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Ratgeber Auto

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SEITE 10 FREITAG, 4. MAI

SEITE 10 FREITAG, 4. MAI 2018 Wer denkt, Assistenztechnik gäbe es nur für Autos, der irrt. Neueste Motorräder verfügen beispielsweise über Schräglagen-Sensoren. Foto: Swen Pförtner Kleine Helfer mit großer Wirkung: Mit Parkassistenten gleitet das Auto nahezu von selbst in kleinste Lücken und erspart dem Fahrer viel Stress. Foto: Volkswagen AG/VoLKSWAgen/obs Assistenzsysteme Mehr als nur Spielerei: Wenn Ihr Fahrzeug mitdenkt Mit modernen Assistenzsystemen soll sich das Auto fast von alleine fahren. Doch was können die nützlichen Helfer wirklich? Und welche werden auf Dauer gar zur Nervensäge? Von Robin Peters Wenn die Reaktionszeit etwas länger dauert Plötzlich kreuzt ein Radfahrer die Straße oder der Verkehr auf der Autobahn kommt blitzschnell zum Stehen – davor fürchtet sich wohl jeder Autofahrer. Gut, wenn dann die Technik mitdenkt: Neueste Kollisionswarnungen mit Notbremsfunktion können heute laut ADAC automatisch eine Vollbremsung durchführen. Doch allzu sehr darf man sich auf die Technik nicht verlassen: „Notbremsassistenten können Auffahrunfälle nicht zu 100 Prozent vermeiden“, sagt Jörg Kirst, Technik-Experte vom ADAC. Sie würden den Fahrer lediglich unterstützen oder die Schäden eines Aufpralls möglichst gering halten. Bei einem Unfall trage immer der Fahrer selbst die Schuld, nicht die Technik. Den Verkehr immer voll im Blick haben Außenspiegel werden in Zeiten umfangreicher Kamerasysteme oft unterschätzt. Dabei ist ihre Hilfe im Straßenverkehr nicht wegzudenken: Mit sogenannten Asphärischen Außenspiegeln kann der Fahrer laut ADAC sogar in den toten Winkel schauen – der dann etwas verzerrt im Spiegel zu sehen ist. Mittlerweile würden einige Autobauer jedoch dazu übergehen, diese Technik auf der Beifahrerseite wieder zu entfernen. „Es findet eine Reizüberflutung statt“, sagt Kirst. Auf der Fahrerseite sei die Technik aber unverzichtbar. Jörg Kist Technik-Experte vom ADAC Foto: Uwe Klössing Ob Notbrems- oder Spurhalteassistent: In neuen Autos gibt es nichts, was es nicht gibt. Der ADAC- Experte ist allerdings nicht von allem überzeugt. Wer sich darüber hinaus noch mit Ultraschall- oder Radarsensoren absichern will, dem empfiehlt der ADAC einen sogenannten Totwinkel-Assistenten. Mit Radarsensoren könne der kleine Helfer dank großer Reichweite nach Angaben des ADAC sogar beim Spurwechsel vor herannahenden Fahrzeugen warnen. Wie von allein in die schmale Lücke fahren Ultraschallsensoren kommen vermehrt auch bei Einparkhilfen zum Einsatz. Besonders im Stadtverkehr wird das mühsame Schätzen und Nachkorrigieren in einer engen Parklücke selbst für erfahrene Autofahrer zur Marter. Sensoren in Front und Heck schaffen laut ADAC große Erleichterung. Noch bequemer wird‘s den Angaben zufolge mit einem Parkassistenten: Sobald der nützliche Helfer eine passende Lücke erkennt, übernimmt die Technik komplett das Lenken. Bremsen und Gas geben muss der Fahrer aber immer noch selbst. Parkassistenten können laut Jörg Kirst alle gängigen Parkmanöver. Sie brauchen allerdings Orientierungspunkte. Erst wenn das System diese erkennt, gebe es dem Fahrer grünes Licht. Dauerhaft auf der richtigen Spur bleiben Wer auf langen Strecken unterwegs ist, kann über einen Spurhalteassistenten nachdenken: Dieser warnt den Fahrer auf unterschiedlichste Weise – optisch, akustisch oder