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Seite 4 Freitag, 23.

Seite 4 Freitag, 23. September 2022 Beim C-Klasse T-Modell hier eine ältere Baureihe) von Mercedes-Benz sind laut Unternehmensangaben inzwischen 39 Bauteile für Rezyklat-Kunststoffe freigegeben und weitere 32 Bauteile werden sogar komplett aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Foto: Mercedes-Benz Hanf und Fischernetze Wie die Autoproduktion nachhaltiger wird Um Autos umweltverträglicher zu bauen, setzen die Hersteller auch recycelte Materialien ein. Eine Herausforderung dabei: die gewohnten Qualitätsstandards. Von Fabian Hoberg München/Stuttgart. Ananasfasern für die Sitze, Kapok-Nüsse im Stoff und Fußmatten mit alten Fischernetzen: Autohersteller kommen auf immer neue Ideen, um die Produktion von Autos nicht nur unter wirtschaftlichen, sondern auch unter Aspekten des Umweltschutzes nachhaltiger zu machen. Doch mit dem neuen ökologischen Bewusstsein werden die Dinge nicht immer einfacher. Nicht nur ist es eine Herausforderung, mit zum Beispiel recycelten Materialien gewohnte Qualitätsstandards zu halten – was die Produktion aufwendiger macht. Auch die neuen Öko-Stoffe zu gewinnen, ist komplex. Beispiel Fischernetze. Bis diese in Fußmatten verarbeitet im Auto liegen, durchlaufen sie einen langen Prozess. Derk Remmers, Berufstaucher, geht mit Gleichgesinnten mehrmals im Jahr für die Non-Profit-Organisation Ghost Diving ehrenamtlich auf die Suche nach Geisternetzen – verloren gegangenen, herumtreibenden, irgendwo verhedderten Fischernetzen. „Ich will aktiv etwas gegen die Meeresverschmutzung tun. Außerdem gefällt mir der Ansatz der Weiterverarbeitung.“ 640.000 Tonnen Fischernetze landen jährlich im Meer Nach Angaben von Healthy Seas, einer anderen Non-Profit- Organisation, die die Meere von Müll befreien will, landen jährlich schätzungsweise 640.000 Tonnen Fischernetze im Meer, wo sie für Tiere zur tödlichen Gefahr werden können. Nach den Tauchgängen werden die Netze an Land gereinigt, getrocknet und schließlich geschreddert. Das Granulat geht dann an Aquafil, ein Unternehmen, das sich auf die Verarbeitung von sogenannten Recyklaten spezialisiert hat. Als Rohstoffe dienen Netze ebenso wie Teppichreste oder Verschnitte der Modeindustrie. Am Ende der Produktionskette entsteht das neue, regenerierte Nylon Econyl, das später zum Beispiel zu Fußmatten für den Hyundai Ioniq 5 und Autos anderer Marken verarbeitet wird. Die CO2-Emissionen bei Aquafil fallen um rund 80 Prozent geringer aus als bei der herkömmlichen Produktion von Nylon auf Erdölbasis. Die Autohersteller und deren Zulieferer nehmen das spezielle Nylongarn gerne ab. Die vielen Vorteile von Wiederverwertbarem Roberto Rossetti, bei BMW verantwortlich unter anderem für die CO2-Kalkulation und Sekundärrohstoffquote, sieht mehrere Vorteile von nachhaltigen Werkstoffen und Recyclaten im Fahrzeugbau. Neben Ein Taucher auf der Suche nach gesunkenen Fischernetzen. Sie werden in den Autofußmatten etwa von Hyundai verarbeitet. Foto: Cor Kuyenhoven/Ghost Diving/Hyundai/ der CO2-Einsparung zählten dazu Festigkeit, Gewichtsreduzierung und Nachhaltigkeit. Derzeit setzt BMW pro Fahrzeug eigenen Angaben zufolge etwa 30 Prozent recycelte Materialien ein, das Ziel sind 50 Prozent. Mit Sekundärmaterialien will BMW den CO2- Footprint seiner Fahrzeuge weiter reduzieren. Mit Partnern wie BASF oder der Berliner Alba Group erforscht und entwickelt der Münchner Hersteller neue Recyclingmöglichkeiten, aber auch neue Materialien – zum Beispiel Pyrolyseöl aus organischen Stoffen als Basis für neue Kunststoffprodukte. Das Material Deserttex basiert auf Kaktusfasern und Polyurethan-Kunststoff und könnte künftig als Lederersatz dienen. Geschredderte T-Shirts und PET-Flaschen „Natürliche Materialien sind interessant, weil sie in der Wachstumsphase CO2 aufnehmen und Sauerstoff emittieren. Nachwachsende Rohstoffe können dabei außerdem das Gewicht um 30 Prozent gegenüber herkömmlichen Materialien reduzieren“, sagt BMW-Mann Rossetti. Auch bei Volkswagen werden neben CO2-ärmerem Stahl neue Materialien verwendet, darunter Flachs, Hanf, Kenaf, Zellulose, Baumwolle und Hölzer. Bei ID.Buzz und ID.Buzz Cargo kommen statt Leder Polyurethan-Recyklate zum Zuge. Für die Sitzoberflächen und Türverkleidungen verwendet VW einen Mix aus recycelten PET-Flaschen und geschredderten T-Shirts. Mazda setzt indes beim MX-30 im Innenraum Kork ein. Und Mercedes will innerhalb der nächsten zehn Jahre den Anteil von Recyclaten in den Fahrzeugen auf durchschnittlich 40 Prozent erhöhen. Beim EQS und EQE kommen bereits Kabelkanäle aus recycelten Haushaltsabfällen zum Einsatz. Für die Lederalternative der Studie Vision EQXX verwendete Mercedes pulverisierte Kaktusfaser und Pilzmyzel, die unterirdische wurzelartige Struktur von Pilzen. Nachhaltig – aber auch schön? Markus Schäfer, Vorstand für Entwicklung und Einkauf von Mercedes-Benz, betont aber auch die Herausforderung, die die neuen Öko-Verfahren mit sich bringen. Die Materialien müssten unter anderem Temperaturunterschieden von rund 100 Grad standhalten, ohne instabil zu werden, Gerüche abzusondern oder sich zu verfärben. Je nach Bauteil sei das Recycling aufwendig und teuer sowie seien die Sekundärstoffe nicht immer verfügbar. Ein weiteres Problem: Nicht alle Werkstoffe, die nachhaltig sind, empfinden Insassen auch als schön.

