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Nordkurier Ratgeber "Wir über 50" Peene Müritz

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SEITE 12 FREITAG, 1.DEZEMBER 2017 Die Geheimnisse des biologischen Alters Von TomNebe Manche Menschen scheinen niemals älter zu werden. Andere wirken bereits mit Mitte Fünfzig wie betagte Senioren. Vieles davon hat mit dem Lebensstil zu tun, aber nicht nur. Altern ist auch kopfsache. JeNa. „Du hast dich aber gut gehalten!“ Oder: „50? Niemals! Du bist doch höchstens 40.“ Werdas sagt, will seinem Gegenüber vor allem schmeicheln. Reine Flunkerei ist so ein Spruch aber nicht zwangsläufig. Manche Menschen sind körperlich und geistig jünger, als es ihr Ausweis angibt. Andere sind älter –sie haben sich nicht so gut gehalten. Sagen würde man ihnen das wohl eher nicht. Der Jenaer Altersforscher Professor Lenhard Rudolph drückt es so aus: „Die Frage ist, ob man gut oder schlecht gealtert ist.“ Das hat am Ende jeder auch selbst in der Hand. „Sein biologisches Alter kann man im Gegensatz zum chronologischen Alter beeinflussen –30Prozent sind genetisch vorgegeben, 70 Prozent bestimmt der Lebensstil.“ Damit wird klar: Wie man lebt, hat einen großen Einfluss auf das Altern. Auch wenn es trivial scheint, lautet die Formel: Gesund zu leben, hält jung. Möglichst schlank bleiben, Rauchen vermeiden, Alkohol in Maßen trinken, sportlich aktiv sein. Rudolph zählt die Faktoren rasch auf und erklärt sie. Sport etwa sorgt für milden Stress im Körper. So könne der Alterungsprozess verlangsamt werden. Wenn der Kreislauf und die Muskeln belastet werden, bilden sich vermehrt Sauerstoffradikale. Dies soll bei gesunden Menschen die Stressresistenz erhöhen –und so letztlich vor dem Altern schützen. Wie aber ist das biologische Alter zu bestimmen? Darauf suchen Wissenschaftler seit Jahrzehnten Antworten. Die Sein biologischesAlter kann man im Gegensatz zumchronologischen Alter beeinflussen. ProfessorLenhardRudolph, Altersforscher eine, endgültige Lösung gibt es noch nicht. „Du bist 50, aber biologisch 40.“ So eine Aussage kann niemand treffen –zumindest nicht medizinisch fundiert. „Es gibt keinen Goldstandard für das biologische Alter, nicht das eine klinische Anzeichen oder den einen Laborwert“, sagt Professor Ursula Müller- Werdan, die an der Berliner Charité forscht. Rudolph beschreibt den Alterungsprozess als Kreislauf. Einfach erklärt: Zellbausteine funktionieren nicht mehr wie gewünscht, zum Beispiel die Mitochondrien, die als Kraftwerkeder Zellen gelten. Das sorgt für Schäden und chemische Veränderungen an der DNA. Da die Gene viele Körper-Prozesse regulieren, treiben die Veränderungen wiederum den Funktionsverlust der Zellen voran –der Körper altert. Es gibt verschiedene Messwerte, die sich mit zunehmendem Alter verändern. Wissenschaftler nennen sie Biomarker.Typische Biomarkersind Zuckermoleküle, die an Proteine geheftet sind. Die Zahl dieser „glykierten Proteine“ nehmen im Alter zu. Jedoch: Zuverlässig aussagekräftig seien diese Werte für sich allein stehend nicht, sagt Müller-Werdan. Am Ende, so glaubt sie, wird es wohl eine Palette an Parametern sein, die das biologische Alter widerspiegeln. Ein Stück weit kann man Menschen ihr biologisches Alter ansehen. Das zeigen auch Forschungsergebnisse. Könnten es Mediziner aber präziser bestimmen, bietet das Potenzial. Das gesundheitliche Risiko für Patienten durch Operationen etwa sei genauer einzuschätzen, sagt Müller- Werdan. Auch der Erfolg