haptisch – , wenn das Auto von der Fahrbahn abkommt. Laut ADAC funktioniert das System zwar insgesamt zuverlässig, kann durch hin und wieder auftretende Fehler aber schnell zur Nervensäge werden. Die Physik auf dem Motorrad optimal nutzen Wenn die Reifen in der Kurve zu sehr beansprucht werden, wird es für den Motorradfahrer brenzlig: Das Bike droht, instabil zu werden und abzurutschen. Neue Assistenzsysteme sollen Motorradfahrern beim Bremsen und Beschleunigen in Schräglage helfen. Mit speziellen Schräglagesensoren können die physikalischen Grenzen laut ADAC besser ausgenutzt werden. So lassen sich bereits viele Maschinen von BMW, Ducati, Yamaha und Triumph mit der Neuheit ausstatten. Kontakt zum Autor r.peters@nordkurier.de Anzeige ©Smileus -Fotolia.com Jetzt am Kiosk nur 2,95 €

FREITAG, 4. MAI 2018 SEITE 11 Dicke Bässe, kleine Monitore: Moderne Technik fürs Auto -Anzeige- Von Fabian Hoberg Neue Audiosysteme für den Pkw bieten immer mehr Funktionen und einen besseren Klang. Welche neuen Geräte gibt es und worauf ist dabei generell zu achten? Friedrichshafen/Hameln. Dicke Bassrolle im Kofferraum, stromziehende Verstärker und große Lautsprecher auf der Hutablage – das war einmal. „Modernes Car-Hi-Fi- Tuning ist heute dezenter als noch vor zehn Jahren, die nachgerüsteten Systeme werden meist verdeckt montiert, Subwoofer ohne Platzverlust verbaut“, sagt Matthias Wagner von der Fachhandelsgruppe Car Akustik System. „Durch das hohe Leasingaufkommen in Deutschland werden viele Autos nach zwei oder drei Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt angeboten“, sagt Wagner. Die Entertainmentsysteme seien dann oft technisch auf dem Stand von vor fünf Jahren und für einige nicht mehr zeitgemäß. Autofahrer legen vermehrt Wert auf größere Bildschirme und eine Vernetzung mit ihrem Smartphone oder direkt mit dem Internet. Der Nachrüsttrend liege bei größeren Monitoren mit bis zu zwölf Zoll und der Integration von Assistenzsystemen. „Dadurch wird künftig der Einbau umfangreicher, da die Techniker neue Hardware in vorhandene Autosysteme einschleifen müssen“, sagt Wagner. Die Zeiten, in denen man einfach aus dem DIN-Schacht im Armaturenbrett das alte Radio herauszog, Adapterkabel anschloss und das neue Radio für Sound sorgte, sind längst vorbei, sagt Dirk Kreidenweiß von der Tuning World Bodensee, einer der größten Tuningmessen Deutschlands. Während es hochwertige Soundsysteme noch vor ein paar Jahren nur im Zubehörhandel gab, bietet die Autoindustrie heute auf Wunsch in fast allen Fahrzeugsegmenten hochwertige Car-Audio- Ausstattung an. Mit der zunehmenden Entlastung der Autofahrer durch Assistenzsysteme steigt in Zukunft der Anspruch an das gebotene Entertainment. Eine Auswahl empfohlener Geräte der Experten und des In-Car-Electronic-Awards der EISA (European Imaging and Sound Association): Alpine X902D-F: Das 9-Zoll- Navigationssystem bietet Navigations- und Entertainment sowie einen flexiblen Einbau. Es ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel und kostet etwa 1400 Euro. Blaupunkt Bremen 975: Passend zur VW-Innenraum- Optik bietet das Multimedia- Navigationsgerät von Blaupunkt einen 7 Zoll großen Bildschirm und das Android- Betriebssystem. Kosten: etwa 700 Euro. Clarion NX807E: Dieses 2-Din-Multimediagerät von Clarion bietet HD-Player, Touchscreen und integriertes Navi mit Apple Carplay sowie grafischen-Equalizer. Das digitale LCD-Farbdisplay mit LED-Hintergrundbeleuchtung misst 7 