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SEITE 14 FREITAG, 15. JUNI 2018 Den sommer aktiv genieSSen Der Adler mag Aal. Foto: René Scheibel Der „Ranger“ liebt Hecht. Fotos (3): Hermann Hirsch Ein Neuntöter, aber kein Mörder Großwild-Safari in Afrika kann jeder. Aber die Natur vor der eigenen Haustür erleben, das ist eine echte Herausforderung. Was da kreucht und fleucht, ist nicht nur ungleich kleiner, sondern manchmal richtig selten. Fred Bollmann weiß, wo man hinschauen muss. Von Dana Skierke Feldberg. Fred Bollmann ist so etwas wie das Einwohnermeldeamt für Adler. Wenn einer weiß, wie viele Schrei-, See- oder Fischadler es in der Feldberger Seenlandschaft und der angrenzenden Uckermark gibt und wo sie „wohnen“, dann er. Kein nistender Adler, den der Feldberger nicht kennt. Aber nicht nur die Adler, auch alles, was sonst noch Federn hat, durch die Wälder pirscht, über die Wiesen krabbelt oder durch die Luft schwirrt, fasziniert den Feldberger. Längst hat der 54-Jährige sein Hobby zum Beruf gemacht. Fred Bollmann lässt Einheimische und Gäste der Feldberger Seenlandschaft teilhaben am Reichtum und an der Schönheit der Natur. Gerade ist der 54-Jährige mit seiner Firma Ranger-Tours in die Vogelbeobachtungssaison gestartet. Adler-, Country-, Kanu-Safari- oder Krüseliner Bach-Tour – Fred Bollmann hat viel im Repertoire. „Aber es dreht sich meistens alles um den Adler und besonders um den Seeadler“, weiß der Touranbieter. Moderne Technik erlaubt Blick in „Schlafzimmer“ Dass auch der Schreiadler neuerdings das Interesse der Urlauber weckte, hat allerdings einen traurigen Hintergrund. „Es hat sich herumgesprochen, dass er vom Aussterben bedroht ist, jetzt wollen ihn alle noch einmal sehen“, so der Naturkenner. Bei diesem Thema schlagen zwei Herzen in der Brust von Fred Bollmann. Und so sind seine Ausflüge zu den Adlern keine reinen „Heile- Welt-Trips“. Wer mit dem Feldberger zu Exkursionen aufbricht, erfährt auch die ökologischen Zusammenhänge. Der Experte erläutert genau, warum manche Tiere so selten geworden sind. Weil ihre Lebensräume nicht mehr existieren. Sie sind den Monokulturen gewichen. „Ein blühendes Rapsfeld ist zwar schön, für einige Tiere aber völlig sinnlos. Wenn den Tieren der Lebensraum genommen wird, brauchen wir uns über den Artenrückgang nicht wundern“, bringt es der 54-Jährige auf den Punkt. Wenn Fred Bollmann mit seinen Gästen auf Tour geht, können die sich aber darauf verlassen, dass er ihnen Fisch- und Seeadler zeigen kann. Denn er weiß, wo sie brüten. Natürlich bleibt die Truppe auf Distanz. Und mehr als acht Personen – inklusive Guide – sind es ohnehin nicht. Um die Tiere nicht zu beunruhigen, werden mehrere hundert Meter Abstand eingehalten. Kein Adler merkt, dass da jemand ist. Die Beobachter kommen trotz der Entfernung auf ihre Kosten. Mit Spektiven ausgerüstet, ist ein Blick bis direkt ins Schlafzimmer – Pardon, bis in den Horst – der Adler problemlos möglich. Spektive oder Beobachtungsfernrohre sind in der Lage bis zu 80-fach zu vergrößern. Damit sind kleinste Details zu erkennen und die Tiere merken nichts. Gerade in der Ferienzeit nehmen auch Kinder an den Beobachtungstouren teil. „Im Schulalter sollten sie sein und Interesse dafür haben“, nennt der 54-Jährige die Voraussetzungen. Der Rest klappt von allein. Die Neugierde auf das, was sie zu sehen bekommen, sorgt dafür, dass sich die Kinder leise verhalten. Wenn der Raubwürger durchs Gebüsch huscht Es sind übrigens gar nicht immer seine jungen Gäste, die den Naturburschen mit ihren Fragen in Verlegenheit bringen. In Verlegenheit deswegen, weil er sie nicht beantworten kann. Dabei muss ihm das gar nicht peinlich sein. Denn dafür ist die Artenvielfalt zum Glück doch noch sehr groß, sodass es nicht schlimm ist, wenn Fred Bollmann nicht für jeden Vogel die korrekten Brutzeiten parat hat. Zumal sie sich immer nur um wenige Tage unterscheiden. Einer braucht 20, der andere 