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Seite 22 Lehrstellen Kurier Freitag, 27. Januar 2017 Ein Job für Bastler Seltene Berufe Von Nikolas Golsch Ein edles Rennrad oder ein schönes Motorrad lassen ihre Herzen höher schlagen: Zweiradmechatroniker kümmern sich um alles, was zwei Reifen hat. DORTMUND. Zur Arbeit fährt Tim Danners mit dem Fahrrad. Und zwar bei Wind und Wetter. Das Auto zu nehmen, darauf käme er nicht. „Für den Job muss man das Rad schon lieben“, sagt er. Der 23-Jährige macht eine Ausbildung zum Zweiradmechatroniker im Geschäft „Das Rad“ in der Dortmunder Innenstadt. Zweiradmechatroniker sind Experten für Fahrräder oder Motorräder. Azubis müssen sich entscheiden, welche Fachrichtung sie einschlagen möchten – Fahrrad- oder Motorradtechnik. Beiden gemein ist, dass sie sich meist in kleineren Werkstätten oder Geschäften vor allem um die Wartung und Reparatur der Zweiräder kümmern. Fahrrad-Mechatroniker inspizieren vor allem die Mechanik, bauen neue Räder zusammen und tauschen Ersatzteile aus. Im Geschäft beraten sie Kunden und nehmen Räder zur Inspektion entgegen. „Der Beruf hat sich bereits stark gewandelt und wird sich auch noch weiter verändern“, sagt Klaus Gerhardy, Lehrlingswart der Zweirad-Innung Dortmund. E-Bikes spielen eine immer größere Rolle – neue technische Fragen stellen sich. 2014 wurde die Ausbildung deswegen angepasst: Aus dem Zweiradmechaniker wurde der Zweiradmechatroniker. Der ist auch Spezialist für kleinere Motoren und deren Reparatur und Wartung. Azubis, die sich für Motorräder entscheiden, haben sowieso viel mit Technik zu tun. „Da spielt vor allem die Fehlerdiagnose eine wichtige Rolle“, erklärt Axel Kaufmann vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Wieso läuft das Motorrad nicht so, wie es soll? Da diese Frage um einiges komplexer ist als beim Fahrrad, werden technische Fragen in der Ausbildung viel stärker berücksichtigt. Für beide Fachrichtungen gelte aber vor allem eins: „Das ist ein Job für Bastler“, sagt Kaufmann. Azubis sollten außerdem technisches und mathematisches Verständnis mitbringen und im Geschäft verkaufen und beraten können. Wenn Tim Danners ein Fahrrad in den Händen gehabt hat, läuft es wieder. Große Freude über Rennräder und Lastenräder Basteln, das macht auch Tim Danners Spaß. Vor allem dann, wenn Kunden exotische Räder vorbeibringen. „Das ist wahrscheinlich ein bisschen wie in der Autowerkstatt“, sagt der Dortmunder. Freuen sich die Mechaniker dort über einen Ferrari, freut er sich in der Fahrradwerkstatt über ein Rennrad oder ein ausgefallenes Lastenfahrrad. Sein Arbeitsalltag besteht vor allem darin, Fahrräder zu reparieren und zu inspizieren. Das Geschäft boome vor allem im Frühjahr: „Eigentlich ist das eine typische Saisonarbeit“, erzählt Danners. Im Winter und Herbst sei es deutlich ruhiger im Betrieb. Die Zeit werde dann zum Beispiel genutzt, um neue Räder zusammenzubauen oder komplizierte Vorder- und Hinterräder von Hand anzufertigen. „Manche Kunden brauchen ganz spezielle Räder mit außergewöhnlichen Speichen“, erklärt er. Die gebe es manchmal nirgends zu kaufen. In der Berufsschule lernt er deswegen, solche Räder selbst herzustellen. Ansonsten stehen neben den üblichen Fächern wie Deutsch oder Mathe vor allem Technik und Werkstoffkunde auf dem Stundenplan. FOTO: NIKOLAS GOLSCH Erst danach würde getrennt unterrichtet. Wie viele handwerkliche Berufe, ist auch der Job des Zweiradmechatronikers von Männern dominiert. Laut Axel Kaufmann vom BIBB haben im Jahr 2015 753 Azubis mit der Ausbildung begonnen. Darunter waren 60 Frauen. Anzeige NBS NBN PZ TZ AZ AZD HZ PAZ DZ MZ MST MSM SZS

