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Lehrstellenkurier Oktober 2021

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Seite 12 Lehrstellen

Seite 12 Lehrstellen Kurier Freitag, 29. Oktober 2021 Laura (links) und Mariella an Deck eines Elb-Dampfers bei Bad Schandau. Mit einem Schülerprojekt wirbt der sächsische Branchenverband Dehoga um angehende Azubis im Gastgewerbe. Foto: C. Raatz Praxistest auf dem Elbdampfer Schon seit dem Start in die Saison kämpfen viele Hotels und Gaststätten mit Personalengpässen – bis heute. Auch Nachwuchs ist knapp. Mit einem besonderen Projekt will der Branchenverband in Sachsen gegensteuern. Von Christiane Raatz Dresden. Sonne und Lockerungen nach monatelangem Corona-Lockdown: Hotels dürfen wieder Übernachtungsgäste empfangen, Restaurants und Cafés Besucher bewirten. Und dennoch ist die Laune in der Branche getrübt. Schon seit Beginn der Hochsaison hat das Gastgewerbe vielerorts mit Personal-Schwund zu kämpfen – von der Elbe bis zum Rhein, von der See bis in die Berge. Deutschlandweit haben im vergangenen Jahr rund 275 000 Hotel- und Gastro- Mitarbeiter ihrer Branche den Rücken gekehrt – das ist jeder sechste Beschäftigte. Die Gewerkschaft Nahrung- Genuss-Gaststätten (NGG) macht dafür Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit und unklare Perspektiven in der Corona-Krise verantwortlich. Viele haben sich inzwischen nach neuen Jobs umgeschaut. Die Gewerkschaft beruft sich auf Zahlen der Arbeitsagentur und hat die Zahl der Beschäftigten zum Jahreswechsel 2020/21 und mit dem Vorjahreszeitpunkt verglichen, vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Allein in Sachsen haben demnach rund 9000 Köche, Servicekräfte und Restaurantmitarbeiter den Job gewechselt, in Sachsen-Anhalt waren es 4300 und etwa ebenso viele in Thüringen. „Besonders Köche und qualifiziertes Servicepersonal fehlten beim Neustart. Aber auch die Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland und die studentischen Hilfskräfte sind nicht alle wieder zurück“, sagt Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes. Eltern sehen die Branche oft skeptisch Für die Betriebe ist das Werben um Nachwuchs damit wichtiger denn je. Nach der Corona-Krise kein leichtes Unterfangen, weiß Thomas Pfenniger, Dehoga-Regionalleiter für das Gebiet Sächsische Schweiz. Die Gegend, wo sich die Elbe durch das Elbsandsteingebirge Richtung Tschechien schlängelt, gilt als Touristenmagnet. Hotels, Pensionen und Restaurants – alle sind auf Fachkräfte angewiesen. „Wir haben als Erste zu und als Letzte aufgemacht“, sagt Pfenniger. Viele Eltern sind skeptisch, ob eine Ausbildung in der Branche das Richtige für ihr Kind ist. Das zeigt auch ein Blick auf die abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Hotellerie und Gastronomie. Laut Bundesinstitut für Berufsbildung ist deren Zahl zum Stichtag 30. September 2020 bundesweit um fast 25 Prozent gefallen. Mit einem besonderen Projekt wirbt deshalb nun die Dehoga in Sachsen um Azubis: Schülerinnen und Schüler werden auf einen zweitägigen Dampfer-Ausflug eingeladen. An Bord gibt es nicht nur einen Blick hinter die Kulissen – das Schiff macht auch Halt an verschiedenen Hotels zwischen Rathen und Bad Schandau. Dort können sich die Jugendlichen im Bettenmachen, Kochen von Drei-Gänge-Menüs und im Mixen von Cocktails üben. „Die Branche ist enorm vielfältig. Wenn man einen Beruf erlernt hat, steht einem das Tor zur Welt offen“, sagt Pfenniger. Wer einmal reinschnuppere, fange oft Feuer. Schiffsköchin berichtet vom Küchenalltag Schon seit einigen Jahren setzt der Verband auf das Dampferprojekt. In diesem Jahr sind 16 Mädchen und elf Jungen an Bord. Sie quetschen sich – bekleidet mit weißem Shirt und Gastro- Schürze – unter Deck in die Kombüse von Schiffsköchin Dominique Gläser, wollen wissen, wie ihr Alltag aussieht. Der 15-jährige Tobias lauscht aufmerksam. Koch, sagt er, ist sein Traumberuf. Zu Haus kocht er gern mit seinem Papa. „Das Kochen, der Umgang mit den Zutaten, das macht mir Spaß.