Zoll. Preis: etwa 900 Euro. Massive Lautsprecher und Verstärker, klobige Geräte – das war einmal. Die Technik für klangvollen Sound und viel Entertainment ist neuerdings gut versteckt. Foto: © GAM16 - Fotolia.com Helix M 5DSP: Die Mikro- Plug-and-Play-Mehrkanal- Endstufe von Helix passt in jedes Auto: Sie ist ungefähr so groß wie eine große Zigarettenschachtel, bietet fünf Verstärkerkanäle und eignet sich zum Tunen von Werkslösungen. Preis: etwa 500 Euro. Hertz H8 DSP: Mit dem digitalen Soundprozessor H8 DSP von Hertz soll sich das Klangbild im Auto verbessern lassen. Zeit, Frequenzen und Trennungen der Musik in den Lautsprechern werden genauer angepasst. Preis: circa 360 Euro. Kenwood DMX7017 DABS: Kompakter AV-Receiver mit Bluetooth und Digitalradio sowie 7-Zoll-Bildschirm für einen Doppel-DIN-Schacht. Es ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel, bietet Freisprechen und kostet etwa 400 Euro. Mosconi Gladen Pro 5/30: Für hohen Hörgenuss sorgt der Fünfkanal-Hybrid-Verstärker Pro 5/30 von Mosconi Gladen. Das erste Stereopaar liefert 85, das zweite 170, der letzte Kanal leistet 600 Watt für den Subwoofer. Preis: etwa 1100 Euro. Pioneer AVIC-EVO1-G72: Das Multimediagerät integriert sich optisch in das Design des VW Golf VII. Es ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel, bietet einen 7-Zoll-Bildschirm und kostet etwa 370 Euro. Pioneer SPH-DA230DAB: Der Doppel-DIN-Multimedia- Player mit 7-Zoll-Bildschirm bietet Digitalradio, 13-Band- Grafikequalizer, Apple Carplay und Android Auto sowie zwei Videoeingänge für beispielsweise eine Rückfahrkamera. Preis: etwa 350 Euro. Vibe Audio CVEN62C-V4: Der Einbaulautsprecher will für einen satten Musikklang im Auto sorgen. Ganz gleich ob Pop, Rock, elektronische Musik, Jazz oder Klassik. Preis: circa 450 Euro. Fiat 124 Spider –Offen für Neues Einfacher war die italienische Eröffnung selten. Das Stoffverdeck lässt sich mit einer Hand nach hinten schubsen. Klaps drauf, fertig. Geht in unter drei Sekunden und sogar während der Fahrt. Und an diesem simplen Prinzip hat sich seit gut 50 Jahren, als der erste 124 Spider vom Band rollte, nichts geändert. Schon damals war das Auto eine Augenweide. Ähnlich schwungvoll sein Nachfolger. Und dass Fiats Flachster in weiten Teilen ein Mazda MX-5 ist, tut der Freude keinen Abbruch. Am Ende ist der Spider ein klein wenig schicker und immerhin stammen Herz und Hülle aus bella Italia. So surrt im Spider ein 1,4-Liter-Turbo mit 140 PS – bedeckt von einer schnittigen Haube, die wie den Vorgänger ab 1971 zwei Wölbungen zieren. Und auch das Schwalbenschwanz-Heck erinnert an Pininfarinas schwungvollen Strich von 1966. Der Motor verlangt für flotte Fahrt nach Drehzahl und fleißiger Sortierung im Räderwerk. Die aber ist wegen kurzer Wege und exakter Führung echte Lust. Wer’s trotzdem nicht mag –Automatik gibt’s auch. Das Fahrwerk ist ebenfalls italienischer Prägung. Mit deutlich veränderter Zugund Druckstufe gegenüber den MX-5-Dämpfern – und so dynamisch abgestimmt, dass man in Turin eine Sonderausstattung „Sportfahrwerk“ für unnötig erachtet. In der Tatlässt sich der Spider zusammen mit der angenehm straffen Lenkung sehr präzise über la strada zirkeln. Allzu viel Übermut bremst das sensible ESP frühzeitig, allerdings gibt es da links neben dem Lenkrad einen kleinen Schalter. Für den etwas heißeren Flirt… Der macht deswegen so viel Spaß, weil der Fahrer beim Spider nicht nur im Zentrum steht, sondern fast genau auch