zum großen Thema wurde. Der enorme Reichtum an Brutvögeln machte das Gebiet bereits Anfang des 20. Jahrhunderts unter Naturfreunden bekannt. Auf Betreiben des Wareners Karl Bartels erfolgte 1931 die Ausweisung einer sogenannten Vogelfreistätte. Allerdings verhinderten Jäger die Eintragung des Schutzgebietes in die Liste deutscher Vogelschutzgebiete. Erst 1949 wurde das 4832 Hektar große Naturschutzgebiet „Ostufer der Müritz“ gegründet. Die Flächen wurden weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Ab 1952 nahm man Teile der Koppeln aus der Bewirtschaftung heraus. Sosollte dem seit den 1930er-Jahren beobachteten Rückgang an Brutvögeln entgegen gewirkt werden. Die einsetzende Verbuschung bewirkte indes das Gegenteil, Brutgebiete gingen verloren. 1959 wurde die Beweidung wieder aufgenommen, seit 1969 kamen skandinavische Fjällrinder zum Einsatz: Neun Rinder der widerstandsfähigen Rasse wurden zum Aufbau einer Herde angeschafft. Heute weiden am Ostufer der Müritz gut 50 dieser Tiere, die weltweit zu den vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gehört. Bedeutung erlangte das Gebiet mit dem Umbau der Müritzhofgebäude zur Zentralen Lehrstätte für Naturschutz der DDR. Die Einrichtung, die als lange Zeit einzige Schulungsstätte dieser Art in Deutschland 1954 den Betrieb aufnahm, machte den Müritzhof auch im Ausland bekannt. Die ehemalige Staatsjagd der DDR, die etwa 20000 Hektar des heutigen Nationalparkgebietes für sich beanspruchte, bezog die Flächen des Naturschutzgebietes 1970 in ihre Bewirtschaftung ein. Das erschwerte die Arbeit der Lehrstätte. Auf dem Müritzhof leben widerstandsfähige Tierrassen Die Wende und ihre Folgen ermöglichten in einem „Husarenstreich“ als letzten Gesetzesakt der DDR die Ausweisung des 322 Quadratkilometer großen Müritz-Nationalparks. Die heute zum Müritzhof gehörenden Flächen wurden Pflegezone. Große Teile des ehemaligen Naturschutzgebietes „Ostufer der Müritz“ bilden einen Teil der Kernzone des Nationalparks und unterliegen damit dem höchsten Schutzstatus.Inzwischen werden zur Landschaftspflege auch Gotlandschafe, eine ebenfalls widerstandsfähige Tierrasse,eingesetzt. Im nordwestlichen Bereich des Müritz- Nationalparks liegt der 300 Hektar große Müritzhof. 1993 übernahm die Die Gebäude des Landschaftspflegehofs Müritzhof wurden durchgehend saniert. ©(2): Igor Heinzel

FREIZEIT 15 Lebenshilfswerk Waren gGmbH die Gebäude und Flächen. Als Teil einer Werkstatt für behinderte Menschen begann der Aufbau des Landschaftspflegehofes, auf dessen Flächen Fjällrinder, Gotlandschafe und Shetlandponys weiden, um die Hutweide (beweidetes Dauergrünland) zu erhalten. So wird versucht, die Verbuschung zu verhindern. Einer der größten Kranichrastplätze des Landes So werden zum Beispiel für bodenbrütende Vogelarten Lebensräume gesichert. Einer der größten Kranichrastund Schlafplätze im Binnenland von Mecklenburg-Vorpommern wird ebenso erhalten. Jedes Jahr im Herbst versammeln sich hier bis zu zehntausend Kraniche,umsich auf ihren Flug in die Winterquartiere vorzubereiten. Durch die idyllische Landschaft rund um den Müritzhof werden Führungen angeboten. In Begleitung eines Nationalparkführers erhält man einen Einblick indas Gebiet und seine Geschichte. Eine Führung (3 Kilometer) dauert Robuste Fjällrinder gehören zu einer alten skandinavischen Hausrindrasse. etwa vier Stunden. Im Gasthof auf dem Müritzhof (regionale Küche, Wild und Fisch) kann man sich stärken. Der Müritzhofist nicht per Pkw erreichbar. Letzte Parkmöglichkeiten sind die Parkplätze an den Eingangsbereichen zum Müritz-Nationalpark in Federow und Waren. In der Nationalparkinformation in Federow kann man Fahrräder ausleihen und in etwa 45Minuten den Müritzhof erreichen. Die Fußwanderung sollte gegen 8 Uhr an diesen Eingangsbereichen beginnen, um den Startpunkt der Führung pünktlich zu erreichen. Eine Kutschfahrt zum Müritzhof kann man telefonisch unter der Rufnummer 03991 611540 erfragen. Übrigens: An den stacheligen Wacholder trauen sich Fjällrinder, Ponys und Schafe nicht heran. Hier müssen Menschen helfen, einmal im Jahr laden das Nationalparkamt Müritz und der Müritzhof zum Arbeitseinsatz ein. Aus den Wacholderbeeren wird „Müritz-Gin“ gebrannt, ein vorzügliches Getränk. Hartmut Nieswandt müritzhof.de MÜRITZTHERME Gotthunskamp 14 ·17207 Röbel/Müritz Telefon 039931 87819 www.mueritztherme.com CAMPINGPLATZPAPPELBUCHT Seebadstraße 38a ·17207 Röbel/Müritz Telefon 039931 59113 www.mueritztherme.com

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