SEITE 2 FREITAG, 22. APRIL 2022 Praktisch veranlagt: Der neuer Range Rover Von Thomas Geiger Der Huracán Tecnica kommt von 0auf 100 in 3,2 Sekunden. Bei Vollgas schafft er 325 Stundenkilometer. FOTO: LAMBORGHINI Sogar zu schnell für die Autobahn Von Thomas Geiger Rennauto meets Coupé: Der neue Lamborghini „Huracán Tecnica“ soll das Beste aus zwei Welten bieten. SANT‘AGATA BOLOGNESE. Lamborghini bereitet eine neue Modellvariante des Huracán vor.Den V10-Sportwagen sollesnoch in diesem Jahr auch als Tecnica geben. Konkrete Preise nannte der Hersteller noch nicht. Doch weil er sich in der Modellpalette oberhalb des Coupés mit Heckantrieb einsortieren soll, dürfte er deutlich über 200000 Euro kosten. Für den Huracán Tecnica standen dem Hersteller zufolge zwei Modellvarianten Pate: Die Basis ist das Huracán-Coupé in der Variante mit Heckantrieb. Doch der Anzeigen 5,2 Liter große Zehnzylinder im Heck kommt vom Rennmodell STO und hat deshalb 471kW/640 PS statt denüblichen 449 kW/610 PS. Außerdem hat Lamborghini die Aerodynamik überarbeitet, den Luftwiderstand verringert und den Anpressdruck erhöht. Das sollden Tecnica zum idealen Kompromiss zwischen Rennauto und Straßensportwagen machen, so Lamborghini weiter. Die Fahrleistungen jedenfalls sind so sportlich, dass man sie auf öffentlichen Straßen nur schwerlich ausloten kann: Mit bis zu 565 Newtonmeter beschleunigt der HuracánTecnicalaut Datenblatt in 3,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht bei Vollgas 325 km/h. Den Verbrauch haben die Italiener noch nicht ermittelt. Wenn Land Rover dieser Tage die fünfte Generation des Range Rovers an den Start bringt, hält im Gelände noch mehr Luxus Einzug. Er ist aber auch alltagstauglich. SAN FRANCISCO. Land Rover bringt einen neuen Range Rover an den Start: Ende April kommt zu Preisen ab 125900 Euro die fünfte Generation des großen Geländewagens in den Handel. Das teilte der Hersteller bei einer Veranstaltung in San Francisco mit. Der Wagen ist etwas größer als bisher und jetzt schon in der Standardversion 5,05 Meter lang. Es gibt ein stark modernisiertes und dennoch traditionelles Design, ein digitalisiertes Innenleben und noch mehr Luxus. Als Siebensitzer auch für Reisen geeignet Und wer noch mehr Platz oder Prestige benötigt, der bekommt für rund 10000 Euro Aufschlag auch eine um 20 Zentimeter gestreckte Langversion. Die bietet dann erstmals auch sieben Sitze. Zwei weitere Sitzplätze haben die Ingenieure in die traditionell waagrecht geteilte Heckklappe integriert: Im Stand wird sie mit zwei Der neue Range Rover verleugnet seine Vorfahren nicht und ist bis zu 530 PSstark. Handgriffen zur bequemen Picknick-Bank. Das Design erinnert an die Vorgänger, aber die Technik ist weitgehend neu: So gibt es die hauseigenen Sechszylinder-Diesel mit drei Litern Hubraum und 183 kW/250 PS, 221 kW/300 PS oder 258 kW/350 PS und einem ebenfalls drei Liter großen Sechszylinder-Benziner mit 294 kW/400 PS. Der neue Rover fährt bis zu 261 km/h Dazu kommt ein neuer V8- Motor, den die Briten bei BMW einkaufen: Er hat 4,4 Liter Hubraum und rückt mit 390 kW/530 PS an die Spitze der Palette. Zudem gibt es gleich zwei Plug-in-Hybride, die ebenfalls auf einem Sechszylinder-Benziner basieren. Sie haben Systemleistungen von 324 kW/440 PS oder 375 kW/510 PS. Mit ihrem 38 kWh großen Akku kommen sie auf bis zu 109 Kilometer elektrische Reichweite, so der Hersteller weiter. Die Motoren ermöglichen Geschwindigkeiten bis zu 261 km/h. Sie kommen auf Normverbrauchswerte zwischen 8,2 Litern Diesel und 12,1 Litern Benzin (215 bis 272 g/km CO2) für die allesamt als Mild-Hybrid ausgelegten FOTO: NICK DIMBLEBY/ZVG Verbrenner. Bei den Plug-in- Modellen sind es 0,9 Liter (21 g/km). Montiert werden die Aggregate auf einer ebenfalls neuen Plattform. Die verspricht mit elektronisch gesteuertem Wankausgleich mehr Komfort. Die erste Hinterachslenkung in der Modellgeschichte soll den Riesen zugleich sehr viel handlicher machen. Zudem kommt noch in diesem Jahr etwas handlicher bemessene und noch strammer abgestimmte Range Rover Sport, 2024 soll eine rein elektrische Version folgen.