sitzt. Ganz nahe beim Schwerpunkt. Für die hälftige Verteilung der Last ist der Motor hinter die Vorderachse gewandert. Mit Folgen: Für ein Handschuhfach blieb kein Platz, und die Handbremse musste zur Beifahrerseite weichen. Egal. Kernkompetenz beim Spider ist Freude. DerheissesteFlirtdesSommers. DER FIAT 124 SPIDER IST ZURÜCK. Minikamera bei Unfall als Beweis? Sogenannte Dashcams im Auto zeichnen alles auf. Das birgt Chancen, aber auch Risiken. Die Rechtslage ist diffus, der BGH prüft den Fall. Susanne Kupke fasst wichtige Fragen und Antworten zusammen. Um was geht es vor dem Bundesgerichtshof ? Ein Mann aus Sachsen-Anhalt pocht auf vollen Schadensersatz nach einem Unfall. Nach seiner Darstellung ist ein Auto beim Linksabbiegen auf der daneben verlaufenden Spur auf seine Fahrbahn gekommen und gegen seinen Wagen gefahren. Das sollen Aufnahmen seiner Dashcam belegen. Doch weder das Amtsnoch das Landgericht Magdeburg berücksichtigt diese. Die Aufzeichnung verstoße gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen – sie dürfe deshalb nicht als Beweis herangezogen werden. Was steckt dahinter? „Das nicht-anlassbezogene Betreiben einer Dashcam im öffentlichen Raum ist in Deutschland nicht legal“, erläutert Daniela Mielchen von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV). Permanentes Filmen anderer ohne deren Einverständnis verstoße gegen das Persönlichkeitsrecht, das Recht am eigenen Bild und gegen das Bundesdatenschutzgesetz. Was könnte die Auswertung der Aufnahmen bringen? Oft ist die Rekonstruktion eines Unfalls schwierig, auch weil Zeugen sich widersprechen. „Grundsätzlich kann eine Videoaufzeichnung als Beweismittel sehr hilfreich sein“, sagt Oliver Malchow, Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Auch Kfz-Versicherer könnten einfacher feststellen, wer wie viel Schuld an einem Unfall trägt und so schneller Schäden regulieren. „Wenn Beweise da sind, muss man sie auch verwenden dürfen“, betont Kläger-Anwalt Volkert Vorwerk. Wann ist das Filmen mit der Dashcam erlaubt? Eine gesetzliche Regelung dazu gibt es nicht. Wer jedoch permanent Dritte filmt, das speichert und es womöglich ins Netz stellt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Das gilt selbst dann, wenn das Video hilft, einen schweren Verkehrsverstoß aufzuklären. Was geht gar nicht? „Wir wollen keine Überwachung der Bürger durch den Bürger“, betont GdP-Chef Malchow. Wer sich als Hilfssheriff aufspielt und mit der Dashcam Jagd auf angebliche Verkehrssünder macht, dem droht sogar Filmverbot. Wie halten es die Gerichte mit dem Dashcam-Beweis? Bundesweit ist das unterschiedlich. Zuweilen urteilt dasselbe Gericht anders: So erkannte das Amtsgericht München mal die Mini-Kamera als Beweismittel an, ein andermal verbot es die Verwertung unter Hinweis auf die Persönlichkeitsrechte anderer Verkehrsteilnehmer. Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart wiederum hat 2016 als erstes Obergericht für schwerwiegende Verkehrsverstöße den Beweis durch eine Autokamera zugelassen. Damals ging es um das Überfahren einer Ampel, die schon länger Rot zeigte. Was macht die Sache so kompliziert? „Es stehen sich zwei Rechtsideen gegenüber: Datenschutz und Beweissicherung“, sagt DAV-Verkehrsrechtler Andreas Krämer. Das muss nun gegeneinander abgewogen werden – und ob ein Verstoß so schwer ist, dass selbst unzulässig erstellte Aufnahmen als Beweis dienen können.

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