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Lehrstellenkurier Oktober 2021

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Das kann aus Seite 18

Das kann aus Seite 18 Freitag, 29. Oktober 2021 Lehrstell Das Wetter geht doch jeden an: So arbeitet ein Meteorologe Passt das Wetter fürs Grillfest? Wie stark wird es in der Region regnen? Meteorologen sorgen dafür, dass wir Antworten auf diese Fragen haben. Was den Beruf ausmacht, erzählt Jan Keller. Sabine Meuter hat alles notiert. Offenbach. Na, wie wird denn das Wetter? Wie sieht‘s denn nun aus mit dem Klimawandel? Aus seinem privaten Umfeld hört Jan Keller immer wieder die gleichen Fragen. Und die kommen nicht von ungefähr: Keller ist promovierter Meteorologe und arbeitet für den Deutschen Wetterdienst (DWD). Täglich hat er in seinem Büro am Rechner die Erdatmosphäre fest im Blick. Er verfolgt, unter welchen Bedingungen Luftdruckgebiete entstehen und welche Wechselwirkungen sie mit Weltraum, Sonne oder Ozean entwickeln. Im Job-Protokoll Was Wetterforscher verdienen Wie hoch der Verdienst für Wetterexpertinnen oder Meteorologen ausfällt, hängt unter anderem von der Berufserfahrung, von der Position und nicht zuletzt vom Arbeitgeber ab. Beim Deutschen Wetterdienst richtet sich die Bezahlung der erzählt der Diplom-Meteorologe von seinem Karriereweg, wie sein Berufsalltag im Detail aussieht und was ihn am Wetter fasziniert. Wie ich zu meinem Beruf gekommen bin: Schon als Kind haben mich die Natur und das Wetter in ihren Bann gezogen. Ich fand es spannend, wie zum Beispiel ein Gewitter entsteht. Das Interesse an Wetterphänomenen hat mich nicht mehr losgelassen. Als Gymnasiast habe ich ein Praktikum am Meteorologischen Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität zu Köln gemacht. Die Erfahrungen haben mich in meinem Wunsch bestärkt, Meteorologe zu werden. Später habe ich in Köln Meteorologie studiert, also die Lehre vom Wetter und vom Klima. Das Studium habe ich mit dem Diplom abgeschlossen. Im Anschluss habe ich ein Promotionsstudium am Angestellten nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Laut Bundesagentur für Arbeit ist bei einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst eine monatliche Grundvergütung zwischen 3782 Euro bis 5798 Euro möglich. Meteorologischen Institut der Universität Bonn aufgenommen. Man muss nicht unbedingt Meteorologie studieren, um Wetterexperte zu werden. Es gibt viele Quereinsteiger aus Studienfächern wie etwa Mathematik oder Physik, die aufgrund ihres Fachwissens schnell in die Materie von Meteorologen hineinkommen. Wie es weiterging: Nach der Promotion bin ich zunächst für ein Jahr zum Deutschen Wetterdienst gewechselt, dann wieder zurück an die Universität Bonn. Seit 2012 bin ich nun beim Deutschen Wetterdienst als Leiter einer Forschungsgruppe im Hans- Ertel-Zentrum tätig, die sich mit dem Thema „Klimaüberwachung und -diagnose“ befasst. Ich entwickle probabilistische Methoden im Bereich der numerischen Wettervorhersage. Vereinfacht ausgedrückt: Bei einer probabilistischen Methode, auch Ensemble-Methode genannt, gibt es mehrere Modellrechnungen, ausgehend von mehreren leicht unterschiedlichen Anfangszuständen. So lassen sich verschiedene mögliche Wetterentwicklungen aufzeigen. Sogenann- Im privaten Umfeld bekomme ich viel Zuspruch, weil die Wettervorhersagen immer präziser werden. Meteorologe Jan Keller te Ensemble-Vorhersagen machen es möglich, Wahrscheinlichkeiten etwa für Starkregen oder Orkanböen auch frühzeitig zu erfassen. Statt numerische Wettervorhersage kann man auch mathematisch-physikalische Wettervorhersage sagen. So sieht mein Arbeitsalltag aus: Ich habe keinen 08/15- Job, meine Tätigkeit ist jeden Tag aufs Neue faszinierend. Zu Wochenbeginn denke ich nicht: „Ach, ist schon wieder Montag, geht es schon wieder los mit der Arbeit.“ Ich freue mich auf meinen Beruf. Man hat viel Verantwortung, schließlich gehen Wetter und Klima jeden und jede an. Es ist aber auch interessant, zu beobachten, was sich alles in der Erdatmosphäre tut. Die meisten meiner Kollegen und ich verbringen viel Zeit vor dem Computerbildschirm. Die Tätigkeit ist dabei aber sehr facettenreich, man ist nicht an eine Aufgabe gebunden. Die schönsten Seiten des Berufs: Es gibt einen breiten Austausch auch auf internationaler Ebene, etwa bei Tagungen oder Konferenzen. Insofern ist man mit seiner Tätigkeit ein Teil des großen Ganzen, das ist ein tolles Gefühl. Außerdem bietet der Meteorologen-Beruf vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Neben Forschung und Lehre kann man als Experte bei Umweltschutz- oder Wasser- und Schifffahrtsämtern arbeiten oder bei Rundfunk- und Fernsehanstalten. Und im privaten Umfeld bekomme ich viel Zuspruch, weil die Wettervorhersagen immer präziser werden. Die weniger schönen Seiten: Ein Nachteil des Berufs: In meinem Metier gibt es viele befristete Stellen. Man muss sehr flexibel sein. Damit geht eine gewisse Unsicherheit darüber einher, wo man auf kurz oder lang arbeiten wird. Meteorologen wie Jan Keller beschäftigten sich Ein Friedhof kann für viele eine Oase der Ruhe sein: Der angehende Friedhofsgärtner Nico Hemsteg sorgt dafür, dass dort alle Pflanzen und Bäume in bestem Zustand sind.