21 Tage, bis sich der Nachwuchs durch die Schale pickt. Nichtsdestotrotz spornt es den Hobby-Ornithologen an, Wissenslücken zu schließen. Wozu gibt es schließlich Fachliteratur. Und wo bei anderen Männern Titel wie etwa „Die schönsten Auto-Modelle seit 1911“ auf dem Nachtschrank liegen, stapeln sich auf dem Küchentisch des Feldbergers Nachschlagewerke zu Jungvögeln, Eiern und Nestern, Schmetterlingen oder Wildblumen. „Ich kann nicht jede Raupe einem Schmetterling zuordnen“, gesteht er. Aber genau danach fragen seine Da hatte der Fotograf viel Glück. Schreiadler und Schwarzstorch zusammen „zu erwischen“, ist schon eine Seltenheit. Foto: Nick Seeliger Adler in Aktion gibt es auch während der Touren zu sehen. Fred Bollmann auf dem Feldberger Reiherberg. Begleiter. Dafür kann der Guide den Urlaubern Dinge zeigen, an denen sie sonst vorbei gelaufen wären. „Ich schule die Leute, erkläre ihnen, worauf sie achten müssen.“ Und so sehen die Tourteilnehmer Raritäten wie Sperbergrasmücke, Raubwürger oder den Neuntöter. Das sind Vögel. „Wie Mäuse huschen sie durch das Gebüsch, irgendwann aber fliegen sie auf ihre Ansitzwarte“, begeistert sich der 54-Jährige immer noch für das Verhalten dieser gefiederten Tiere. Um diese possierlichen Flatterer zu sehen, braucht es allerdings Geduld und Sitzfleisch. Wem Abwechslung lieber ist, der sollte bei Fred Bollmann besser die Country- Tour buchen, die gern neun Stunden dauern darf. Sehr individuell und mit nur maximal vier Personen düst Fred Bollmann mit seinen Gästen durch die Gegend. Dabei wird Wer guckt denn da? Hier wohnt die Schellente.Foto: Fred Bollmann klar, der Naturfreund hat es auch mit der Architektur. Zumindest was die Dorfkirchen in Mecklenburg und im angrenzenden Brandenburg betrifft. Und wenn die Country- Tour-Mannschaft so schön unterwegs ist, lässt es sich Fred Bollmann nicht nehmen, seinen Gästen ganz gezielt Beispiele konventioneller Landwirtschaft zu zeigen. Dazu gehören Flächen, auf denen Blumen blühen und Vieh weidet. Für so manchen Städter ein wunderschönes Erlebnis. Aus „Schulschwänzer“ wird Ranger-Tours-Chef Manchmal geht die Tour in den Wald, in den Feldberger Wiesenpark oder es wird auf dem Krüseliner Bach gepaddelt – individuell eben. „Ich frage nach den Interessen. Einer möchte seltene Pflanzen sehen oder Kleinvögel, ein Anderer Dorfkirchen. Einige möchten sehr früh los, andere erst nach dem Frühstück. Manche Gäste wollen ein ausgedehntes Mittagsmahl einnehmen, andere unbedingt Kaffee trinken und Kuchen essen“, erläutert Fred Bollmann, der die Feldberger Seenlandschaft wie seine Westentasche kennt. Das kommt natürlich nicht von ungefähr. „Schon als Kind bin ich am liebsten in der Natur gewesen. Ich habe sogar Bauchschmerzen vorgetäuscht, um zu Hause bleiben zu können. Da habe ich dann die Vögel am Futterhaus beobachtet und aufgeschrieben, wer da war“, erinnert sich der 54-Jährige. Was ihm Hobby-Ornithologen nicht sagen konnten, las sich Fred an. Zusammen mit den eigenen Beobachtungen baute sich ein riesiger Wissensschatz auf, von dem heute die Tourteilnehmer profitieren. Kontakt zur Autorin d.skierke@nordkurier.de

FREITAG, 15. JUNI 2018 SEITE 15 Den Sommer aktiv genieSSen Mit Leckereien der Eisfee der Hitze trotzen Eine junge Polin hat sich in der uckermärkischen Kreisstadt mit Eis- und Tortenspezialitäten selbstständig gemacht. Sie nutzt ein traditionsreiches Objekt und verwirklicht sich ihren Traum. Von Claudia Marsal Prenzlau. Vor der Wende war die Prenzlauer „Oase“ die Adresse für Kuchen- und Eisliebhaber in der uckermärkischen Kreisstadt. Nicht nur an den Wochenenden pilgerten Einwohner und Gäste zu dem kleinen Café in der Triftstraße 34. In Sichtweite der Bundesstraße 109 gelegen, florierte das Geschäft noch bis zur Jahrtausendwende. Vor allem dem Softeis von der Fenstertheke eilte ein hervorragender Ruf voraus. Doch dann machte der Betreiber das Lokal zum Bedauern vieler Anita Lazer bietet auch Torten an. Saulecker... ... das Eis aus einer kleinen Bio-Manufaktur in Stettin. Prenzlauer überraschend dicht. Noch lange nach dem Aus schwelgten die Kreisstädter wehmütig in Erinnerungen. 