bestimmter Therapien und Maßnahmen zur Änderung des Lebensstils wäre so messbar.Was hat die Ernährungsumstellung ganz konkret gebracht? Der Verzicht auf Zigaretten? Belegen Biomarker, dass sich dadurch das biologische Alter nicht mehr verschlechtert oder man sogar etwas „jünger“ geworden ist, kann das eine Motivation zum Durchhalten sein. Auch der Kopf spielt beim Altern eine wichtige Rolle. Wer sich das eigene Alter schlecht redet, macht sich tatsächlich älter. „Von den Effekten weiß man schon länger“, sagt der Heidelberger Altersforscher Prof. Hans-Werner Wahl. „Heute haben wiraberauch viele belastbare Belege dazu.“ Mein Körper baut ab, ich könnte krank werden, ich kann nichts mehr leisten –solche Negativschleifen hätten massive Auswirkungen, verdeutlicht Wahl mit Verweis auf verschiedene Studien. „Man hat weniger Kraft, geht und schreibt langsamer,hat mehr Stress, bekommt leichter Entzündungen.“ Das biologische Alter scheint also auch von der Alterswahrnehmung abzuhängen. Jagd und Musik halten Willi Buchert fit Von Dana Skierke Neustrelitz. Es sind verschiedene Dinge, die Willi Buchert jung bleiben lassen, wie man so schön sagt. Zunächst ist da die Musik. Willi Buchert ist das, was man einen Entertainer nennt. Als DJ Willi Buchert kann man ihn buchen. Und der DJ mit einem Repertoire von circa 400 Titeln, von denen er mindestens 300 mitsingen kann, ist ein gefragter Unterhalter. Der Seniorentanztee in der Neustrelitzer Inselgaststätte ist legendär. Nicht zuletzt wegen Willi Buchert. Der DJ singt nicht nur selbst, er spielt auch Trompete. Wo wir gleich bei einem weiteren Grund für seine sprudelnde Agilität sind: Die Jagd. Sofort zückt der 69-Jährige sein Smartphone und präsentiert Fotos eines Abschusses, der ihn stolz macht. Ein kapitaler Dammhirsch. „Hinter dem war ich schon lange her“, so der stolze Jäger. Aber nun die Erklärung, was die Trompete mit der Jagd zu tun hat. Es war zunächst das Jagdhorn, das Willi Reinhold Johann Buchert –sosein voller Name – vor 15 Jahren in einer Jagdhornbläsergruppe erlernte. „Jagdfreund Kamischke hat es mir beigebracht mit Noten und allem Drum und Dran“, verrät der Musiker. Sein Interesse an Technik, man schaue sich nur sein Equipment an, das er für diverse Veranstaltungen allein aufbaut, seine Bereitschaft, ständig Neues zu erlernen, Ehepaar schwört auf Garten als Jungbrunnen So kennen tanzlustige Senioren „ihren“ DJ Willi Buchert. Foto: DANA SkiErkE Bei jedem Wetter an die frische Luft sei es nun die Trompete oder die zahlreichen Titel, die er mitsingen kann –all das sorgt dafür, dass Willi Buchert fitist, sich auf keinen Fall alt fühlt, auch wenn seine 69 Lenze das suggerieren mögen. Die Jagd, die Aufenthalte in der Natur tun ihr Übriges. Dass der Mann in diesem Monat 70 Jahre alt wird, sieht man ihm nicht an. Und dann verrät Willi Buchert noch schmunzelnd, dass seine Frau zehn Jahre jünger als er selbst sei. Ein Umstand, der natürlich auch dafür sorge, dass er gern aktiv am Leben teilnehme. Und so richtig auf Trab halten ihn übrigens die zwei Enkelsöhne, fügt der 69-Jährige noch hinzu. Kontaktzur Autorin d.skierke@nordkurier.de Von Dana Skierke NeubraNdeNburg. Viele Dinge sind es, mit denen sich die Mittsechziger Astrid und Norbert Wenzel fit halten: Sport, Geselligkeit, beide achten auf ihr Äußeres, Norbert Wenzel, obwohl Rentner, „jobbt“ nebenbei. Aber da ist eine Sache, dasind sich beide einig, diedafür sorgt, dass Körper und Geist fit bleiben. Der Garten. Den haben die