16 SchöneSeenplatte DieMüritz-Region erkunden –ambesten aufRad undDampfer Waren (Müritz). Nicht nur enorm schön ist die Mecklenburgische Seenplatte, sondern auch enorm groß: Zwischen Schwerin und Feldberg gibt es weit über 1000 Seen mit wundervollem Land drum herum –all das ist Seenplatte. Darum empfehlen wir, das Kennenlernen dieses begnadeten Fleckchens Erde in der Hauptstadt der Seenplatte zu beginnen –in Waren(Müritz). Am besten mit dem Fahrrad, die Seenplatte ist nicht platt, wie man aufgrund des Namens meinen könnte, sie ist hügelig. Aber nicht gebirgig, eine gemütliche Tour schafft jeder (auf demE-Bikesowieso). Also –umrunden wir mal die Müritz, den größten deutschen Binnensee. Das sollte man sich allerdings zweimal überlegen, denn der kürzest mögliche Müritz-Rundweg misst 82 Kilometer. Darum hier eine gemütlichere Alternative über rund 30Kilometer im Sattel und rund 25 Kilometer auf dem Dampfer. Das soll heißen: Der Kurs führt von Waren (Müritz) aus per Rad bis Röbel/ Müritz und mit dem „Dampfer“ zurück. Die Radstrecke ist Teil des Müritz-Rundwegs, der auf den Schildern mit dem Umriss der Müritz gekennzeichnet und gut zu findenist. Start in Waren: Die Stadt am Nordende der Müritz bietet eine reizvolle Mischung aus städtebaulichem Charme, schöner Natur am Müritz-Nationalpark, interessanter Kultur und Geschichte. Wer vor dem Start der Radtour noch ein bisschen bummeln möchte, dem sei die Warener Altstadt mit ihren liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, denKirchen St.Marien und St. Georgen und dem Alten Rathaus empfohlen. Schön ist es auch am Stadthafen, wo man den ein- und ausfahrenden Schiffen (sogar einem richtigen Dampfer!) zusehenkann. Dann wird in Richtung Klink (Müritz) in die Pedale getreten. Der Radweg ist gut ausgebaut, verläuft zunächst parallel zur Bundesstraße 192. Nördlich von Klink, linkerhand hat man immer wieder schöne Ausblicke auf die Müritz, kommt man auf DDR-historischen Boden: Hier wurde 1962 die Urlaubersiedlung „Völkerfreundschaft“ eröffnet, das waren Bungalows mit insgesamt 300 Betten. Bis 1974 entstand gleich daneben der Das Schloss Klink ist seit 1998 ein Hotel. Einst gehörteesder Familievon Schnitzler. Fotos(2) ArchivNordkurier achtgeschossige Neubau „FDGB- Erholungsheim Herbert Warnke“ (FDGB war die Abkürzung der DDR-Gewerkschaft Freier Deutscher Gewerkschaftsbund, Herbert Warnke Kommunist und FDGB-Funktionär). Der Komplex hatte mehr als 2000 Betten, eine Ladenpassage, eine Schwimmhalle, Bars, Cafés und Dachterrassen. Unter dem Namen „Müritz Hotel“ lief die Anlagenachder Wendeerfolgreich weiter, wurde aber 2017 nach schweren Streitereien abgerissen. Das Nachfolger-Hotel sollte bis2020fertig sein, derBaustart erfolgt in wenigen Wochen. Das Dorf Klink, heute beliebtes Urlaubszentrum, liegt sehr schön an der Müritz. Nach dem Abriss des alten Gutshauses wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch die Familie von Schnitzler das Schloss Klink gebaut, das seitdem Wahrzeichen des Ortes ist (zur Familie gehörte auch „Sudel-Ede“ von der DDR-Propagandasendung „Der Schwarze Kanal“ Karl-Eduard von Schnitzler, der aber nie in Klink war).Das Schloss entstand bis 1898 nach dem Vorbild der Schlösser an der Loire im Stil derNeorenaissance. Nach 1945 diente das Schloss anfangs als Kommandantur der Roten Armee und wurde 1971 als Schulungs- und Erholungsobjekt eines Betriebes eröffnet. Nach der Wende wurde das Schloss verkauft und wird seit 1998 als Hotel genutzt. Ein Ausflugsziel im Dorf ist der große Bauernmarktmit Markt, Restaurant und Konditorei, hier kann man eine Rast einlegen und es sich in der beliebten Konditorei schmecken lassen. 1997 wurde in Klink, etwas versteckt im Wald, eine der größten Rehabilitationskliniken Mecklenburg- Vorpommernseröffnet. Weiter geht es direkt an derMüritz in Richtung des Dörfchens Sembzin, zwischendurch gibt es gratisvon hochhoben aufder Steilküste wieder unvergessliche Ausblicke auf das „kleine Meer“, der Müritz. Sembzin war DerMüritz-Hafen vonWaren befindetsichdirekt am Fuße der Altstadt. Warenhat sogar einen echten Dampfer,erträgt denNamen „Europa“.
