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SEITE 2 FREITAG, 22. FEBRUAR 2019 abwehrkräfte stärken achtung, säbelzahntiger! sport ist nicht nur das beste rezept, umdie muskeln zu trainieren, sondern auch das immunsystem. wer sich regelmäßig bewegt, hat deutlich mehr abwehrkräfte, um akuten und chronischen krankheiten die stirn zu bieten. warum das so ist und was das alles mit dem säbelzahntiger zu tun hat, erklärt der sportmediziner moritz tellmann. VonAntje Wegwerth NeubraNdeNburg. Wir haben alle schon einmal davon gehört: Sitzen ist schlecht für die Gesundheit, Bewegung hingegen sehr gut. Doch warum ist das so? Warum stärkt Sport das Immunsystem und hilft uns gesund zu bleiben? Der Sportarzt Moritz Tellmann kennt sich auf diesem Gebiet bestens aus. Er ist nicht nur Mediziner,sondern selbst auch leidenschaftlicher Sportler.„Wenn wir Sport treiben“, sagt er, „trainieren wir nicht nur Muskeln, sondern auch das Immunsystem.“ Und das funktioniert so: „Wenn wir uns bewegen, gerät der Körper in Stress: Erreagiert darauf mit der Ausschüttung von Hormonen, die Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin heißen. Diese Hormone regen nun alle Organe an, die das Immunsystem enthalten, das sind der Darm, die Haut, die Atemwege und Blutgefäße.“ Damit sich die Immunzellen im ganzen Körper verteilen, kommen die Muskeln ins Spiel. Sie senden Boten aus, die mit den Immunzellen kommunizieren können. „Diese Botenstoffe heißen Myokine (Myo =Muskel; Kine =Botenstoffe). Sie sagen den Immunzellen: Bitte wandert auch ins Gewebe aus! Bitte schüttet Antikörper aus!“, erklärt Tellmann. Kurz: Wenn wir Sport machen, läuft unser Immunsystem also auf Hochtouren. sportmediziner Dr. moritz tellmann Persönlicher Fitness-Tipp vomSportarzt um die Gesundheit optimal zu stärken, empfiehlt der sportmediziner moritz tellmann dieses Fitnessprogramm: 1. Jeden tag 30 minuten lockere bewegungen. Das kann z. b. nordic walking, laufen, zügiges spazieren, schwimmen oder Fahrradfahren sein. Foto: privat 2. einmal am tagvollgas für ein bis zwei minuten geben; z. b. dem bus nachlaufen oder treppen hoch sprinten. 3. Damit die muskeln gestärkt werden, ist ein krafttraining wichtig. Die empfehlung lautet zwei bis drei mal die woche 30 minuten krafttraining. als wir noch um unser leben laufen mussten Doch warum ist das so? Warum spult der Körper dieses Programm beim Sport ab, aber nicht, wenn wir gemütlich auf dem Sofa sitzen? Die Antwort heißt: Säbelzahntiger! „Im Prinzip regagiert unser Körper noch auf die gleiche Weise, wie der unserer Vorfahren“, erklärt Tellmann. „Der hormonelle Immunboost verhalf dem Urmenschen dazu, alle Kräfte zu mobilisieren, um vor dem angreifenden Säbelzahntiger zu flüchten.“ Da Verletzungen und damit Infektionen in solchen Gefahrensituationen wahrscheinlich waren, überlebten diejenigen Menschen besser,die blitzschnellreagieren konnten (Adrenalin!) und deren Immunabwehr Verletzungen und Infektionen in Schach halten konnte. Zwar müssen wir heute nicht mehr vor dem Säbelzahntiger flüchten, aber durch den Sport bekommt das Immunsystem auch beim modernen Menschen noch ein paar Extra-Aufgaben: „Durch die beschleunigte Atmung dringen zum Beispiel mehr Viren und Bakterien in den Körper ein, die vom aktivierten Immunsystem bekämpft werden müssen“, erklärt der Mediziner.Und die gute Nachricht ist, wir profitieren nicht nur während des Sports von diesem besonders aktiven Immunsystem. „Auch Tage nach dem Sport lässt sich noch eine erhöhte Zahl an Immunzellen nachweisen“, erklärt der Mediziner. Wir haben also noch starke Abwehrkräfte, wenn wir längst schon wieder auf dem Sofa oder am Arbeitsplatz sitzen –und unser