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Ratgeber Mitten im Leben

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SEITE 20 FREITAG, 30.

SEITE 20 FREITAG, 30. NOVEMBER 2018 Leserporträt Warum der Luftballon die Leine liebt Silvia Hofert fühlt sich mittlerweile sauwohl in ihrem Leben. Seit sie bemerkt, wie schnell die Jahre rennen, sagt sie öfter mal Nein, denkt mehr an sich und genießt bewusst jede Stunde mit ihrem Mann. Von Claudia Marsal Prenzlau. „Meine schönsten Jahre? Ich glaube, die haben mit Mitte 40 begonnen.“ Silvia Hofert steht am Tresen ihrer Praxis für Podologie und streicht sich nachdenklich durch ihre jetzt raspelkurz geschnittenen Haare. „Ja, das können Sie wirklich schreiben. Als Frau lernt man vermutlich erst spät, sich selbst zu wertschätzen und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Davor reduziert man sich meist zu lange auf die Mutterrolle“, setzt sie dann hinzu. Seit ein paar Jahren nun sind auch bei ihr die Kinder erwachsen. Zwei hat sie gemeinsam mit ihrem Mann großgezogen. Sohn Markus ist 29 und lebt in Flensburg. Tochter Friederike hat mit 23 ihr Modedesignstudium abgeschlossen und am Berliner Großstadtleben Gefallen gefunden. Das Elternhaus in Wallmow war schon lange recht leer. Vielleicht auch ein Grund, warum sich die Hoferts auf ihre reifen Tage nochmal zum Bau eines neuen Domizils entschlossen haben. Seit diesem Jahr lebt das Paar in Prenzlau. „Wir haben uns zu zweit mit Katze eingerichtet“, verrät die Unternehmerin lachend. Der Ortswechsel habe den Vorteil, dass es für sie jetzt nur noch ein Katzensprung zur Arbeit sei. Bei ihrem Mann ändert sich nichts. Er verdient mit dem Vertrieb von Sanddorn-Produkten seine Brötchen und reist wie eh und je viel durchs Land. Der Unterschied zu früher sei, dass sie die gemeinsame Zeit mit wachsendem Alter noch mehr zu schätzen wüssten, versucht Silvia Hofert auf den Punkt zu bringen, was „die schönsten Jahre“ ausmacht. „Wir fühlen Silvia Hofert hat eine Podologie-Praxis gegründet und es nicht bereut. Foto: claudia marsal uns so wohl miteinander. Da ist dieses Gefühl, dass man sich tausendprozentig aufeinander verlassen kann, und dieses blinde Verstehen — ich liebe das.“ Zu zweit in einer abgelegenen Hütte Anderen mag das langweilig erscheinen, aber Silvia Hofert ist froh, immer noch den langjährigen Partner an ihrer Seite zu haben. „Er erdet mich mit meiner quirligen Art“, sagt sie. „Manchmal fühle ich mich wie ein Luftballon, der noch höher hinaus will. Aber dann kommt er, bindet mich unten an und sagt: Du kannst auch so ein schöner Luftballon sein.“ Erst kürzlich seien sie beide allein nach Skandinavien hoch gereist. „Nur wir zwei in einer entlegenen Hütte. Den ganzen Tag nichts tun und sich umeinander kümmern. Das ist es, was im Alltag oft zu kurz kommt, was man sich aber bewahren muss, damit die Beziehung hält.“ Doch es ist nicht nur die Erfüllung in der Partnerschaft, die Silvia Hoferts neues Wohlfühllevel mit jetzt 51 Lebensjahren definiert. „Ich bin insgesamt irgendwie egoistischer geworden, sage auch mal Nein, weil ich merke, wie die Jahre rennen. Wenn ich jetzt nicht aufpasse, dass ich meine Bedürfnisse befriedigen kann, wann dann?“ Eine Zeitlang hat sie beim Karneval mitgemacht, um der Entertainerin in ihr Raum zu geben. „Das liebe ich ja: Auf der Bühne stehen und das Publikum unterhalten. Wenn du merkst, dass deine Gags ankommen, alle lachen — das ist ein tolles Gefühl.