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SEITE 20 FREITAG, 26. APRIL 2019 leser öffnen ihre garagen Hier sind die Fahrzeuge älter als ihre Anklamer Besitzer Auch wenn Komfort und technische Ausstattung veraltet sind, ist die Faszination eines Anklamer Vater-Sohn-Gespanns für alte Fahrzeuge ungebrochen. Neben unterschiedlichen Motorrädern aus der DDR ist eins der Highlights ihrer Sammlung aus den USA nach Vorpommern gekommen. Von Karsten Riemer Anklam. Auf den ersten Blick deutet im Fahrradfachmarkt von Uwe Prepernau wenig darauf hin, dass sich hier ganz besondere Schmuckstücke verbergen. Fahrräder stehen zum Verkauf und an den Wänden hängen allerlei Zubehörteile. Im hinteren Teil des Ladens liegt die Werkstatt. Das alles ist nichts Ungewöhnliches für ein Fachgeschäft dieser Art. Doch wer von der Ladentür bis zum Tresen gelaufen ist, dem fallen sofort die großen Scheinwerfer, breiten Reifen und glänzenden Auspuffrohre auf. Auch der Schriftzug „Simson“ ist auf einigen der ausgestellten Fahrzeuge präsent. Ob S51, Schwalbe oder MZ – die Leidenschaft für motorisierte Zweiräder reicht bei Uwe Prepernau schon lange zurück. „Schon zu DDR-Zeiten habe ich Motorräder verkauft“, sagt er. Vom Verkauf ganzer Motorräder ist er inzwischen zwar abgerückt, Ersatzteile für Simson und MZ sind in seinem Laden aber immer noch erhältlich. Nebenbei restaurieren er und in erster Linie sein Sohn Thomas die alten Maschinen. „Damit lässt sich aber kein Geld mehr verdienen“, so Uwe Prepernau. Das Ganze ist nur noch ein Hobby für das Vater-Sohn-Gespann. Oft waren die Maschinen, die im Laden ausgestellt sind, Zufallsfunde. So auch die 1961 gebaute MZ ES 175-0, die Prepernau als das Schmuckstück bezeichnet. Bei einem Besuch auf einem Bauernhof war ihm die Maschine aufgefallen. Versteckt unter einem Strohhaufen. Auf alten Fotos aus der Zeit ist kaum ein Mangel an der Maschine festzustellen. Demzufolge ist auch jetzt noch nahezu alles im Originalzustand. Vor allem das Alter des Motorrads ist für Uwe Prepernau ein Highlight: „Die ist ein Jahr älter als ich.“ Einen ähnlich spannenden Fund machte Prepernau vor einigen Jahren auf dem Hof eines Kunden. „Da standen 12 Schwalben“, sagt er. Doch solche Funde werden seltener. Momentan ist der Cadillac in der Umbauphase. Die Sitze werden neu bezogen. „Wenn Leute noch was finden, sind es meistens Handwerker“, so Prepernau. Und diese wüssten inzwischen auch, was solche Motorräder wert sind. „Wenn man noch etwas angeboten bekommt, ist das oft teuer“, erklärt er. Dennoch würde er seine Sammlung auch noch um zwei Maschinen ergänzen wollen. Eine Beiwagenmaschine und eine MZ ES 250 wünscht er sich noch. Die Liebe fürs Schrauben und zu alten Motorrädern hat auch von Sohn Thomas Prepernau Besitz ergriffen. Mit 14 Jahren hat er mit der Bastelei an Simson-Motorrädern angefangen. „Das bot sich einfach an, die Teile lagen hier rum“, erinnert er sich. Doch bei den DDR-Maschinen sollte es nicht bleiben. Der 26-jährige Schrauber ver- Vater Uwe Prepernau Sohn Thomas Prepernau größerte den Fuhrpark mit einem weiteren besonderen Fahrzeug. Abseits des väterlichen Fahrradladens steht, gut geschützt in einer Garage, ein weiterer Oldtimer. Allerdings ist es kein deutsches Logo, was auf der glänzenden Motorhaube des Autos prangt. In Silber, Rot und Blau ziert das Wappen des amerikanischen Autobauers Cadillac den Wagen von Thomas Prepernau. „Ein Schönwetterfahrzeug“, sagt er. Und mit einem Verbrauch von rund 20 Litern Kraftstoff ist der Wagen für den täglichen Einsatz auch kaum zu gebrauchen. Was das Alter angeht, setzt der Cadillac dem Fuhrpark noch mal die Krone auf. 1957 wurde der Wagen bereits gebaut. Vor allem die Form des alten Autos hat es dem jungen Schrauber angetan. „Und man kann alles alleine machen“, sagt er. Die Faszination für die alten Fahrzeuge bei Vater und Sohn gründet sich aus der Freude am Handwerk und dem Stolz auf die Leistung, eine Maschine restauriert zu haben. „Trotzdem weiß man am Ende nie, ob man ankommt“, lacht Thomas Prepernau. Kontakt zum Autor k.riemer@nordkurier.de Ob S51, Schwalbe oder MZ: Die Leidenschaft für motorisierte Zweiräder reicht bei Uwe Prepernau schon lange zurück. Fotos (4): Karsten Riemer