“ Kurz darauf legt der „Azubi-Dampfer“ in Bad Schandau an. Die Gruppe wird auf verschiedene Hotels verteilt – einige Jugendliche marschieren zu Fuß an der Elbe entlang zum „Parkhotel Bad Schandau“. Hoteldirektorin Kerstin Meve-Garreis hat sich eine besondere Aufgabe einfallen lassen: Bettenmachen mit der Stoppuhr. Zwei Teams treten im Hotelzimmer gegeneinander an – Kissen beziehen, Decke einschlagen. „Ich mache das zu Hause auch, aber nicht mit solchen Bezügen“, sagt die 16-jährige Leony. Zusammen mit Luca schafft sie es, das Bett in sieben Minuten zu beziehen. Hier und da haben sich Falten eingeschlichen. „Das war gar nicht so leicht“, lautet ihr Fazit. Weiter geht es in die Küche – ihr Essen kochen sich die Jugendlichen an diesem Tag unter fachkundiger Anleitung selbst. „Ich wollte mal in verschiedene Hotels schnuppern, ob das was für mich ist“, sagt Leony. Hotelfachfrau will sie später vielleicht einmal werden. Auch anderswo lässt sich die Branche einiges einfallen: In Mecklenburg-Vorpommern gibt es die Kampagne Ich wollte mal in verschiedene Hotels schnuppern, ob das was für mich ist. Schülerin Leony „Gastro Burner – Fang Feuer und check ein“. „Wir fahren mit einem jungen Team aus Köchen oder Beratern im Food-Truck zu Schulen und Ausbildungsmessen“, sagt Dehoga-Landespräsident Lars Schwarz. Dort könnten die jungen Leute Gemüse putzen, Hähnchen filetieren – und viele Fragen stellen. Inzwischen gibt es auch 3D-Brillen, mit denen die künftigen Azubis virtuell durch ein Hotel, eine Küche oder ein Restaurant gehen können. Berufsnachwuchs kommt aus Vietnam In Sachsen-Anhalt wird auch um Azubis aus Vietnam geworben – in den vergangenen drei Jahren wurden so mehr als 300 Lehrlinge gewonnen. Ein Tropfen auf den heißen Stein: „Wer die Pandemie überlebt hat, hat mit dem Fachkräftemangel das nächste Problem vor der Tür“, sagt der Präsident des Dehoga Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt. Werbung allein reicht nicht, ist die Gewerkschaft NGG überzeugt. Wer künftig Fachkräfte gewinnen wolle, müsse sich zu armutsfesten Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen bekennen, so NGG-Vorsitzender Guido Zeitler. Wirte und Hoteliers hätten nun die Chance, die Branche neu aufzustellen. NBS NBN SZS AZ AZD DZ HZ PAZ MZ MST MSM PZ TZ

Freitag, 29. Oktober 2021 Lehrstellen Kurier Seite 13 Hier arbeiten Azubis, wie dieser Button anzeigt. Ein Hotel voller Azubis Die angehende Restaurantfachfrau Angelina Klante (19) bereitet einen Crepe Suzette zu. Fotos: Annette Riedl In einigen Gaststätten und Hotels verloren auch Auszubildende ihre Lehrstelle wegen Corona. Helfen sollen in Berlin spezielle Ausbildungsorte. Bianka, Auszubildende zur Hotelfachfrau, arbeitet an der Rezeption im Abacus Tierpark Hotel in Berlin. Von Stella Venohr Berlin. Viele junge Menschen in Berlin haben in der Corona-Zeit ihre Lehrstellen im Hotel- und Gastgewerbe verloren oder die Ausbildung unterbrechen müssen. Um Abhilfe zu schaffen, hat der Senat ein Pilotprojekt geschaffen, bei dem Betroffene ihre Lehre in zwei Ausbildungshotels weiterführen können, in denen es einen regulären Betrieb gibt. Doch die Nachfrage hält sich in Grenzen. Es hätten sich nur 37 junge Menschen für die 100 Plätze im Programm angemeldet, sagte Projektkoordinator Marcus Striek. Dennoch zogen die Beteiligten ein positives Fazit. „Es ist ein großer Glücksfall für uns und unsere Azubis“, sagte Karen Friedel, Direktorin des Abacus-Hotels am Tierpark in Lichtenberg. „Wir sind sehr zusammengewachsen. Am liebsten würden wir alle unsere Azubis behalten.