Freitag, 27. Januar 2017 Lehrstellen Kurier Seite 23 Seltene Berufe FOTO: KLAUS-DIETER GABBERT Die Medikamenten-Macher Von Maurice Wojach An den Pharmakanten sollte denken, wer eine naturwissenschaftliche Ausbildung sucht. Die Fachleute produzieren Tabletten und Salben. Ein verantwortungsvoller Job. BERLIN/BONN. Natascha Zehe darf sich im Job keine Nachlässigkeit erlauben. Würde die Pharmakantin sich ablenken lassen, entstünde Gefahr für alle Patienten, die auf die von ihr überprüften Arzneimittel angewiesen sind. Die Produktion der Tabletten, Salben oder Zäpfchen wäre umsonst gewesen. „Wenn ich einen größeren Fehler mache, kann gegebenenfalls die ganze Charge nicht mehr verkauft werden“, sagt die 23-Jährige. Eine Charge – das sind zum Beispiel 22 000 mit Salbe befüllte Tuben. Noch nie ist der Berufseinsteigerin solch ein Fehler passiert, eine Horrorvorstellung sei es dennoch. Der Alltag von Pharmakanten führt ihnen stets die Verantwortung für die Gesundheit der Patienten vor Augen. „Ich bin ein exakter Mensch – das hilft mir, weil hier jeder Punkt passen muss“, sagt Zehe, die in der Abteilung für Qualitätssicherung des Berliner Pharmazieunternehmens Dr. Kade arbeitet. Die Pharmakantin stellt sicher, dass die Messgeräte und Hilfsmittel in der Produktion zuverlässig funktionieren. Davor hat Natascha Zehe sich dreieinhalb Jahre ausbilden lassen. Angehende Pharmakanten lernen nicht nur, Qualitätskontrollen vorzunehmen. Sie werden mit Wirkstoffen vertraut gemacht, bedienen High-Tech- Geräte, die sie auch reinigen und warten, und sie stellen Arzneimittel selbst her, erläutert die Bundesagentur für Arbeit. Natascha Zehe produzierte in der gerade abgeschlossenen Ausbildung zum Beispiel Salben. Und das geht so: Zu Beginn der Produktion überprüfe ein Pharmakant, ob alle Materialien gereinigt und desinfiziert sind. „Dann wiegt man die Substanzen, in dem Fall die Fettgrundlage der Salbe, die Hilfsstoffe und den Wirkstoff“, sagt sie. In großen Heizkesseln schmelze das Fett dann ein. Die Arbeit endet nicht bei der fertig produzierten Salbe oder Tablette. Pharmakanten haben auch die Verpackung im Blick. Sie überprüfen, ob das Haltbarkeitsdatum und die Zulassungsnummer korrekt sind und ob Bezeichnung und Produkt übereinstimmen. Neben dem Hang zu Naturwissenschaften verlange die Ausbildung ein grundsätzliches technisches Verständnis, sagt Julia Richter vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie. „Wichtig sind aber auch Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein.“ Der Ausbildungsbetrieb verlange in der Regel einen guten mittleren Schulabschluss oder das Abitur. Die Auszubildenden steigen nach Verbandsangaben mit einem Monatslohn von 750 bis 850 Euro ein. Er steigt im letzten Ausbildungsjahr auf 890 bis 1090 Euro. Oft laufe die Herstellung von Arzneimitteln im Schichtdienst und meist im Stehen ab, sagt Richter. Das könne für manche eine Belastung sein. Natascha Zehes berufliche Laufbahn hat gerade erst begonnen. Später würde sie gerne Pharma- und Chemietechnik studieren. Einen Effekt habe ihr Job schon jetzt, sagt sie. Wenn sie selbst zu Arzneimitteln greifen muss, weiß sie, was sie tut: „Ich nehme sie bewusster ein und weiß jetzt genau, was sie bewirken.“ Anzeige NBS NBN PZ TZ AZ AZD HZ PAZ DZ MZ MST MSM SZS

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