en Kurier Seite 19 dir werden damit, mögliche Wetterentwicklungen zu berechnen. FOTO: F. Rumpenhorst FOTO: Kirsten Neumann Wand nach Wand: Der Arbeitsalltag einer Trockenbaumonteurin Von Katja Wallrafen Während Maurer oft zu den ersten Fachkräften auf der Baustelle gehören, kommen Trockenbaumonteure später zum Einsatz. Sie gestalten den Innenraum. Isernhagen. Beim Ausbildungsberuf von Alexandra Garre ist es erlaubt, von einer Männerdomäne zu sprechen: Sie machte bei der Firma Skala Akustik-Decken in Isernhagen eine Ausbildung als Trockenbaumonteurin. „Der Beruf ist männlich dominiert. In manchen Ausbildungsjahrgängen sehen wir nicht eine junge Frau“, sagt Gerhard Geske, Leiter des Ausbildungszentrums der Bauindustrie in Hamm (ABZ Hamm), wo die Trockenbaumonteure ihre überbetriebliche handwerkliche Grundausbildung erhalten. Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) lag der Anteil der männlichen Azubis unter den neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen 2020 bei rund 98 Prozent. In der ersten Zeit im Beruf hat Alexandra Garre im Ausbildungszentrum gelernt: zum Beispiel das Errichten von Mauerwerk, oder das Estrich- und Fliesenlegen. Wie viele Wände und Decken Alexandra Garre bislang errichtet hat, hat sie nicht gezählt. Sie denkt gerne an ihre erste Zeit im ABZ zurück. „Dort wurde die ganze Vielfalt des Berufs vermittelt. Das Montieren von Decken- und Trost spenden: Friedhofsgärtner sorgen für eine würdevolle Stimmung Von Sabine Meuter Eine Grabstätte ist für viele Trauernde ein zentraler Ort. Friedhofsgärtnerinnen und -gärtner schaffen auf Friedhöfen Oasen der Ruhe, sodass Menschen dort ein Stück weit Trost finden können. Duisburg. Es grünt, es blüht, es duftet: Besonders im Frühjahr sorgen Pflanzen auf Friedhöfen für eine besondere Stimmung. Aber auch in anderen Jahreszeiten zieren etwa Gehölze wie Zypressen, Wacholder oder Kiefer die Grabstätten und Wege. Das alles anzulegen und zu pflegen, gehört zum Job von Friedhofsgärtnerinnen und -gärtnern. Nico Hemsteg lernt in seiner Ausbildung bei der Gärtnerei Freuken in Duisburg, worauf es dabei ankommt. Der 24-Jährige mag es, stundenlang draußen in der Natur zu sein, den Wechsel der Jahreszeiten hautnah zu erleben und dabei körperlich zu arbeiten. „Den ganzen Tag im Büro zu sitzen, das wäre gar nichts für mich.“ Der Alltag von Friedhofsgärtnern umfasst dabei weit mehr als Grabstätten anzulegen – zum Beispiel Kränze stecken, Schalen bepflanzen oder Räume mit Blumen ausstaffieren und so eine würdevolle Atmosphäre für eine Trauerfeier schaffen. „Wer sich für den Beruf interessiert, darf keine Angst vor dem Umgang mit Trauernden haben“, sagt Christian Rohr. Er ist Geschäftsführer des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau (ZVG). Friedhofsgärtner müssen einfühlsam sein, um Hinterbliebene in einer für sie oftmals schwierigen Lebenssituation bei Fragen zur Grabgestaltung professionell beraten zu können. Eigene Ideen bei der Grabgestaltung gefragt „Dabei kann ich mich auch mit eigenen Ideen einbringen“, erzählt Nico Hemsteg. Denn mitunter haben Trauernde keine konkreten Vorstellungen, welche Pflanzen und Gehölze auf einer Grabstätte stehen sollen. Dabei braucht es neben Kreativität einen Sinn für Ästhetik. Auch Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind wichtig, etwa wenn Friedhofsgärtner in zur Gärtnerei gehörenden Gewächshäusern für die richtige Belichtung und Bewässerung von Pflanzen sorgen müssen. Bewerber um einen Ausbildungsplatz Bekleidungssystemen, die Integration von Technik und der Einbau von