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SEITE 22 FREITAG, 26.

SEITE 22 FREITAG, 26. APRIL 2019 Futuristisches Design aus Bayern: Der Zwölfzylinder im BMW 850i kam auf stolze 221 kW/300 PS. Foto: BMW AG Der bezahlbare Mazda MX-5 löste vor 30 Jahren einen Roadster-Boom aus. Foto: MazDA DeUTSChland Der Ferrari 348 kam 1989 zunächst als Coupé (tb) und Targa (ts) auf den Markt. Der Spider (im Bild) folgte später. Foto: Jens Büttner Oldtimer Das sind die jüngsten Alten Offene Flitzer und hochgezüchtete Limousinen: Unter den Automodellen, die 2019 erstmals das Oldtimerkennzeichen erhalten können, sind auffallend viele Fahrzeuge, die bereits als Ikonen gelten. Stefan Weißenborn stellt eine Auswahl der oldiereifen Modelle vor. BMW 850i (E31) Als das lange Zweitürer- Coupé 1989 in den Handel kam, kam die Münchner Oberklasse für BMW-Fans direkt aus der Zukunft, so futuristisch war das Design. Der Fünfliter-Zwölfzylinder unter der langen Haube generierte 221 kW/300 PS. Werksangaben von damals: 250 km/h Spitze und in 6,0 Sekunden auf Tempo 100, Preis heute: 34800 Euro. Citroën XM Auch die französische Marke trat mit einer neuen Oberklasse an. Die fünftürige Limousine punktete technisch wie die Vorgänger DS und CX mit spezieller Federtechnik. Die beim XM genannte Hydractiv reduzierte ungewollte Wank- und Neigebewegungen während der Fahrt. Aktueller Richtpreis: 3300 Euro für ein Zweiliter-Exemplar mit 89 kW/121 kW. dem Sportcoupé Corrado, 118 kW/160 PS und zusätzlichem Allradantrieb bestückte Kombi war der seinerzeit aufwendigste Passat. Für einen Wolfsburger war er mit 210 km/h Spitze (0 auf 100 km/h: 9,8 Sekunden) recht schnell, schluckte mit mindestens zehn Liter Super aber auch viel. Preis laut Classic Data: 7200 Euro. Mercedes 300 SL-24 (R 129) Der Stuttgarter Hersteller wartete mit einem Oberklasse-Roadster auf, der Neuauflage des SL. Nach 18 Jahren beerbte der R 129 – erstmals bei Mercedes waren adaptive Dämpfer zu haben – den Vorgänger R 107. Aufgelegt wurden nach den V6- und V8-Modellen auch Zwölfzylinder-Motoren mit bis zu 386 kW/525 PS. Technische Neuerung: ein Überrollbügel für Überschlagunfälle. Preis mit 170 kW/231 PS: 18 400 Euro. Lexus LS 400 Stufenheckform mit Ledersitzen, elektronisch geregelter Automatik, Servolenkung und jeder Menge Fahrkomfort – bei bis zu 250 km/h Spitze. Für die viertürige Limousine mit 180 kW/245 PS starkem V8 müssen heute 9000 Euro eingeplant werden. Audi 200 Quattro 20V Auch die Ingolstädter arbeiteten fleißig an ihrem Image. Das Ergebnis war das Spitzenmodell der Baureihe mit Kat, das aus einem 2,2 Liter großen Fünfzylinder dank Turbo 162 kW/220 PS kitzelte, die das Auto mit 6,6 Sekunden auf 100 km/h neben dem Lotus Omega zu einer der sprintstärksten Serienlimousinen ihrer Zeit machten. Preis: 28 400 Euro. Porsche 911 Carrera 2 Technisch eine Ableitung vom Carrera 4, mit Heckantrieb. Sein 3,6 Liter großer Boxermotor kam auf 184 kW/250 PS (260 km/h Spitze; 5,7 Sekunden). Verfügbar war das Modell als Cabrio und als Coupé. Neu waren die Tiptronic-Automatik und ein Kat. Die geschlossene Variante liegt heute bei 58 600 Euro. Ferrari 348 TB Rückte 1989 als Nachfolger des 328 nach – zunächst als Coupé (tb) und Targa (ts). Der italienische Sportwagenhersteller pflanzte dem Flitzer anfangs einen 3,4 Liter großen V8 ein, der auf 221 kW/311 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 275 Sachen kam (5,6 Sekunden). Der keilförmige 348 zählte zu den ersten Neuentwicklungen nach dem Tod des Firmengründers Enzo Ferrari im Vorjahr. Preis: 56 700 Euro. Mazda MX-5 Nicht nur heute ein Klassiker, sondern damals bereits der Vorreiter einer neuen Roadster-Welle. Mit dem