Freitag, 26. April 2019 Seite 21 Ralf Werdermann besitzt einen seltenen Honda CRX im Originalzustand. Fotos (5): Robin Peters leser öffnen ihre garagen „Nichts ist so fix wie der Honda CRX“ Für seinen Honda CRX hat Ralf Werdermann sogar eine eigene Garage gebaut. Denn fast 30 Jahre nach der ersten Zündschlüssel-Umdrehung fährt er mit seinem ganz eigenen roten Sport-Coupé durch die Residenzstadt. Von Robin Peters Neustrelitz. Wie rasant sein Kult-Coupé eigentlich genau über die Pisten segeln kann, weiß der Neustrelitzer Ralf Werdermann überraschenderweise gar nicht. Dabei habe ihn genau das früher so fasziniert. „Damals hatte ich noch nie ein schnelleres Auto gefahren“, erinnert sich Werdermann an einen ersten kurzen Ritt mit dem roten Japaner in jungen Jahren. „Nichts ist so fix wie der Honda CRX“, schwirrte laut Werdermann früher in aller Munde. Doch nun lenkt der 55-Jährige den Flitzer nur noch durch Straßen und Ortschaften der Region – nicht auf der Autobahn. Schließlich sei Werdermann keine 18 mehr. „Dann wäre das Auto wohl schon hin.“ Das wäre auch fatal: Denn erst 30 Jahre nach der ersten Spritztour mit dem „Sekretärinnen-Porsche“ darf Werdermann einen glänzend roten CRX sein Eigen nennen. Bekommen hat der Unternehmer das Sport- Coupé zum Geburtstag – aus dem Kreis der Familie. Der rote Japaner hat zwar einen kleineren Motor als das Modell aus seiner Jugend, ist allerdings in bestem Zustand: „Der Wagen ist überhaupt nicht verschlissen“, sagt Werdermann. Schlappe 25 000 Kilometer habe das Coupé auf der Uhr gehabt – denn etwa 14 Jahre habe das Auto auf Böcken in der Garage gestanden. „Ich musste ihn einfach nur abwaschen“, so Werdermann. Diverse Kleinigkeiten wurden dann allerdings doch gemacht. So habe sein Sohn, Karl Werdermann, den Wagen mit einem Batterie- und Reifen-Wechsel blitzschnell wieder flottgemacht. Schließlich habe der 20-Jährige erst kürzlich seine Prüfung zum Kfz-Mechaniker abgelegt. Ansonsten glänze das Coupé – das in dieser Variante zuletzt vor 27 Jahren gebaut wurde – aber in seinem Originalzustand. Sogar die Felgen strahlen wie aus der Fabrik. „Das ist wirklich noch ein Serienauto“, sagt Werdermann. Selbst die alten Kennzahlen des ersten Nummernschildes hat Werdermann wieder an seinem Auto. Dass sich dafür inzwischen kein anderer Halter interessiert hat, wundert selbst den Honda-Liebhaber. Sein unberührtes Sammlerstück hat vor einigen Monaten sogar die Aufmerksamkeit Selbst der Motor ist noch in tadellosem Zustand. Das 27 Jahre alte Auto kommt auch ohne jeden Schnickschnack aus. Das Sport-Coupé macht aus jeder Perspektive eine schneidige Figur. Das Sport-Coupé hat sogar einigermaßen Stauraum. eines Auto-Fachmagazins geweckt, dessen Experten Werdermanns seltenem CRX im Originalzustand längst einen Legenden-Status bescheinigt haben. Die Freude an authentischen Teilen hat jedoch seinen Preis: Dass der Wagen weder eine automatische Verriegelung noch Servo-Lenkung besitzt, stört Werdermann zwar nicht. Doch der Gerüstbau-Unternehmer aus Neustrelitz macht sich Sorgen um den Empfang des fest eingebauten Radios. Denn das empfange nur analoge Programme. Nach einer Umstellung müsse der Neustrelitzer wohl auf den eingebauten Kassetten-Rekorder umsteigen. „Ich habe mir schon eine kleine Kassetten-Sammlung zugelegt“, lacht Werdermann. Auch für den Alltag bietet der kleine Japaner wenig Komfort. Einsteigen wird da schnell zum Kraftakt. „Im CRX sitzt man ziemlich tief“, weiß Werdermann. Mein Honda ist wirklich noch ein Serienauto und weckte schon das Interesse einiger Auto-Fachmagazine. So fährt der Neustrelitzer sein Schmuckstück nur zu besonderen Gelegenheiten vor die Tür: „Es ist ein Schönwetter-Auto“, sagt Werdermann. Das Salz auf den Straßen würde dem Fahrzeug im Winter erheblich schaden. Die Motorhaube lässt der Kenner nur sanft zufallen. „Nicht drücken, sonst gibt es Beulen“, weiß Werdermann, der sich nebenher auch im Oldtimerverein in Jürgenstorf bei Stavenhagen engagiert. Sogar eine kleine Garage hat der Unternehmer eigens für sein Schmuckstück bauen lassen. Kontakt zum Autor r.peters@nordkurier.de Ralf Werdermann

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