“ Nichts davon sei je einstudiert gewesen, setzt sie schnell hinzu: „Es gibt nichts Schlimmeres als Alleinunterhalter, die alles vom Papier ablesen. So funktioniert Komik nicht. Die muss aus dem Bauch kommen. Da darf man nicht lange überlegen. „Auch nicht abwägen, ob ein Spruch geht oder nicht“, fügt sie spitzbübisch hinzu, wohlwissend, dass manches vielleicht auch mal knapp unter der Gürtellinie war. „Damit muss man umgehen können.“ Das könne nicht jeder. Jahrelang hatte Silvia Hofert als angestellte Krankenschwester gearbeitet, bis sie den Weg in die Selbstständigkeit wagte. Der Umbau im Gesundheitswesen nach der Wende hatte ihrem Unternehmergeist Beine gemacht. Kurz zuvor hatte sie in Wallmow als Gemeindeschwester angefangen und riesigen Spaß dabei. Doch den Job gab es dann plötzlich nicht mehr. Es folgte eine Festanstellung bei einem Diabetologen mit Fuß- Ambulanz und später ein Jahr bei einem ambulanten Pflegedienst. „Die Fußpflege machte ich da nebenher. Aber das ging auf Dauer nicht, weil ich dadurch kaum noch Freizeit hatte.“ Also die Entscheidung für die Selbstständigkeit. Hobbykünstlerin träumt von einer kleinen Galerie „Nächtelang habe ich meinem Mann die Ohren voll gejammert: Was, wenn keiner kommt? Was, wenn der Laden nicht läuft.“ Doch ihr Mann tröstete und ermutigte ohne Unterlass. Und er sollte Recht behalten. Im zwölften Jahr läuft es gut, sagt Silvia Hofert, die in Prenzlau und Templin mittlerweile neun Angestellte hat. Gefragt, welchen Wunsch sie sich noch erfüllen möchte, hat die Kreisstädterin eine überraschende Antwort parat. Die Hobby-Malerin träumt von einer kleinen Galerie in der Stadt. Da würde sie gern eigene Werke verkaufen und auch anderen Künstlern ein Podium geben. Ob‘s was wird? Sie weiß es nicht. „Vermutlich nicht. Aber was wäre der Mensch ohne Flausen im Kopf? Richtig: nichts.“ Kontakt zur Autorin c.marsal@nordkurier.de Anzeige ORTHOPÄDIE-SCHUHTECHNIK Stef an Gbur • Anfertigung von modernen orthopädischen Maßschuhen • Einlagenversorgung • zertifizierte Diabetesversorgung • Zurichtung an Konfektionsschuhen • elektronische Fußdruckmessung • Aktiv- und Komfortschuhe • Therapieschuhe Meisterbetrieb seit 1966 Wir kümmern uns um Ihre Füße Werkstatt Bahnhofstraße 9 03987 2380 17268 Templin Filiale im Ärztehaus Obere Mühlenstraße 10a 03987 50742 www.orthopädie-gbur.de FUNKEL NIGELNAGEL DIE FÜR DIE STADT BESSER, SCHNELLER, KOSTENLOS –HOL DIR DIE LOKALFUCHS-APP!

FREITAG, 30. NOVEMBER 2018 SEITE 21 Technik Nützliche Helfer für den Alltag Apps sind kleine Alleskönner. Ohne sie wäre jedes Smartphone nur halb so nützlich. Man kann mit ihnen kommunizieren, organisieren, einkaufen, recherchieren, spielen, fotografieren, filmen und vieles mehr. Wir haben vier Apps ausgewählt, die auf keinem Seniorenhandy fehlen sollten. Von Konrad Wegener Voice Reader Artikel einfach vorlesen lassen NeuroNation Kreuzworträtsel war gestern Wunderlist Der Alltag ist doch kompliziert genug Hausmittel App Was Oma und Opa schon wussten Eine lästige Begleiterscheinung des Alters sind die nachlassenden Augen. Da sind die doch recht kleinen Bildschirme der Smartphones nicht gerade eine Erleichterung. Doch es gibt Hilfe: Die App Voice Dream Reader (16,99 € für iOS und 10,99 € für Android) liest Artikel, Dokumente und Bücher vor. Nahezu alle Dokumentenformate werden von der App unterstützt. Eine angenehme Vorlesestimme ist dabei, weitere kann man zusätzliche erwerben. Das funktioniert fast so gut wie bei einem richtigen Hörbuch. Will man selbst lesen, erleichtern große Schriftgrößen und einstellbarer Kontrast das Erfassen. Man kann darüber hinaus Lesezeichen setzen, Texte markieren und kommentieren. Wer rastet, der rostet. Deshalb sind Gedächtnis- und Gehirntraining-Apps besonders beliebt, nicht nur unter Senioren. NeuroNation (Grundversion kostenlos