MX-5 kamen zweisitzige Cabrios wieder in Mode – auch, weil der kleine Wagen mit den Klappscheinwerfern für seine Art erschwinglich war. Zudem gilt er mit Heckantrieb und Front-Mittelmotor nicht nur ausgewiesenen Fans als Garant von Fahrspaß. Preis: 7000 Euro für ein Modell mit 85 kW/115 PS. H-Kennzeichen bald weniger gefragt? Der Boom des beliebten Oldtimer-Kennzeichens könnte abflauen. Weil ab 1989 in Deutschland der Einbau von Abgas-Katalysatoren in Neuwagen zur Pflicht wurde, kann der Steuersatz ohne H-Kennzeichen unter dem Einheitssatz für Oldies liegen. Mit mindestens 30 Jahren ist ein H-Kennzeichen möglich. Das Gutachten stellen Prüfer von Tüv, Dekra oder GTÜ aus. „Dieses Gutachten kostet um die 150 Euro und muss bei der Zulassungsstelle vorgelegt werden“, sagt Götz Knoop, Vizepräsident beim Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge (DEUVET) in Lippstadt. Opel Lotus Omega Dank einer Kooperation mit Lotus wurde dieser Pkw eine auf 277 kW/377 PS hochgezüchtete Variante der Opel- Mittelklasse. Mit 3,6-Biturbo in 5,4 Sekunden auf 100 km/h, erst bei 283 km/h verebbte der Vortrieb. Preis heute: 43 000 Euro. VW Passat Variant G60 Synchro Der mit dem mechanischen Spirallader G60 aus Der Porsche 911 Typ 964 kam 1989 allerdings erst frisch auf den Markt. Foto: PorSChe Roadster mit Sicherheitsreserve: Beim Mercedes SL (R 129) schoss im Ernstfall ein Überrollbügel hervor. Foto: Daimler AG Audi 200 Quattro 20V: Das Spitzenmodell mit Fünfzylinder schaffte 162 kW/220 PS. Foto: Audi AG/DPA VW Passat Variant G60 Synchro: Mit dem mechanischen Spirallader leistete der Motor 118 kW/160 PS. Foto: VolkSWAGen AG

FREITAG, 26. APRIL 2019 SEITE 23 Oldtimer Importieren Wenn das Traum-Auto um die halbe Welt reist Autos wie der alter Ford Thunderbird sind in den USA in einer größeren Auswahl zu finden als in Deutschland. Foto: Ina FASSbender Von Andreas Kötter Der Wagen ist wunderschön, das Problem ist nur: Er steht nicht in Deutschland, sondern in den USA. Was nun? Wie bekommt man einen alten Ford, Chevrolet oder Cadillac über den Teich? Wuppertal. Das Internet kann für Autofans ein wahres Eldorado sein. Denn Angebote lassen sich weltweit finden. Wer nach einem US- Oldie sucht und etwa von einem 1964er Ford Mustang oder einem 1966er Chevrolet Camaro träumt, schaut sich daher vielleicht auch nach US-Cars um, die noch in ihrer Heimat stehen. Doch so schnell man per Mausklick zum stolzen Besitzer werden kann, so viele Hindernisse können auftauchen, bis das Objekt der Begierde nach einer langen Reise schließlich in der heimischen Garage steht. Dieter Thiel weiß aus eigenem Erleben, dass es gar nicht so einfach ist im Paragrafen- Dschungel der Ausfuhr- und Import-Bestimmungen, der technischen und gesetzlichen Vorgaben den Überblick zu behalten. „Die Bestimmungen ändern sich bisweilen, ob das nun den Zoll betrifft oder vielleicht auch nur die in Klimaanlagen eingesetzten Kältemittel“, weiß der Firmeninhaber von USCars24, einem Wuppertaler Unternehmen, das seit 30 Jahren Neu- und Gebrauchtfahrzeuge aus den USA und Kanada importiert. „Jeder Fall ist individuell“, bestätigt Jörg Eckhardt Kuznik. So könne es gerade bei Oldtimern vorkommen, dass die Scheinwerfer umgerüstet werden müssen. Deshalb rät der Kfz-Sachverständige und Vertragspartner der Datenbank Classic Data dazu, erste Informationen zu einem bestimmten Fahrzeug beim entsprechenden Auto-Club einzuholen. Ein Auto etwa auf Ebay zu ersteigern, ohne das Fahrzeug vor Ort begutachtet zu haben, das hält Kuznik grundsätzlich für riskant. Die Diskrepanz zwischen den Bildern und dem, was der Kunde schließlich vorfindet, wenn der Container in Bremerhaven oder in Hamburg