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Nordkurier - Weihnachten 2022

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Weihnachtsbeilage des Nordkurier 2022

Seite 10 Frohes Fest

Seite 10 Frohes Fest Freitag, 23. Dezember 2022 „Krücke!“ –Warum Papa denBaum nicht mehr allein aussuchen durfte… Lesergeschichte vonAntje Bartels-Nieß aus Neubrandenburg Unsere Autorin erinnert sich, dass der Erwerb eines Weihnachtsbaums zu Hause früher gar nicht soeinfach war –zumindest vor der Wende. Dafür leuchtete der Baum länger als in anderen Familien. Da ist sie wieder –eine liebe Erinnerung an meine Eltern, ausgelöst durch einen Besuch im Baumarkt, wo ich im Eingangsbereich Weihnachtsbäume stehen sah. Heute ist alles so einfach, weil man seinen persönlichen Traumbaum in dem kleinen Nadelbaum-Wald des Baumarktes aussuchen kann. Nordmanntanne, Blaufichte, Kanadische Hemlocktanne, Rotfichte, Kiefer, Zuckerhutfichte, im Topf oder geschlagen, künstlich, mit Schnee, mit Lämpchen… die Auswahl ist so groß, dass es schon wieder kompliziert wird. Wenn ich daran denke, dass mein Vater hingegen genau ein einziges Mal einen Weihnachtsbaum allein aussuchen durfte, muss ich schmunzeln. Es gab noch die DDR, die Auswahl war längst nicht so groß wie heute –aber ich bin mir nicht einmal sicher,obermit der heutigen Auswahl den richtigen Baum in den Augen meiner lieben Mutter ausgesucht hätte. Damals, als Paps mit dem von ihm allein ausgewählten Baum heimkehrte, fielen sofort Worte wie „Krücke“ und Sätze wie „Hab ich doch gesagt, dass das viel zu spät ist! Jetzt gibt es nur noch den Rest!“ Das Ganze endete jedenfalls darin, dass dem Baum noch Zweige zugefügt werden mussten und die zukünftigen Bäume von Mutsch ausgesucht und Paps getragen wurden. Mir war es egal, ich fand eigentlich jeden Baum in jedem Jahr schön. Das Beste war ja eh das Schmücken. Wie schön er abends die Wohnstube in ein zauberhaftes Licht getaucht hat… Ganz untraditionell wurde bei uns zu Hause der Weihnachtsbaum nämlich schon zu Beginn der Weihnachtszeit aufgestellt. Ich weiß nicht, ob es mit den „Krückchen“ zusammenhing. Meine Mutsch meinte jedenfalls, dass man so wenigstens etwas von dem Baum hätte und es ja totale Verschwendung wäre, wenn er nur eine Woche im Wohnzimmer stehen würde. Sie selbst hatte von ihrer Kindheit erzählt, dass sie den Baum immer erst Heiligabend zu sehen bekam. Ich vermute, es war ihre Art, nachträglich gegen die Strengen Weihnachts-Sitten im eigenen Elternhaus zu rebellieren. Das durfte sie damals nämlich nicht. Das Problem mit der Beschaffung eines halbwegs vernünftigen Weihnachtsbaumes hatte sich jedenfalls erledigt, als es nach der Wende irgendwann künstliche Bäume gab. So richtig schön gerade, gut gewachsen und unkompliziert zusammengesteckt –fertig! Nach und nach kamen diverse Größen ins Haus –sogar mit Lichterkette und mit leuchtenden Spitzen. Was soll ich sagen: Drei kleine Exemplare habe ich heute noch und verteile sie pünktlich zum Ersten Advent in der Wohnung. Und was wollte ich jetzt eigentlich noch gleich im Baumarkt kaufen? Ach ja, Kerzen für die Pyramide… FOTO: ©BY-STUDIO -STOCK.ADOBE.COM Anzeigen Heim- und Nutztierbedarf MeinerKundschaftund meinenGeschäftspartnern wünscheich einfrohesWeihnachtsfest, für2023GesundheitundGlück. CarstenDill Neustrelitz ·Zierker Str. 11 Tel. 03981/23 83 59 www.futteroase.eu Allen Kunden, Freunden und Bekannten wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Jahr 2023. Wir bedanken uns für die Treue und das entgegengebrachte Vertrauen. Blumen kommen von und vonSchwisow 17235 Neustrelitz EKZ Husarenmarkt •Tel.202900 Karbe-Wagner-Straße 49 •Tel.442015 Strelitzer Straße 2–4 •Tel. 23 77 32 Hohenzieritzer Straße 25 •Tel. 2566066 Neubrandenburg EKZ Lindenpark •Tel. 3696966 Sponholzer Straße 6•Tel.422 33 21 Ludwig vanBeethoven Ring 6•Tel. 5708870 EinDankeschön für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir wünschen frohe Weihnachten und viel Erfolg für das Jahr 2023. Direktionsgeschäftsstelle Klaus-Dieter Pottschul Mühlendamm 4, 17348 Windmühlenstadt Woldegk Tel. 03963 210475, Fax03963210833 klaus-dieter.pottschul@ergo.de 32 Zum Weihnachtsfest wünschenwirunserenKunden, Geschäftspartnern,Kollegen undFreundenruhige,besinnlicheund erholsameFesttageundein erfolgreichesneuesJahr2023. 1990 bis 2022 KleineWollweberstraße7,17033Neubrandenburg Tel.0395/5666566 Fax0395/5841615 www.pem-elektro-rohs.de ES IST SOWEIT WIR SAGEN DANKE FÜR EIN GUTES JAHR UND WÜNSCHEN FROHE WEIHNACHTEN FrankFischerIWismutstraße46I17036Neubrandenburg Tel.:039577749041Iwww.fischers-futterbox.de Öffnungszeiten:Mo.–Fr.9–17UhrI Sa.9–12Uhr Zum Weihnachtsfest Foto:AnkeHoudelet wünschen wir allen Kunden und Geschäftspartnern erholsame Feiertage verbunden mit den besten Wünschen für das neue Jahr. Johannesstraße 15a •17034 Neubrandenburg Tel.: 0395 5584765 •Fax: 0395 5584767 Mobil: 0173 9960516 info@fensterservice-ryll.de Feldstraße3 17033Neubrandenburg 03957782021 www.abwassersysteme-collier.de info@abwassersysteme.net NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM

Freitag, 23. Dezember 2022 Frohes Fest Seite 11 Aus Messing fertigt Metallbauer Paul Schwuchow in der familieneigenen Kunstschmiede Weihnachtsbaumkronen. FOTO: PATRICK PLEUL Vaterund Sohn: Zwei Schmiede bekrönen jetztWeihnachtsbäume Paul Schwuchow (34) ist in die Metallbaufirma seines 79-jährigen Vaters eingestiegen. Gemeinsam tüfteln die beiden an Projekten. Ihr harter Job soll künftig gefilmt und bei Youtube ins Internet gestellt werden. Von Claudia Marsal und Jeanette Bederke UCKERMARK. „In vielen Familien ist es jedes Weihnachten etwas ganz Besonderes, die Spitze auf den geschmückten Christbaum zu setzen“, sagt der junge Mann. Und wenn Paul Schwuchow davon erzählt, wird ihm warm ums Herz. Denn dann sieht der 34-jährige Unternehmer seine eigenen drei Knirpse schon wieder mit leuchtenden Augen vor der Weihnachtstanne stehen. In der von ihm und Vater Wilfried betriebenen Kunstschmiede hatte man sich deshalb überlegt, eine besonders stabile Spitze herzustellen. Heraus kam ein Stern aus Messing, der gerade seinen Siegeszug über die Grenzen der Uckermark hinaus antritt. „Er ist nachhaltig und langlebig. Jeder Stern ist einzigartig“, schwärmt der Junior, der bereits über 60Exemplare davon verkauft hat. Seit Kurzem gibt es die 15 Zentimeter großen Unikate sogar mit Zertifikat, nummeriert, handsigniert vom Meister und in einer besonders schönen Verpackung. Die Bestellliste ist lang. „Unsere Spitzen werden aus zwei Hälften hergestellt. Jede Hälfte wird aus einem Blech zugeschnitten, in Form geklopft und anschließend gedengelt. Beide Hälften werden danach miteinander hartverlötet. Im Anschluss wird die Spitze geschliffen und poliert. Um das Messing zu schützen, wird der Stern in Lack getaucht und getrocknet“, berichtet der Kunstschmied stolz. Altes Handwerk und die neuen Medien Um vor allem jungen Leuten die anspruchsvolle Arbeit in allen Schritten näher zu bringen, tüftelt er gerade an einem Videoformat für Youtube. In den Social-Media-Kanälen sollen die Leute perspektivisch live mitverfolgen können, wie eines der vielen Projekte in der Zwei-Mann- Firma umgesetzt wird. „Die Überarbeitung sowie Ausfertigung von Turmbekrönungen ist seit jeher eine unserer am meisten durchgeführten Tätigkeiten“, resümiert Paul Schwuchow, das sei vor allem das Verdienst seines 79-jährigen Vaters: „Circa 150 Krönungen kommen mittlerweile aus unserer Kunstschmiede. Nun werden auch die Tannenbäume in privaten Haushalten ‚bekrönt‘. Perfekt für den eigenen Baum oder aber zum Verschenken an die Eltern beziehungsweise Großeltern, die sonst schon alles haben.“ Der Sohn hat große Pläne für den Betrieb Auch wenn Vater Wilfried Schwuchow noch lange nicht ans Aufhören denkt, war es inzwischen Zeit, seinen bis dato Ein-Mann-Betrieb an Sohn Paul zu übergeben. Und der mag es längst nicht so extrem wie der Vater, sondern filigraner, kleinteiliger. Der 34-Jährige arbeitet gerade am Prototyp einer kupferfarbenen Jagduhr –mit einem Lebensbaum als Relief, in dem die Sternzeichen und Tiere zu sehen sein werden. Kommt dann die Jagdgöttin Diana als Figur noch obendrauf, wird