17 vor der Wende Bauerndorf, heute ist auch hier der Tourismus wichtigster A Wirtschaftszweig. Ausflugstipp: In einem alten, restaurierten Kuhstall und dem Garten drum herum entstand das „Atelier Café“. Hier gibt es Kunst, Kunsthandwerk und Gartenbaukunst. Und dazu Kaffee und Kuchen. Vom Turm der Röbeler Marienkirche aus hat man einen weiten Blick auf den größten deutschen Binnensee, die Müritz. Zurück nach Waren geht es entspannt per Schiff Gestärkt geht es gut drei Kilometer weiter nach Sietow, natürlich liegt auch dieses Dorf an der Müritz. Und auch hier ist mit Hafen, Hotels und Ferienwohnungen der Tourismus eingezogen. Der Name Sietow, der Ort wurde im 13. Jahrhundert zu ersten Mal erwähnt, stammt ab von dem altslawischen Wort „zytko“. Das bedeutet „Kornauge“ und weist auf die landwirtschaftliche Vergangenheit hin. Sietow hat eine schöne alte denkmalgeschützte Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie ist heute als „Erzählkirche“ ein Anziehungspunkt. Die nächste Station des Ausfluges ist nach dem Umfahren der Sietower Bucht der Müritz das Dörfchen Gotthun, heute ebenfalls Urlaubsort. Ein Hünengrab in der Nähe an der Schamper Mühle, das ist eine gut erhaltene Windmühle, bezeugt, dass hier bereits vor 5000 Jahren gesiedelt wurde. Schließlich kommt das Ziel näher – Röbel/Müritz, auch die bunte Stadt am kleinen Meer genannt. Das hat einen guten Fotos (2) : Hartmut Nieswandt Grund: Die Röbeler haben Mut zur Farbe, ihre Häuser sind bunter als die in Waren, Malchow oder Penzlin. Röbel, anerkannter Erholungsort mit seinen zwei imposanten frühgotischen Kirchtürmen, liegt auch wunderbar an der Müritz – genauer gesagt am Binnensee und der Großen Wünnow, so heißen die beiden Müritzbuchten, die zur Stadt führen. Die kleine Stadt besitzt eine wunderschöne lang gestreckte Uferpromenade mit Anlegestellen der Fahrgastschiffe, Restaurants und Cafés. Die alten, teils schilfgedeckten Bootshäuser verleihen dem Ort zusammen mit dem Wasserwanderrastplatz, dem Seglerund Stadthafen ein maritimes Flair. Wer jetzt noch „Körner“ in den Beinen hat, sollte der in der Nähe des Hafens stehenden Marienkirche einen Besuch abstatten und auf den Turm steigen. Von dort hat man den überwältigenden abschließenden Blick auf den größten deutschen Binnensee und das Städtchen Röbel. Vom Hafen aus geht es per Schiff zurück nach Waren. In aller Gemütlichkeit kann man sich noch einmal die Strecke ansehen, die man vorher „abgestrampelt“ ist. Über Fahrverbindungen kann man sich informieren bei der Weißen oder Blau-Weißen Flotte. Hartmut Nieswandt www.weisse-flotte-mueritz.de, www.blau-weisse-flotte.de Infos: Tel. 0451 899060 oder www.lebensart-messe.de 2. bis 4. Sept. 2022 Burg Stargard Burggelände täglich 10 bis 18 Uhr wir Freuen uns auf ihren besuch
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