geöffnet wird, könne ganz erheblich sein. „Die Bandbreite der Betrügereien reicht vom Austausch von Anbauteilen, wie den Felgen, bis zu einer Innenausstattung, die statt des versprochenen Leders nur aus Kunstleder besteht“, weiß Kuznik aus Erfahrung. Auch Ulrich Safferling kennt solche Fälle. „Es ist schon vorgekommen, dass der Käufer den Container in Deutschland geöffnet und ein Wrack oder einen schlecht reparierten Unfallwagen vorgefunden hat“, so der Chefredakteur von „Auto Classic“. Die Tücke liegt manchmal im Detail Zudem könnten Schäden auch aus bloßer Unwissenheit resultieren. „Aus Sicherheitsgründen darf bei der Verschiffung so gut wie kein Kraftstoff mehr im Tank sein“, nennt Safferling ein tückisches Detail. „Wer nun aber in den USA noch einmal günstig volltankt, der muss damit rechnen, dass der Spediteur den Tank aufbricht, um das Benzin abpumpen zu können.“ Egal, ob beim Kauf im Netz oder vor Ort in den USA – immer lautet die grundsätzliche Frage: „Kümmere ich mich selbst um den Transport oder beauftrage ich ein Unternehmen“, sagt der Journalist, der den Selbstimport aber durchaus nicht für ein unlösbares Problem hält. Allerdings versichern Reederei oder der Spediteur nichts, verweist Thiel auf eine vermeintliche Kleinigkeit, die gerade beim Selbstimport gerne einmal übersehen werde. „Geht der Container über Bord oder bricht ein Feuer aus, wird der Schaden nur nach Tonnage bezahlt. 50 Euro pro Tonne Amerikanischer Showstar: Ein Cadillac Sixty Two Coupé aus den 1950er Jahren. Foto: Monique WüSTEnhagen Dieser Chevrolet Camaro lässt manches Auto-Herz höher schlagen. Foto: SErgEY DOLZHENKO Tipp: Ersatzteilkauf vor Ort kann sich lohnen Wer persönlich ein altes Auto in den Staaten kauft, kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es vor Ort auch eher als in Deutschland Ersatzteile für das Modell. „Teile, die man ersetzen möchte oder muss, sollte man gleich in den USA kaufen, weil sie dort nicht nur wesentlich einfacher zu bekommen, sondern dementsprechend auch deutlich billiger sind“, sagt der Journalist und Experte für Autoklassiker, Ulrich Safferling. bei einem Fahrzeuggewicht von vielleicht anderthalb Tonnen bedeuten dann einen Totalverlust.“ Eine entsprechende Zusatzversicherung ist unabdingbar. Sie sollte über die Gesamtkosten für Auto, Verschiffung und Einfuhrabgaben abgeschlossen werden. Der Zoll hält auch noch einmal die Hand auf Wer sich den Selbstimport nicht zutraut oder für zu zeitaufwendig erachtet, der kann die Prozedur auch als Dienstleistung buchen. So bietet zum Beispiel USCars24 ein solches Import-Abwicklungspaket an. Das umfasse die komplette Abwicklung, vom Transport zum Verladehafen über die Container-Beladung in den USA und die -Entladung in Europa bis hin zur Verzollung und zum abschließenden Transport zum Käufer, erläutert Firmeninhaber Thiel. Hinzu kommen weitere Kosten, etwa für die Transportversicherung, den Zoll, die Einfuhrumsatzsteuer oder eine erforderliche Umrüstung des Fahrzeugs für die Straßenzulassung in Deutschland. „In welcher Höhe diese Kosten zu veranschlagen sind, das hängt immer auch vom Fahrzeug selbst beziehungsweise vom Kaufpreis ab“, so Thiel. Safferling verweist darauf, dass bei Neufahrzeugen der Einfuhrzoll für einen Pkw 10, bei Lkw 22,5 Prozent betrage, und man zusätzlich 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer berechne, während der Zoll bei sammlungswürdigen Oldtimern eine ermäßigte Gesamtgebühr von nur 7 Prozent ansetzen könne. Das fängt schon bei den Reifen an: In Deutschland müsse man zum Beispiel nach entsprechenden Reifengrößen für US-Oldtimer erst mühsam suchen.

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