auch diese Uhr immerhin etwa zwei Meter groß. Da ist der Sohn dem Vater doch ziemlich ähnlich. „Richtig in Serie bauen will ich die, wenn wir eine größere Werkstatt und Mitarbeiter haben. Denn das Kupferblech muss geschmiedet werden und hier ist einfach zu wenig Platz“, erzählt er. Genau wie Vater Wilfried träumt auch Paul von einer Kunstuhren-Manufaktur,hat darüber sogar seine Bachelorarbeit verfasst. Schwuchow junior ist nicht nur Metallbauer, sondern hat Unternehmensmanagement studiert, die Buchhaltung der Firma auf Vordermann gebracht, einen Internetauftritt nebst eigener Fotos erstellt und er verwaltet die Konten. „Ich passe auf, dass Auftraggeber Vater nicht über den Tisch ziehen. Denn alles was er baut, wird ein Kunstwerk“, erklärt er mit hörbarem Respekt. Er sei immer zu ehrlich und zu billig gewesen, weil er die Leute glücklich machen wollte, bekennt der Vater. Die dritte Generation hämmert schon mit „Paul war von klein auf mit in der Werkstatt, hat bei mir gelernt. Ich habe zu ihm vollstes Vertrauen und bin erleichtert, dass er meine Arbeit fortsetzt“, sagtder Vater,der vor fünf Jahren einen Schlaganfall erlitten hatte. Die Kraft für das Schmieden kehrte zurück, das Sprechen jedoch fällt ihm noch heute schwer. Paul sei zwar noch kein Metallbaumeister, aber im Prinzip schon der Chef, gibt der 79-Jährige zu. Bei den Schwuchows besteht sogar schon die Hoffnung, dass auch die nächste Generation weitermacht, denn Pauls kleine Tochter ist kaum aus der Werkstatt zu bekommen und zeigt großes Interesse am Metallbau. „Marta ist motorisch geschickt, schraubt und hämmert ganz wie der Opa“, erzählt Papa Paul. Das jüngste Großprojekt von Vater und Sohn war die riesige Bernauer Wappenuhr, die im Sommer 2022 eingeweiht wurde und seitdem die ganze Woche lang zwischen 11 und 15 Uhr in Aktion bestaunt werden kann. „Unser Betrieb sollzeitgemäße Möglichkeiten mit traditioneller Handwerkskunst verknüpfen. Wir erschaffen Kunstwerkemit echter Handarbeit und Leidenschaft“, betont der Junior und erzählt vom riesigen Opferstock, der gerade in der Werkstatt bei Angermünde entsteht. Das Objekt soll künftig in der Angermünder Marienkirche stehen und neben dem bereits fertigen Turm auch zwei riesige, goldene Hände Gottes sowie zwei lebensgroße Figuren beinhalten. Hier will Witwer Wilfried Schwuchow nicht nur sich selbst, sondern vor allem seiner verstorbenen Frau Eva-Maria ein Denkmal setzen. Hübsch anzusehen ist auch ein anderer Auftrag, bei dem gerade zwei goldene Schwäne entstehen, die als Zierde für eine Schlossuhr bestimmt sind. Auch die Arbeit daran dokumentiert der junge Mann aktuell schoninden sozialen Netzwerken und erntet dafür viele Likes. Kontaktzur Autorin c.marsal@nordkurier.de Wilfried Schwuchow will die Menschen zu Weihnachten erfreuen. FOTOS: PRIVAT Metallbaumeister Wilfried Schwuchow mit seinem Sohn Paul. FOTO: PATRICK PLEUL Diese Schwäne sind aus Kupfer gegossen und werden anschließend vergoldet. FOTO: CLAUDIA MARSAL NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM

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