für iOs und Android, Premiumversion kostenpflichtig) ist eine kognitive Trainings-App und bietet 28 Übungen sowie acht Kurse für ein abwechslungsreiches Gehirnjogging. Gezielt werden sowohl Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit als auch das logische Denken trainiert. Es wird eine Stärken- und Schwächenanalyse angeboten, und die App passt sich der individuellen Leistung des Nutzers an. Fortschrittsdiagramme zeigen, wie man sich entwickelt hat. Die App wurde mit dem Gesundheitspreis für digitale Prävention ausgezeichnet. Rentner haben niemals Zeit: Zwischen Enkelbetreuung, ehrenamtlichen Projekten, Einkaufslisten, Urlaubsorganisation und diversen Projekten muss man erst einmal den Überblick behalten. Natürlich kann man dafür auf gutem alten Papier Listen schreiben oder Kalender-Einträge machen. Doch meist sind nicht alle Familienmitglieder so ordentlich. Dann helfen Apps wie Wunderlist (kostenlos für iOS und Android). Damit kann man seine To-do-Listen erstellen und verwalten und mit der Familie oder Freunden teilen. Sogar zwischen den iOS- und Android-Geräten funktioniert das. Das Setzen von Erinnerungen hilft dabei, keine Termine zu vergessen. Man wird ja schließlich nicht jünger ... Viele Senioren nehmen täglich eine ganze Palette an Medikamenten zu sich. Dabei gibt es für viele Beschwerden seit Jahrhunderten bewährte Hausmittel. Die BKK VBU Hausmittel App (kostenlos für iOS und Android) bündelt das Wissen um die Wirkungsweise von mehr als 200 teils uralten Hausmitteln. Bewährt und geprüft. Ob nun Sodbrennen, Durchfall, Kopfschmerzen oder Husten – hier muss man nicht immer zur Pille greifen. Die App bietet sowohl den Weg über die Beschwerden zum richtigen Hausmittel als auch den umgekehrten Weg über das Hausmittel zu den Beschwerden, gegen die das Mittel wirkt. Tipps zur Zubereitung und Anwendung gibt es ebenso wie eine Service- Rufnummer. Anzeige Ambulante Pflege und individuelle Betreuung für Templin und Umgebung Unsere Leistungen: Wir beraten, betreuen und pflegen Sie gern inIhrer häuslichen Umgebung •Wir pflegen Sie bei Pflegebedürftigkeit oder nach Ihrem Krankenhausaufenthalt •Wir passen die Pflegeleistungen individuell nach vereinbarten Pflegezeiten an •Wir sind Tagund Nacht für Sie in Templin und Umland erreichbar •Wir leiten Angehörige in die Pflege an •Beratungen durch internen Wundexperten Ambulanter Pflegedienst -Marita Petrat - Postanschrift: Ambulanter Pflegedienst Petrat Kreuzkrug 8 OT Petznick 17268 Templin Tel: 03987 -74250 Mobil: 0712 -2810265 Fax: 03987 -200645 e-mail: mapetrat@aol.com www.pflegedienst-petra.de Stationäre und häusliche Krankenpflege und Seniorenbetreuung Pflegeheim &Tagespflege Häuslicher Pflegedienst Schulung für Angehörige Hilfestellung bei Anträgen zum Pflegegrad -Pflegehilfsmittel Urlaubs-Verhinderungspflege Pflegebesuche -Beratung zusätzliche Betreuung für Demente Wir bilden aus und freuen uns auf Deine Bewerbung Büro Templin Obere Mühlenstraße 10a 17268 Templin 03987 74877 Tagespflege Lychener Straße 39a 17268 Templin 03987 4940673 Pflegeheim Warthe Bahnhofstraße 6, OT Warthe 17268 Boitzenburger Land 039885 23130 E-Mail: info@pflegedienst-kempa.de Internet: www.pflegedienst-kempa.de E-Mail: Birgit_Kempa@web.de d ∙www.pflegedienst-kempa.de Ambulanter Pflegedienst Tagespflege •Beratung Hilfe in allen Notlagen des Lebens Telefon 03984 2222 www.diakonie-prenzlau.de Ambulanter Pflegedienstenst Annette Göcks Kranichstraße 8a 17235 Neustrelit tz Telefon: 03981/44 00 99 11 Telefax: 03981/44 00 99 12 Handy: 01 60 /95166461 64 61 Wir helfen mit Herz &Verstand

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