Nachbar uns anniest! Werregelmäßig Sport treibt, ist gegen solch einen geballten Bazillen-Angriff besser gewappnet. Er bekommt also seltener Erkältungen und andere akute Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Herpes. „Darüber hinaus haben Studien auch gezeigt, dass eine regelmäßig durch Sport gestärkte Immunabwehr chronischen Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma, Demenz und Krebs die Stirn bieten kann“, sagt Tellmann. Ebenso wichtig wie der Sport sind aber auch die Regenerationsphasen danach. Der Körper wird durch den Sport belastet und benötigt nach Sporteinheiten Ruhe. Es kommt also, wie so oft im Leben, auf die richtige Dosis an! Kontaktzur Autorin a.wegwerth@nordkurier.de anzeige Neben traditionellen Bierstilen entstehen in der Störtebeker Braumanufaktur auch außergewöhnliche Eigenkreationen, wie das Atlantik-Ale oder das Baltik-Lager. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.stoertebeker.com

FREITAG, 22. FEBRUAR 2019 SEITE 3 interview Franzi: schwimmen ist der beste Gesundheitssport sport-ikone Franziska van almsick macht sich sorgen um den nachwuchs. immer mehr kinder können nicht schwimmen, beklagt sie im interview mit antje wegwerth. sie erklärt außerdem, warum schwimmen in jedem alter so gesund ist. Foto: Fabian hensel Siesinddie Expertin:Warum istSchwimmen einesotolle Sportart? Schwimmen ist nicht nur eine tolle Sportart, es ist und bleibt die Gesundheitssportart Nummer eins. Beim Schwimmen wird zum Beispiel das Herz-Kreislauf-System perfekt trainiert. Der entscheidende Vorteil gegenüber anderen Sportarten ist aber die ganzheitliche Körperbeanspruchung. Wenn Sie beispielsweise Fahrrad fahren, arbeiten Sie viel mit den Beinen, aber nicht mit dem Oberkörper. Das ist beim Schwimmen anders. Es werden nicht nur Arme und Beine bewegt, sondern gleich alle Körperregionen beansprucht. Es gibt nicht eine Muskelgruppe, die man beim Schwimmen außen vorlässt. Ein weiterer wichtiger Vorteilgegenüber anderen Sportarten ist auch die relative Schwerelosigkeit, mit der man sich im Wasser bewegt. Man schleppt nicht sein ganzes Gewicht mit sich herum. Dadurch werden die Gelenke geschont. Das ist wichtig bei Gewichtsproblemen, aber auch in zunehmendem Alter, wenn Knie- oder Rückenprobleme auftauchen. Es gibt dann viele Sportarten, auf die man verzichten muss. Auf das Schwimmen jedoch nicht. Egal, welche dieser Beschwerden Sie haben, ins Wasser können Sie immer gehen, noch bis ins hohe Alter. Doch leider sieht die Realität im Moment so aus, dass zu viele Kinder gar nicht oder nicht richtig schwimmen können. Siehaben sichauf die Fahnen geschrieben, daranetwas zu ändern und eineStiftung gegründet. Uns geht es darum, dass jedes Kind in Deutschland schwimmen lernt. Das hat noch nichts mit dem Gedanken anGesundheitssport zu tun. Es geht in erster Linie für mich darum, dass die Kinder schwimmen lernen, damit sie nicht ertrinken. Es ertrinken noch immer viel zu viele Kinder bei Badeunfällen, weil sie nicht sicher schwimmen können. Wirengagieren uns dafür, dass Grundschüler technisch sauber schwimmen lernen. Dafür unterstützen wir die Lehrer an den Schulen und all diejenigen, die die Kinder im Schwimmen ausbilden. Bis heute, also innerhalb der letzten zehn Jahre, haben durch unser Programm mehr als 10000 Kinder schwimmen gelernt. Siebetonen „technisch sauber“. Warumist Ihnen dieTechnik wichtig? Wenn man technisch nicht gut versiert ist, braucht man wahnsinnig viel Kraft und sehr viel Aufwand. Wenn ein Kind ins Wasser fällt und in Lebensgefahr schwebt, dann ist es wichtig, dass es die Technik gut beherrscht, damit es einfach länger über Wasser bleiben kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, wer