Wenzels seit 1988 in der Neubrandenburger Kleingartensparte Anemone. Vier Jahre hat die Familie, die seit 1976 in Neubrandenburg lebt, darauf gewartet. Und dann war da ursprünglich gar kein Garten, erinnert sich Norbert Wenzel. Das Land dafür musste erst Norbert und Astrid Wenzel sehen nicht nur fit aus, die beiden sind es auch. Foto: DANA SkiErkE urbar, das Gartenhäuschen erst gebaut werden. Freunde und Familie halfen, Zeit, Arbeit, Geld wurde in den Garten gesteckt, Bäume gepflanzt, von denen die Wenzels inzwischen leckeres Obst ernten. Die ersten Jahre wurde viel eingeweckt, heute freut sich das Paar über den Saft von den eigenen Äpfeln. Überhaupt, was im Garten an Obst und Gemüse gesät und gepflanzt wurde, wird auch gegessen. Mehr Bio geht nicht. Auch das hält fit. Allerdings, wer einen Garten hat, muss dort arbeiten. „Aber genau das hält jung und vor allem körperlich fit“, empfiehlt Astrid Wenzel. Ob es nun in die Hocke geht, um das Unkraut zu jäten oder ein Streckspreiz nach oben, um den Apfel zu greifen –gymnastische Übungen könnten auch nicht anspruchsvoller sein. Zumal an der frischen Luft. Man hat seine Aufgaben, so zieht kein ungewollter Müßiggang ins Rentnerleben ein, sind sich Astrid und Norbert Wenzel sicher. Von Dana Skierke grammertiN. Erika Ahlgrimm ist auf den Hund gekommen. Schon vor zwölf Jahren. Lakritze heißt die Hundedame, an die Erika Ahlgrimm ihr Herz verschenkt hat. Für Lakritze steht die 55-Jährige sogar um 4.30 Uhr auf. Dann drehen die beiden ihre Runde bei jedem Wind und jedem Wetter. Lakritze ist das nämlich egal, sie muss raus, sie muss mal, sie muss laufen, sie ist eben ein Hund. Und Erika Ahlgrimm muss natürlich mit. Und kommt so auch bei gutem wie bei schlechtem Wetter vor die Tür. Die 55-Jährige ist Köchin. Ihre Frühschicht beginnt um 6.45 Uhr. Dem Tier zuliebe steht die Grammertinerin früher auf als sie müsste. Denn Lakritze soll ihre gewohnte Runde laufen dürfen. Während Erika Ahlgrimm arbeitet, wird der Dackel-Terrier-Mix von einer Freundin betreut und nach Feierabend ziehen Lakritze und Frauchen noch mal los. Ein schöner Kontrast zum anstrengenden Küchenjob. Auf fünf Kilometer am Tag kommen die beiden da schon. Geht es in den Wald werde die Touren noch länger. „Der Hund tut mir gut. Ich bin nicht allein und habe jemanden, um den ich mich kümmern muss. Das ist schön“, macht die 55-Jährige ihrer Hündin eine Liebeserklärung. Und Lakritze dankt es ihrem Frauchen. Zum Beispiel lässt der Vierbeiner seine Mitbewohnerin schlafen, wenn diese Spätschicht hat. Der Hund weiß, dass an diesen Tagen später an die frische Luft gegangen wird. Lakritze wird übrigens am 12.12. zwölf Jahre alt. Erika Ahlgrimm mit ihrer Lakritze, die ihren Namen bekam, weil sie so schwarzes Fell hat. Foto: DANA SkiErkE

FREITAG, 1.DEZEMBER 2017 SEITE 13 Was die Generation 50+ sich vornimmt Ausgeprägtes Sozialverhalten Lebt im Rudel, im ländlichen Raum So wie wir! Alt genug… Wer nicht mehr täglich zur Arbeit geht, will trotzdem nicht jeden TagzuHause sitzen. Auch Rentner und solche, die es demnächst werden wollen, haben eine Menge Pläne. Wie sehen die aus? Sophia Brandt und Tobias Holtz haben sich umgehört. Joachim Klug, Hiltraud Klappstein, Rosemarie Klug (von links) Fotos: Tobias Holtz Joachim Klug (78), Rosemarie Klug (78), Schwester Hiltraud Klappstein (76) aus Neubrandenburg: „Wir wollen vor allem gesund bleiben. Es ist aber auch unser großer Wunsch, dass sich inder jetzigen Politik einiges ändert. Die Politiker kümmern sich zu wenig um die junge Generation wie unsere Enkel. Im Bereich Bildung muss unserer Meinung nach eine Menge getan werden. Ansonsten sind wir begeisterte Leseratten, die auch öfter mal ein gutes Buch zur Hand nehmen.