16 Jahre lang warteten sie vergeblich, dass sich die Türen wieder öffnen. Kein Wunder also, dass sich die Nachricht von der Wiedereröffnung der „Oase“ im Frühsommer 2018 schnell verbreitete. Betrieben wird das Café ab sofort von Anita Lazer, einer gebürtigen Stettinerin. Die diplomierte Germanistin war vor drei Jahren der Liebe wegen nach Prenzlau gezogen, wie sie lachend verrät. Sie bezeichnet das kleine Lokal als ihr „Geschenk des Himmels“. Dass Immobilienmakler Frank Scherping den Tipp mit dieser Immobilie hatte, mache sie noch immer ganz happy, verriet die Unternehmerin. Das Café sei genau so, wie sie sich ihre Existenz immer vorgestellt habe: klein, aber fein und gut gelegen. In der Nachbarstadt Pasewalk bietet die Polin bereits seit einem Jahr Spezialitäten aus dem Nachbarland an. Eis und Torten kommen täglich frisch aus einer kleinen Manufaktur in Stettin. Diese wirbt mit Bio-Produkten, selbstverständlich zertifiziert durch die Behörden des östlichen Nachbarlandes. „Wenn da Erdbeere draufsteht, sind auch nur Erdbeeren drin und nicht irgendein chemischer Geschmacksstoff. Diese Ehrlichkeit zahlt sich aus. Dafür geben die Kunden auch gern ein paar Cent mehr.“ Diese Erfahrung hat sie in Pasewalk bereits gemacht. 1,50 Euro pro Portion sind nicht gerade billig. Aber an der Preisschraube nach unten drehen, will die Cafébetreiberin nicht. „Darunter würde die Qualität leiden.“ Die ersten Wochen haben zum Glück gezeigt, dass das kein Hinderungsgrund ist. Im Gegenteil. Vom ersten Tag an gab es lange Schlangen an der Eistheke. Liebe zum Eis ist im Sommer ein Knochenjob Die nächsten Wochen dürften trotzdem schwer werden. Denn noch steht sie allein im Prenzlauer Laden. Manchmal geht Anita Lazer ihr Lebensgefährte zur Hand. Aber das Gros der Arbeit bleibt schon an der jungen Mutter hängen. Auf die Uhr schauen darf sie deshalb nicht. Die „Oase“ ist schließlich täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Ein Knochenjob, dessen ist sich Anita Lazer bewusst. Schließtage kann sie sich nicht leisten. „Doch das ist zu Beginn immer so“, hat sie die Erfahrung gemacht. Wenn etwas gut anlaufen solle, müsse der Chef persönlich am besten rund um die Uhr hinterm Tresen sein, „sonst wird das nichts.“ Angst, dass ihr die Power ausgeht, hat die sympathische Osteuropäerin allerdings nicht: „Ich brauche diesen Stress zum Glücklichsein.“ Was die Eissorten anbelangt, haben die Kunden die Qual der Wahl. Vanille, Schoko und Erdbeere © Liddy Hansdottir - FOTOLia.com Vor allem nachmittags ist der Andrang groß. Anzeige gehen immer, spricht Anita Lazer aus Erfahrung. Aber die Prenzlauer seien auch Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen, freut sich die blonde Eisfee. Sie testet deshalb ständig ein wechselndes Sortiment. Nutella und weiße Schokolade beispielsweise verkaufen sich aktuell sehr gut, ebenso Kirsch-Joghurt und Tiramisu sowie Kokos und Haselnuss. Anita Lazers größter Wunsch ist, dass ihr die Gäste weiter treu bleiben. Kontakt zur Autorin c.marsal@nordkurier.de Fotos (4): Claudia MarSAL LIEBEVOLLE UND QUALIFIZIERTE PFLEGE •Sie wohnen in einem geräumigen und komfortablen Zimmer oder Doppelzimmer •Richten Sie sich Ihr neues Zuhause ein und bringen Sie Ihreeigenen Möbel mit •Gestalten Sie unseren schönen Garten mit •Genießen Sie Kaffee und Kuchen in unserem Café •Lassen Sie sich in unserem Friseursalon verwöhnen •Inder hauseigenen Küche kochen wir für Sie täglich frisch und gesund •Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm WIR FREUEN UNS AUFSIE! Vitanas SeniorenCentrum Am Tierpark Am Tierpark 6|17373 Ueckermünde ( (039771) 201-0|www.vitanas.de/amtierpark Jetztinformieren: ( (039771)201-0

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