technisch gut schwimmen kann, ist viel eher in der Lage, auch anderen zu helfen. Wenn man also schwimmen lernt, dann gleich technisch richtig. Es istaucheinetrügerische Sicherheit, wenn man glaubt, schwimmen zu können und erstimErnstfallmerkt,dass mansich nicht lang genug über Wasser halten kann. Ja, wenn man es gleich richtig lernt, hat man sein ganzes Leben etwas davon. Je besser ich die Technik beherrsche, desto weniger Kraft brauche ich und umso weniger Aufwand habe ich im Wasser. Sind SieauchinMVund Brandenburg mitder Stiftung aktiv? Bis zum letzten Jahr waren wir ein Verein, und der war so erfolgreich, dass wir uns entschlossen haben, diesen in eine Stiftung umzuwandeln. Jetzt wollen wir weiter Gas geben und mehr und mehr Städte und Gemeinden mit einbeziehen. Wir haben im Moment schon größere Städte wie Frankfurt mit dabei, aber auch kleine Städte wie Salzgitter oder Gemeinden wie Heddesheim. Wir versuchen so klein und so arbeitswütig zu sein, wie wir können. Aber das ist natürlich viel Arbeit. Wenn wir jetzt auch noch nicht in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind, werden wir das mit Sicherheit zukünftig machen. Schwimmen Sieselbst auch noch sehr viel? Also bei mir ist es im Alltag ehrlich gesagt ein bisschen schwieriger. Ich komme mit vielen Pools, über die sich viele freuen, nicht klar. Wenn das Becken nicht mindestens 25 Meter hat, ist es für mich einfach zu klein. Da springe ich rein und bin schon am Ende angekommen, ohne einen Zug zu machen. Das ist für mich dann nicht sehr interessant. Wobei ich sagen muss, ich vermisse es gerade auch nicht. Ich bin so lange in meinem Leben geschwommen, dass ich im Moment lieber andere Sportarten für mich entdecke. Aber ich weiß eben auch, ich kann jederzeit zurück und mit dem Gesundheitssport im Wasser wieder anfangen. WelcheSportarten probieren Siedenngeradeaus? Ich mache viel Stretching, Pilates, Rücken- und Bauchübungen und achte darauf, dass ich die meisten Übungen nur mit meinem eigenen Körpergewicht mache. Ich trainiere zurzeit ich zwei bis drei Mal die Woche, das reicht mit völlig aus. Wirhaben miteinem Sportmediziner über Gesundheitssport gesprochen. SeineEmpfehlung lautet: Jeden Tag30Minuten moderat bewegen, dazu zwei bis drei Maldie Woche 30 MinutenKrafttraining und jeden Tagein biszwei Minutenpowern. GehenSie beidieserEmpfehlung mit? Ich persönlich tue mich eher schwer damit, wenn jemand mir sagt, drei Minuten das und vier Minuten das. Ich glaube, wenn wir alle wieder lernen, ein bisschen bewusster uns selbst gegenüber zu sein, dann stellen wir ganz schnell fest, was uns gut tut und was wir brauchen und was nicht. Manche brauchen mehr Ausdauer,anderemehr Krafttraining, um sich wohler zu fühlen. Ich kann nur dafür plädieren, gut auf den eigenen Körper zu hören und zu schauen, ob die Sportart, die man betreibt, die Richtige für einen ist. anzeige Siewohneninzwischenin Heidelberg.ZiehtesSie dennochnochabund an Richtung Ostsee? Ich war erst in den Herbstferien in Bad Doberan. Das war ein Traum! Ich komme aus Ost-Berlin, ich kenne Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, ich weiß um die schönen Ecken. Ich denke, eswird nicht sehr lange dauern, bis es mich wieder hoch in den Norden treibt. www.franzi.de Kontaktzur Autorin a.wegwerth@nordkurier.de *Das Angebotgiltbis zum30.03.2019 .Die einmaligeTeilnahmegebühr für das 4-Wochen-Programm beträgt 29,90 Euro. Nur für Interessierte, die noch nicht Mrs.Sporty Mitglied sind. Nur in teilnehmenden Clubs. Inhaber Mrs.Sporty Neubrandenburg: Tinara Walkhoff, Woldegker Straße 27, 17033 Neubrandenburg

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