Modul FREITAG, 23. SEPTEMBER 2022 SEITE 5 Routenplaner kann irren Von Brigitte Mellert Wer mit dem E-Auto lange Strecken fährt, ist abhängig von einer hohen Dichte an Ladesäulen. Nur zu ärgerlich, wenn der Routenplaner diese nicht richtig angibt. Es gibt aber gute Alternativen. Stuttgart. Leert sich der Akku des E-Autos langsam, sollten Fahrer sich nicht blind auf die Ladepläne des Routenplaners im Fahrzeug verlassen. Wie ein Test von „Auto Motor und Sport“ und „sport moove“ (3/2022) zeigt, treten dabei erhebliche Schwächen auf. Demnach schätzten die meisten Routenplaner der Fahrzeughersteller die Ladezeit nicht richtig ein. Meist sei der Akku noch voller als angegeben und die Ladestopps unnötig. Vielmehr sei es sinnvoll, den Akku erst spät zu laden, da er so höhere Ladeströme – also Stromstärke – verkraftet. Zusätzlich zeigte das System leistungsstarke Säulen Um mit dem E-Auto auf Reisen zu gehen, ist ein dichtes Netz an Ladesäulen notwendig. Spezielle Apps sind dabei oft zuverlässiger als die Routenplaner der Fahrzeughersteller. Foto: Carsten Koall auf der Strecke nicht an und schlug hingegen jene mit langer Ladezeit vor. Ebenso habe der Routenplaner bei belegten Ladesäulen keine Alternativstandorte vorgeschlagen. Teilweise sei es auch nicht möglich, Einstellungen wie den Mindestladestand individuell an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Um sich vor solchen Fehlern zu schützen, können Fahrer stattdessen mithilfe von Apps ihre Routen planen und freie Ladesäulen finden. Wie Stiftung Warentest (05/2022) in einem Test aufzeigte, gibt es zuverlässige elektronische Helfer. Am hilfreichsten war EnBW mobility+, die beim Datenschutz besonders punktet. Gefolgt von Nextcharge und eCharge+, die gezielt kostenlose Säulen etwa von Supermärkten suchen, und dank Filterfunktion viele finden. In der Regel sind die Anwendungen kostenlos in den App-Stores von Apple und Google erhältlich. Handy am Steuer: Haftstrafe möglich Von Marie von der Tann Er tippte kurz etwas ins Telefon, das kostete eine Mutter das Leben. Ein Gericht sprach ein deutliches Urteil. Hamm/Berlin. Wer eine Textnachricht am Steuer liest und gleichzeitig einen Unfall baut, muss mit Haft rechnen. Das ergibt sich aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm (AZ: III-4 RVs 13/22) auf das die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) hinweist. In dem konkreten Fall las der Angeklagte zwei Textnachrichten und schrieb eine kurze Antwort auf diese. Anschließend legte er das Handy in der Mittelkonsole ab. Kurz darauf kollidierte er in einer Rechtskurve mit drei Personen auf Fahrrädern – einer Mutter und ihren zwei Kindern. Die Mutter starb, die Kinder wurden schwer verletzt. Der Mann wurde wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten ohne Bewährung verurteilt. Das Gericht begründete dies mit dem vorsätzlichen Verstoß gegen das Verbot, elektronische Geräte wie Mobiltelefone zu bedienen. Der Angeklagte habe sich für einen belanglosen Austausch von Textnachrichten über dieses Verbot und die dadurch geschützten Sicherheitsinteressen anderer Verkehrsteilnehmer ohne Bedenken hinweggesetzt. Hände weg von Handy am Steuer! - Foto: Christin Klose Anzeigen Nehls Nehls GmbH | Kranichstr. 2 | 17034 Neubrandenburg T 0395 4226888 | info@euronics-nehls.de | www.euronics-nehls.de Wir beraten Sie gern Abo-/Leserservice: 0800 4575 000* Private Kleinanzeigen: 0800 4575 022* Ticketservice: 0800 4575 033* Briefe & Pakete: 0800 4575 055* *Anruf kostenfrei

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