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Seite 10 Lehrstellen Kurier Freitag, 26. Januar 2018 PRAXIS TEST Die Hallen, in die sich die Bootswerft Schaich eingemietet hat, wurden bereits durch die kaiserliche Marine genutzt. Vorsichtig löst Matti Buschmann (links) die alten Teakholz-Planken von einer Yacht. Sein Chef Philipp Schaich wirft einen prüfenden Blick auf die Arbeit des Lehrlings. FOTOS (2): FRANK WILHELM Ein Top-Azubi auf schwankenden Planken Von Frank Wilhelm Nur Spaß, nur Urlaub, nur Freiheit – wenn es um das Segeln und die dazu notwendigen Yachten geht, denkt man zuallererst ans Vergnügen. Die Freude am Wassersport hat auch Matti Buschmann zu seinem Beruf geführt, der allerdings noch viel mehr beinhaltet. STRALSUND. Philipp Schaich muss keine Sorge haben, dass seinem Lehrling Matti Buschmann der Ruhm zu Kopf steigt. Dafür erscheint der 21-Jährige zu bodenständig, zu bescheiden. Dabei hätte der Bootsbauer-Lehrling aus Stralsund allen Grund, stolz zu sein. Ende vergangenen Jahres krönten ihn die Handwerkskammern des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Top-Azubi des Jahres 2017. Mehr Ehre geht kaum für einen Lehrling. Doch Matti Buschmann winkt ab. Na klar sei er öfter auf die Ehrung angesprochen worden, sagt er. Längst schon ist aber wieder der Alltag eingetreten. Und der bringt für den Azubi im zweiten Lehrjahr eine vergleichsweise einfache Arbeit mit sich – Böcke bauen. Eine Tätigkeit, die man aber nicht gering schätzen sollte, sagt Schaich. Etliche Grundtechniken des Bootsbauerhandwerks lassen sich bei der Fertigung der Holzkonstruktionen üben und festigen. Zudem werden auf einer Bootswerft jede Menge Böcke gebraucht. Über den Spaß am Segeln ist Matti Buschmann zu seinem Beruf gekommen. Er ist in Hamburg aufgewachsen und probierte sich als Schüler beim Kuttersegeln aus. Zudem besaß sein Vater eine eigene hochseetüchtige Yacht, mit der die Familie viele Touren unternahm. Das Boot hat der Vater mittlerweile dem Sohn vermacht. Matti Buschmann hat viel Freizeit auf dem Wasser verbracht. „Ich habe aber auch schnell gemerkt, dass mir die Winterarbeit Spaß macht“, sagt er. Dazu gehören die Pflege des Bootes, das Ausbessern und Erneuern von Planken und anderen Holzteilen sowie das Versiegeln der sensiblen Stellen einer Yacht. Seit einigen Monaten bringt er mit einem Freund die auf Fehmarn liegende Yacht des Vaters, eine skandinavische „Hallberg Rassy 26“, auf Vordermann. Der Innenausbau aus Holz wurde erneuert, der Fußboden soll mit Teakholz ausgelegt werden. Die Außenhaut aus Kunststoff muss ebenfalls aufgearbeitet werden. Natürlich soll es irgendwann mit der Yacht auch wieder auf große Tour gehen. © OSKAR - FOTOLIA.COM Das Preisgeld gleich in neue Sägen investiert Schaich hört aufmerksam zu. Was kann ihm Besseres passieren, als dass ein Azubi auch noch im Urlaub an seinen handwerklichen Fähigkeiten arbeitet. Apropos: Auch ein Großteil von Buschmanns Preisgeld für den Top- Azubi in Höhe von 1000 Euro fließt mehr oder weniger direkt in seine Ausbildung. Der 21-Jährige hat bereits in neue Sägen investiert. Schon früh stand für Matti Buschmann fest, dass er trotz des Abiturs eher in die handwerkliche Richtung gehen wird. Er probierte sich in zwei Praktika als Bootsbauer aus. Nach den Praktika zog es Matti Buschmann für neun Monate auf eine „Work & Travel“-Tour nach Neuseeland. Arbeiten und Reisen miteinander zu verbinden – das habe wunderbar geklappt. Er habe sich bei einer Zeitarbeitsfirma angemeldet, die ihm verschiedene Arbeiten vermittelt habe: als Bauarbeiter zum Gießen von Fundamenten, als Tellerwäscher und sogar als Confiseur, also Süßspeisen-Koch, in einer Restaurantküche. Dieser junge Mann ist offensichtlich flexibel, vielseitig und passt damit gut in das Anforderungsprofil, das Schaich von angehenden Bootsbauern erwartet: Handwerkliches Geschick, eine Affinität zum Wasser und zum Wassersport, Sorgfalt, Geduld, Ausdauer und Teamfähigkeit. Und schulische Leistungen? „Ein mathematisches Grundverständnis sollte natürlich vorhanden sein“, sagt der studierte Yachtdesigner Schaich, der in den Konstruktionsbüros renommierter Unternehmen wie Hanseyachts und X-Yachts gearbeitet hat, ehe er sich 2008 in Stralsund selbstständig machte. Schaich mag nicht einstimmen in den Chor der Wehklagen über die Qualitäten von Schulabgängern. Es gebe ausreichend Interessenten, die sich als Bootsbauer- Azubi bewerben. In Praktika und Gesprächen trenne sich dann aber oft die Spreu vom Weizen. Bislang sei es ihm gelungen, jedes Jahr mindestens einen Lehrling einzustellen. Matti Buschmann, der mittlerweile im zweiten Lehrjahr ist, hat es nicht bereut, Bootsbauer zu lernen. „Man lernt Probleme zu lösen“, sagt er. Allein die Tatsache, dass an Booten relativ wenige „gerade Linien“ zu finden sind, mache vieles schwieriger – beispielsweise das Abstützen und Fixieren von Teilen, die repariert werden müssen. Eine Schraubzwinge anzubringen, um zwei gebogene Leisten zusammenzuleimen, könne zur Herausforderung werden. Die Ausbildung sei sehr vielschichtig. Verschiedenste Materialien sind zu verarbeiten: Holz, Kunststoff, Metall. Matti Buschmann weiß schon ziemlich genau, was er nach seinen dreieinhalb Lehrjahren machen wird. Eine Walz durch Europa. Als junger Geselle will er seinen Rucksack packen und bei anderen Bootsbauern weiter lernen: in England, Frankreich, Italien, Skandinavien. Irgendwann könnte er sich einmal vorstellen, seine eigene Werft aufzumachen. Die sollte aber so klein sein, dass er als Chef nicht nur mit Papierkram zu tun hat, sondern auch weiter selbst in der Werkstatt arbeiten kann. Kontakt zum Autor f.wilhelm@nordkurier.de Anzeige NBS NBN AZ AZD HZ PAZ DZ MZ SZS MST MSM PZ TZ

Freitag, 26. Januar 2018 Lehrstellen Kurier Seite 11 PRAXIS TEST Wir sind eine Steuerberatungsgesellschaft des internationalen ETL-Verbundes mit über 790 Kanzleien in Deutschland und würden uns freuen, dich als unseren neuen Auszubildenden ab dem 01.08.2018 begrüßen zu können. Ausbildung zur/zum: •Steuerfachangestellten (m/w) •Kauffrau/-mann Büromanagement DU PASST ZU UNS, WENN •duein Unternehmen suchst, das dich während der Ausbildung unterstützt und fördert. •dugerne im Team arbeitest und dich schnell in neue Sachverhalte reindenken kannst. •deine Ausbildung und beruliche Zukunft wichtig für dich sind. •dudich auf neue Herausforderungen freust. Er lächelt nicht nur für die Kamera. Azubi Patrick Schmidt arbeitet gern in der Landwirtschaft – wie hier beim Einstreuen von Heu in die sogenannten Kälber-Iglus, in denen die ganz jungen Kälber aufgezogen werden. FOTOS: RALPH SOMMER (2)/© REINEG - FOTOLIA.COM Bei der Berufswahl muss man auf sein Herz hören UNSERE AUSZUBILDENDEN SOLLTEN FOLGENDE VORRAUSSETZUNGEN MITBRINGEN: •Gute Noten in Deutsch und Mathematik •Gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen •Kontaktfreudigkeit und Teamfähigkeit •Analytisches Denken •Organisatorische Fähigkeiten Freund &Partner GmbH Steuerberatungsgesellschaft Niederlassung Neubrandenburg Ihlenfelder Straße 5 17034 Neubrandenburg fp-neubrandenburg@etl.de FÜNF GUTE ARGUMENTE SICH FÜR DIE AUSBILDUNG BEI ETL ZU ENTSCHEIDEN: •Sichere Zukunft •Gute Verdienstmöglichkeiten •Karrierechancen nach der Ausbildung •Zeugnisprämien für gute Noten Von Ralph Sommer Patrick Schmidt ist nicht der klassische Lehrling. Als Versicherungskaufmann wurde er nicht glücklich. Jetzt absolviert er noch eine Lehre in der Peeneland- Agrar-Gesellschaft und ist sich sicher, seinen Traumjob gefunden zu haben. Ausgerechnet Landwirt? ZARNITZ. Beherzt greift Patrick Schmidt in die Silage und nimmt einen Atemzug. „Wie das riecht, Wahnsinn“, schwärmt er und lässt die Rinderfutter-Krümel zwischen den Fingern rieseln. „So muss das riechen. Bestes Futter, da sind auch noch Gräser drin, und die Maiskörner sind angeknackt. Das ist gut für die Verdauung!“ Wer Patrick Schmidt erlebt, spürt sofort: Der Mann geht auf in seinem Job – 100 Prozent Begeisterung für die Landwirtschaft. Das war zwar schon immer so, aber eigentlich hatte der junge Mann einst Versicherungskaufmann gelernt. Doch Büro und immer nur Computer, das war nicht so sein Ding. Dann mehrere Jahre Bundeswehr, aber so richtig glücklich sei er auch da nie gewesen, sagt er. Stationiert im westfälischen Lage (Lippe) hatte er viele seiner Freizeitstunden damit verbracht, seinem 66-jährigen Nachbarn, einem Landwirt, zu helfen. „Ich habe bei der Ernte mit angepackt, gepflügt, ausgesät, alles, was auf einem Hof eben so anfällt“, erzählt er. Patrick strahlt, wenn er vom Leben auf dem Lande spricht. Den Urlaub habe er oft auf Usedom verbracht. „Herrliche Gegend! Und ich mag diesen Menschenschlag hier“, sagt er. Vor drei Jahren sei er dann mal bei Wolgast unterwegs gewesen und hatte bei einem Feldtag in Hohendorf die Peeneland Agrar GmbH kennengelernt. 3500 Hektar Ackerbau, 1200 Milchkühe, 3000 Hektar Wiesen, 51 Mitarbeiter. Patrick faszinierte diese Größe. Agrarunternehmen von diesem Ausmaß hatte er daheim in Nordrhein-Westfalen nicht gekannt. Patrick wollte diesen Großagrarbetrieb unbedingt kennenlernen und suchte den Kontakt. Ein Jahr später bewarb er sich um eine Lehrstelle – ein mutiger Schritt, den der 28-Jährige noch keinen Tag bereut hat. „Bei der Berufswahl muss man auf sein Herz hören“, sagt Patrick. Im August 2016 trat er seine Ausbildung an. Weil es sich eigentlich um eine Umschulung handelt, muss Azubi Patrick die Schulbank nur zwei statt drei Jahre lang drücken. Monatlich besucht er seitdem ein bis zwei Wochen die Berufsschule in Torgelow. Zusammen mit 23 jüngeren Lehrlingen büffelt er sich dort durch die Fächer Sozialwissenschaften, Deutsch, Englisch, Landtechnik, Pflanzenbau und Tierhaltung. „Als Landwirt muss man immer den Anfang verstehen“, sagt Patrick. „Wie ist eine Pflanze aufgebaut, welche Nährstoffe benötigt sie zu welchem Zeitpunkt, welches Futter muss ich der Kuh geben, damit sie die meiste Milch bringt, so was eben.