Türzargen und Revisionsklappen. Dort lernt man auch die filigranen Arbeiten, die zu unserem Beruf gehören“, sagt sie. Ansonsten schätzt die 19-Jährige die Abwechslung in ihrem Beruf, etwa das Arbeiten mit unterschiedlichem Material wie Gips, Metall, Holz, Aluminium, Edelstahl, Kunststoff. Alexandra Garre hat nach ihrem Hauptschulabschluss ein Jahr lang eine berufsbildende Schule für Bautechnik besucht, denn sie wollte Einblicke in die Baubranche gewinnen. „Nach einem vierwöchigen Praktikum habe ich mich gleich als Trockenbaumonteurin beworben.“ Sie habe sich von Anfang an über handwerkliche Berufe informiert. „Mir war klar, was mich auf dem Bau erwartet. Ja, wir machen uns die Hände schmutzig und klar, das Arbeiten mit Mineralwolle zur Dämmung ist nicht vergnügungssteuerpflichtig. Deckenplatten einsetzen, Verkleidungen gestalten – Alexandra Garre schätzt Abwechslung. FOTOS: Kirsten Neumann Am Ende des Tages etwas geschafft zu haben, ist aber ein super Gefühl“, sagt sie. Steffen Großmann, als Prokurist und Technischer Leiter beim Unternehmen Skala verantwortlich für den Nachwuchs, bedauert, dass der Beruf Trockenbaumonteur kaum auf dem Radar von Schulabgängern auftaucht. „Dabei ist es ein abwechslungsreicher Beruf, der solide Grundkenntnisse vermittelt, die man später ausbauen kann.“ Alexandra Garre verspachtelt eine Plattenfuge. Trockenbaumonteure nutzen unterschiedliche Materialien. sollten mindestens einen Hauptschulabschluss vorweisen können. „Von Vorteil ist es, fit in Mathe zu sein“, sagt Rohr. Denn wer Grabstätten plant, muss die Fläche berechnen und Preise kalkulieren. Ebenfalls ein Muss ist Teamfähigkeit, weil Friedhofsgärtner in der Regel zusammen mit Kolleginnen und Kollegen werkeln. Wer die Ausbildung in Erwägung zieht, braucht zudem natürlich ein besonderes Interesse an Pflanzen. Der Job ist körperlich fordernd, auch wenn zunehmend Maschinen und Geräte zum Einsatz kommen. Einen klassischen Tag im Leben eines Friedhofsgärtners gibt es nicht. „Neben den eigentlichen Aufgaben auf dem Friedhof fallen je nach Betrieb ganz unterschiedliche Tätigkeiten an“, sagt Rohr. So sind sie etwa häufig auch dafür zuständig, die Friedhofsanlage zu pflegen – etwa Hecken schneiden, Rasen mähen oder Bäume pflanzen. Auch die Jahreszeiten verändern die Tätigkeiten. Ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter – in jeder Saison erfolgt die jeweils passende Bepflanzung auf den Gräbern, die zu schneiden und zu pflegen ist. „Richtig stressig geht es oft vor den Feiertagen zu, wenn die Hinterbliebenen die Grabstätte top in Ordnung haben wollen“, so Hemsteg. Mit dem Friedhof als Arbeitsort hat er jedenfalls keine Probleme. „Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass Trauernde an einem Grab etwas Trost finden können.“ Zudem sind nach seiner Beobachtung Friedhöfe längst mehr als eine Ansammlung von Grabstätten. Viele gehen in den parkähnlichen Geländen joggen oder genießen die Orte als Oasen der Ruhe – und das oftmals mitten in der Stadt. „Wenn ich auf dem Friedhof unterwegs bin, sehe ich zwischenzeitlich mehr fröhliche als traurige Gesichter“, so Nico Hemsteg. Neben unterschiedlichen Zusatzqualifikationen zum Beispiel in Betriebswirtschaft können Friedhofsgärtner nach ihrer Ausbildung einen Abschluss als Meister oder Techniker anstreben. Wer an die Hochschule möchte, kann mit den passenden Voraussetzungen zum Beispiel Gartenbauwissenschaften oder Landschaftsarchitektur studieren. Zudem gibt es die Option, sich selbstständig zu machen.

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