“ …um neue Wege zu entdecken Leben in Gemeinschaft Wohnen, Wohlfühlen, Ankommen, die Einsamkeit vergessen Willkommen in unseren Wohngemeinschaften Photographee.eu - Fotolia.com Gisela Heidecker (59) und Axel Tiemann (62) aus Neubrandenburg: „Wir sind wunschlos glücklich und wollen noch viele schöne Jahre miteinander verbringen. Ganz nach dem Motto carpe diem lassen wir das Leben auf uns zukommen und nehmen die Gelegenheiten mit, die sich uns bieten. Denn ein geplanter Wunsch birgt immer Risiken, wenn er nicht erfüllt wird.“ Dietrich Brasch (67) aus Neubrandenburg: „Ich habe mir vorgenommen, mit dem Fahrrad den Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu pilgern -und das möglichst ohne viel Geld auszugeben. Ich möchte versuchen, mich nur aus der Natur zu ernähren und im Zelt zu übernachten. VonNeubrandenburg bis in den westlichen Teil Spaniens sind es rund 4500 Kilometer. Ich bin über eine Facebook-Gruppe darauf aufmerksam geworden. Darüber hinaus werde ich weiter meinem Hobby, der Ahnenforschung, nachgehen.“ Marita Brandt (64) aus Neubrandenburg: „Ich gehe nächstes Jahr in Rente und werde mit meinem Mann dann regelmäßig nach Amerika reisen. Wir sind große Fans des Landes und haben schon viele interessante Schauplätze besucht. Natürlich möchte ich auch, dass alle in der Familie gesund bleiben.“ Elke Kraus (68) aus Neubrandenburg: „Mein Mann und ich sind sehr reiselustig. Wir möchten unbedingt mal nach Israel und St. Petersburg. Da ich auch Hobbymalerin bin, habe ich einen großen Wunschtraum. Ich würde gerne im Atelier des berühmten Dresdner Künstlers Gerhard Richter ein großes Leinwandbild anfertigen. Ob sich das jemals erfüllen wird, weiß ich nicht. Aber man darf ja noch träumen. Darüber hinaus steht die Familie bei mir im Vordergrund. Ich freue mich darauf, den weiteren Lebensweg meiner Enkelkinder miterleben zu dürfen.“ Impressum Verleger Nordkurier Mediengruppe GmbH &Co. KG Friedrich-Engels-Ring 29 17033Neubrandenburg Geschäftsführer Lutz Schumacher 0395 4575-100 Redaktion Chefredakteur Lutz Schumacher 0395 4575-100 Verantwortlich für den Inhalt SirkoSalka 03954575-457 Anzeigen Nordkurier Media GmbH &Co. KG Friedrich-Engels-Ring 29 17033Neubrandenburg JörgSkorupski (Leitung) 0395 4575-320 Druck Nordkurier Druck GmbH &Co. KG Flurstraße 2 17034Neubrandenburg Geschäftsführer Rainer Zimmer 0395 4575-700 Die Nordkurier-Beilage erscheint am 01.12.2017 in der Gesamtauflage desNordkurier. Prenzlau Wallmow Löcknitz Suchen Sie eine Alternative zum Heim? Bei uns steht Ihnen unser Personal 24h zur Verfügung. In kleiner Gemeinschaft, mit der Hilfe die jeder benötigt, genießen Sie gut versorgt Ihren Lebensabend. Ambulante Intensivpflege Wir bieten Ihnen eine ambulante 24h Intensivpflege in einer Pflegewohngemeinschaft. Wir sorgen für eine optimale Überleitung vom Krankenhaus in die außerklinische Betreuung. Wir nehmen uns Zeit für alle Wünsche und Sorgen unserer Patienten und deren Angehörigen. Treten Sie mit uns in Kontakt! Pflegedienst Silvia Hirsch Stettiner Straße 5 17291 Prenzlau Tel.: 03984/4823071 Fax: 03984/4823070 Bereitschaft (24h) 0152 /25928906 Internet: www.pflegedienst-hirsch.de Mail: silvia.hirsch@pflegedienst-hirsch.de

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