“ Wenn er Die Peeneland Agrar GmbH ist im Ackerbau, in der Milchproduktion und der Mutterkuhhaltung tätig. Wer hier eine Lehre antritt, muss über die mittlere Reife, Computer-Grundkenntnisse und Erfahrungen in Biologie und Mathematik verfügen. Im Laufe der Ausbildung durchlaufen die Azubis alle Betriebsbereiche. Firmenchef Philipp Kowolik legt zudem großen Wert Azubi Patrick Schmidt ist 28 Jahre alt. nach der Theorie in der Berufsschule in die Praxis nach Hohendorf zurückkehrt, scheint der junge Mann so richtig auf Hochtouren zu kommen. Ernte einfahren, Gülle einarbeiten, Mais häckseln, Milchkühe zum Melkkarussell führen, Kälber betreuen, Stall ausmisten oder in der Werkstatt eine Steinmolle bauen – wohl jede Arbeit auf dem Hof verrichtet Azubi Patrick mit einem glücklichen Lächeln. Dass junge Leute oft so viele Vorurteile über die Landwirtschaft hegen, lässt er nicht gelten. Zu wenig Freizeit, niemals Urlaub – alles Quatsch, sagt Patrick, der demnächst in den Ski-Urlaub fährt. Klar gebe es auch Stresszeiten, in denen man dann auch mal zwölf Stunden arbeiten müsse. Ein guter Chef Bei Peeneland gehören Praktika dazu darauf, dass die angehenden Landwirte auch einen Einsatz in einem anderen Agrarunternehmen zum Beispiel im Dithmarschen absolvieren, um neue Erfahrungen zu sammeln. Auch Praktika im Ausland empfiehlt Kowolik. Umgekehrt absolvieren in Hohendorf regelmäßig junge Leute aus Frankreich und der Ukraine einen mehrwöchigen Betriebsaufenthalt. aber achte immer darauf, dass seine Mitarbeiter auch Ausgleich und Erholung erhalten. „Und auch in einem kleineren Betrieb finden sich immer Berufskollegen oder Bekannte, die einspringen und sich mal ein, zwei Wochen um das Vieh kümmern. Den Rest macht heutzutage die moderne Technik.“ Energisch verteidigt Patrick seine Zunft auch gegen Vorwürfe. Dass allein die Landwirtschaft verantwortlich sei für Natur- und Umweltzerstörung, lässt er nicht gelten. Ja, es gebe schwarze Schafe, räumt er ein. Und nicht überall müsse zum Beispiel das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat großflächig ausgebracht werden. Aber letztendlich liege es doch im Interesse des Bauern, seine Scholle, seine Wiesen und Weiden zu erhalten. „Wir arbeiten mit und in der Natur.“ Lieber raus an die frische Luft Patrick scheint seinen Traumberuf endlich gefunden zu haben. „Zwar nervt der Vater ein bisschen“, sagt er. Der alte Herr sei 66 und würde gern, dass Patrick seine Nachfolge in seiner Gebäudereinigungsfirma antritt. Aber das sei nicht sein Ding. „Jeder sollte machen, was ihm wirklich Spaß macht. Und ich muss einfach raus an die frische Luft. Deshalb bin ich ja auch nicht Versicherungskaufmann geblieben.“ Wenn er im Sommer seinen Lehrabschluss hat, will sich Patrick um ein Studium an der Landbauschule Herford (NRW) bewerben. Zwei Jahre später könnte er staatlich geprüfter Landwirt sein. Und danach? „Ich würde gern Leiter in so einem Betrieb wie in Hohendorf werden, egal wo, sehr gern auch in Mecklenburg-Vorpommern. Ich bin flexibel, könnte mir auch einen Job als Gutsverwalter im Westen vorstellen.“ Kontakt zum Autor r.sommer@nordkurier.de Klinik Pasewalk Wir suchen zum Ausbildungsstart am01.09.2018 Auszubildende (w/m) -inder Gesundheits- und Krankenpflege -zum Medizinisch-technischen Radiologieassistenen (Stipendienprogramm) Detaillierte Informationen unter: www.asklepios.com/pasewalk/unternehmen/ bewerber/stellenangebote/ Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 28.02.2018 an: Asklepios Klinik Pasewalk Personalleiter Tobias Weitzel Prenzlauer Chaussee 30 17309 Pasewalk Telefon: (0 39 73) 23 12 28 Fax: (0 39 73) 23 14 25 NBS NBN AZ AZD HZ PAZ DZ MZ SZS MST MSM PZ TZ

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