FREITAG, 22. APRIL 2022 SEITE 3 Von Elisabeth Winkler ESSEN. Enduro,Chopper oder eher sportlich? Werein Motorrad kaufen will, steht vor einer riesigen Auswahl. Wichtig bei der ersten eigenen Maschine: Man muss nicht nur Verständnis für die Funktionsweise der Maschine haben. Auch die eigenen Fähigkeiten und Bedürfnisse auf der Straße muss man kennen. Experten helfen beim ersten Motorradkauf: DAS ERSTE EIGENE MOTORRAD Niemals ohne gute Probefahrt Der Frühling ist da, die Motorradsaison läuft. Wer dabei sein will, denkt vielleicht über die erste eigene Maschine nach. Hier sind ein paar Tipps für den Weg zum perfekten Gefährt und Gefährten. Welches Motorrad sollte ich fahren? Die Entscheidung für ein Motorrad wird oft aus dem Gefühl heraus getroffen und kommt schnell zu früh, sagt Rainer Gurke. „Oft schaut man auf Äußerlichkeiten, Haptik, Farbe. Es ist aber eigentlich am wichtigsten, dass man mit dem Bike zurechtkommt“, so der Fahrsicherheitstrainer beim Auto Club Europa (ACE). In jedem Fall sollte man nicht das erstbeste Motorrad kaufen. „Und egal, für welches Bike man sich interessiert, man sollte zunächst eine Probefahrt machen.“ Mit der Probefahrt lässt sich austesten, ob man sich mit dem Fahrzeug wohlfühlt, sagt auch Michael Lenzen. „Das Motorrad muss zur Statur des Fahrers oder der Fahrerin passen“, sagt der Vorsitzende des Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM). Ein Beispiel: Das Bike darf nicht so groß sein, dass man nur noch mit den Fußspitzen auf den Boden kommt. Und die Arme müssen sauber den Lenker umfassen können. Enduro, Chopper, Supersportler oder Tourer Die Maschine sollte auch nicht zu schwer sein: „Gerade für Einsteiger ist es nicht sinnvoll, sich ein 250 oder 300 Kilo schweres Motorrad zuzulegen, wenn sie nur 50 Kilo wiegen.“ Michael Lenzen rät, auf einem leeren Parkplatz zu testen, wie gut man mit dem Wunschbike enge Kurven fahren und wie sicher man bremsen kann. Um das richtige Motorrad LEIPZIG. Derehemalige Auto- Manager Joe Laube ist ein großer Fan der Elektromobilität. Während er Zahlen und Anekdoten zur Geschichte des elektrischen Antriebs erzählt, steht er im Tweedsakko und mit grauem Bowler-Hut neben einer historisch anmutenden Kutsche, die auf den ersten Blick gut in ein Verkehrsmuseum passen würde. Rundfahrt mit Sekt und Sitzheizung Ein Widerspruch? Überhaupt nicht, denn der flüchtige Blick trügt. Laubes Kutsche ist in Wahrheit ziemlich neu und modern. Es ist Leipzigs erste E-Kutsche und Laube Neulinge auf dem Motorrad sollten einen alten Hasen bitten, den Kauf der ersten Maschine zu begleiten. Am wichtigsten ist das gute Gefühl für die Maschine. Deshalb: Probefahren! FOTO: VON DITFURTH zu finden, sollte man sich außerdem fragen: Wofür will ich das Bike eigentlich haben? Soll es ins Gelände gehen oder auf Serpentinen in die Berge? Will ich mit dem Bikezum Rennstreckentraining oder in den Urlaub? Die Antwort auf diese Fragen entscheidet, ob man sich eine Enduro oder einen Chopper, einen Supersportler oder einen Tourer zulegt. Michael Lenzen rät aber davon ab, zu sehr in diesen Kategorien zu denken, einfach weil es inzwischen sehr viele davon gebe und die Grenzen fließend seien. E-Kutsche: „Endlich mal ein schicker Tesla!“ Von Birgit Zimmermann Eine Kutsche ohne Pferde: Das macht die Elektromobilität möglich. In Leipzig hat ein früherer Auto-Manager umgesattelt. ist damit eine Touristenattraktion. Ab Ostern gehe die Saison wieder richtig los, sagt er. Sechs bis sieben Leute können in seiner komfortablen Kutsche ohne Pferde Platz nehmen. Wenn es kalt ist, bietet das Gefährt sogar eine Sitzheizung. Angetrieben wird es von einer Batterie. Mit maximal 25 Kilometer pro Stunde chauffiert Laube seine Gäste durch die sächsische Metropole. Auf verschiedenen Touren geht es zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt und des Umlands. Auch eine Route zur Industriekultur ist im Programm. Einen Sekt, Musik und Geschichten gibt es dazu. „Es ist Entertainment“, sagt Joe Laube. Und natürlich ist immer wieder Thema, dass die Pferde fehlen! Ein Gast, erzählt Laube, habe mal gesagt: „Endlich mal ein schicker Tesla!“ Eigentlich sei er Maschinenbau-Ingenieur und habe Sinnvoller: Die Motorräder nach Leistung unterscheiden. Denn auch bei der Leistung soll man sich nicht überfordern, sagt Lenzen. Schließlich muss man das Motorrad auch auf der Straße sicher händeln können. Ein 500 Kilo schwerer Supersportler mit 200 PS sei daher für Einsteiger absolut nicht zu empfehlen. „75 PS sind für Anfänger wirklich vollkommen ausreichend und bringen immer noch eine Menge Spaß. Und letztlich geht es genau darum, dass man mit der Maschine Spaß hat.“ mehr als 25 Jahre beim Autobauer BMW gearbeitet, erzählt der 57-Jährige. Der Elektroflitzer „i3“ sei ein wichtiges Projekt gewesen. Doch 2017, während einer Atlantik-Überquerung in einem Segelboot, habe er sich die Frage gestellt, was er alles nicht mehr machen wolle. Im mittleren Management arbeiten gehörte dazu. 2018 stieg er aus seinem alten Job aus. Wo E-Droschken noch unterwegs sind „Als ich bei BMW raus bin, wusste ich nicht, was ich danach mache“, sagte Laube. Inspiration fand er in Dresden, wo E-Droschken schon seit ein paar Jahren unterwegs sind. Seine E-Kutsche kaufte er bei einem Hersteller in Nordrhein-Westfalen. Sie hat Ähnlichkeit mit einer Landauer- Kutsche, aber zugelassen ist sie als Kraftfahrzeug –inklusive jährlicher Tüv-Pflichten. Gebrauchtkauf ist okay – am besten vom Händler Nicht jeder hat nach Führerschein und Sicherheitsausstattung gleich auch noch das Geld für eine neue Maschine parat. Michael Lenzen hält gebrauchte Motorräder für eine gute Möglichkeit, sich auszuprobieren: „Wenn man dann feststellt, man beherrscht das Bike und will auf etwas neueres umsteigen, ist der Wertverlust nicht so groß.“ Außerdem tut es dann nicht ganz so weh, wenn das Bikeanfangs mal umfällt und Kratzer bekommt. Allerdings: „Schäden an gewissen Teilen E-Kutschen fahren auch in anderen Städten. Im thüringischen Bad Liebenstein bietet das Unternehmen Altenstein Tourismus mehrere Touren an. „Wir hatten einen sehr guten Zuspruch“, berichtet Chefin Diana Pohl. Die Thüringer starten in diesem Jahr Nach dem Motorrad-Führerschein ist das Budget oft knapp. Gebrauchte Maschinen sind eine günstige Option. FOTO: A.WARNECKE Beim Kauf aus zweiter Hand sind Fachwissen und Erfahrung erforderlich. Am besten, man geht zum Händler. FOTO: HENDRIK SCHMIDT können ein Motorrad sehr gefährlich machen“, sagt Rainer Gurke, Fahrsicherheitstrainer beim Auto Club Europa (ACE). Er rät Anfängern deswegen, sich unbedingt an einen Händler ihres Vertrauens zu wenden, wenn sie ein gebrauchtes Motorrad kaufen. Weil Anfänger in Sachen Verschleißteile und in anderen technischen Gegebenheiten meist noch nicht so versiert sind, profitieren gerade sie von einer ausgiebigen technischen Beratung. „Bei gebrauchten Motorrädern sollte man den Händler nach im Mai in die Saison und fahren bis September. Elektrische betriebene Droschken sind unter anderem auch in Münster, Berlin und München unterwegs. Joe Laube in Leipzig sagt: „Man erregt Aufsehen mit der E-Kutsche. Sie gibt ein Gute-Laune-Gefühl.“ Seinen Absprung aus der der Geschichte des Bikes fragen: Hatte es schonmal einen Unfall? Kennen Sie den Vorbesitzer? Wie pfleglich ist dieser mit dem Bike umgegangen?“ Egal ob gebraucht oder neu, letztlich sollte man ein Motorrad in jedem Fall bei einem vertrauenswürdigen Händler kaufen, lautet Rainer Gurkes Rat. „Denn der steht mit seinem Namen für den Verkauf ein.“ Im Gegensatz dazu können Privatverkäufer nach Angaben der Stiftung Warentest zum Beispiel jegliche Gewährleistung ausschließen. Stadtrundfahrt inder Kutsche, aber ohne Pferde. Die Idee kam dem ehemaligen BMW-Manager Joe Laube –sein Leben auf der Karriereleiter wünscht ersich nicht zurück. FOTO: WALTRAUD GRUBITZSCH Autoindustrie habe er bisher nie bereut. Wenn er in seinem Tempo im Leipziger Verkehrsgewühl unterwegs sei, werde er höchstens mal angehupt, wenn jemand damit grüßen wolle. „Und die Leute genießen es auch, wenn sie bei mir in der Kutsche sitzen.“
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