“ Auch Angelina Klante fühlt sich im Ausbildungshotel wohl. Die 19-Jährige ist eigentlich in einem Hotel am Kurfürstendamm angestellt, doch durch die Pandemie musste sie in Kurzarbeit wechseln. Ihre Chefin habe ihr dann von dem Programm erzählt. „Ich war sofort begeistert. Hier lerne ich mehr, zum Beispiel das Flambieren oder Filetieren“, so die angehende Restaurantfachfrau. „Das ist ein super Team hier, und man bekommt viel Lob für gute Arbeit.“ Doch trotz zufriedener Auszubildender sind noch nicht einmal die Hälfte der Plätze vergeben. „Wir müssen leider feststellen, dass nicht alle Betriebe im Hotel- und Gaststättenbereich diese Chance hier genutzt haben“, sagte Berlin Arbeitssenatorin Elke Breitenbach. „Ich befürchte, dass es auch Unternehmen gab, die gesagt haben, okay, wir schicken alle in die Kurzarbeit und die Auszubildenden dazu.“ Das sei ein Fehler, weil diese Auszubildenden Zeit verloren hätten. Dieser Ansicht ist auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. „In den allerwenigsten Betrieben konnte im Hotel- und Gaststättengewerbe in den letzten Monaten tatsächlich auch eine Ausbildung stattfinden“, sagte Geschäftsführer Sebastian Riesner. Das Projekt hat eine Laufzeit von zunächst 33 Monaten. Anzeigen Für Karrierehungrige Finde Deinen LEBENSMITTELpunkt. GESTALTE DEINE ZUKUNFT... MIT EINER AUSBILDUNG BEI SOLMAX! SOLMAX.COM Ausbildungsfilm Fleischer (m/w/d) Voraussetzung: Realschulabschluss Ausbildungsdauer: 3Jahre Ausbildungsbeginn: 01.08.2022 Fachkraft Lagerlogistik (m/w/d) Voraussetzung: Realschulabschluss Ausbildungsdauer: 3Jahre Ausbildungsbeginn: 01.08.2022 Berufskraftfahrer (m/w/d) Voraussetzung: Realschulabschluss, PKW-Führerschein(beiAntritt der Ausbildung) Ausbildungsdauer: 3Jahre Ausbildungsbeginn: 01.08.2022 Kaufmann (m/w/d) im Groß- und Außenhandelsmanagement –Fachrichtung Großhandel – Voraussetzung: Realschulabschluss Ausbildungsdauer: 2-3 Jahre (je nach Leistung und Schulabschluss) Ausbildungsbeginn: 01.08.2022 CHEFS CULINAR Nord-Ost GmbH &Co. KG Ernst-Abbe-Straße 2, 17033 Neubrandenburg perso.ngbh@chefsculinar.de, Telefon Frau Lück: 0395-5589-1081 #wirlebenfoodservice #www.chefsculinar.de#emailbewerbung Frühstücks- & Mittagsversorgung Urlaubs- & Weihnachtsgeld Bundesweit Marktführer 5-Tage-Woche 30 Tage Urlaub INDUSTRIEKAUFMANN/- FRAU (M/W/D) Du hast Interesse an einem Beruf mit Zukunft und möchtest ineinem international im Umweltschutz tätigen Unternehmen arbeiten? Du bist zuverlässig und kaufmännisch interessiert? Du hast mindestens einen guten Realschulabschluss? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir bieten dir eine fundierte, umfassende und praxisnahe Ausbildung, in der du alle Abteilungen in unserem Unternehmen durchläufst. Eine faire Bezahlung, Spaß bei der Arbeit und tolle Kollegen gehören bei uns ebenfalls dazu! Wenn wir dein Interesse geweckt haben, dann sende deine aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen an: germanyhr@solmax.com oder Solmax Geosynthetics GmbH Frau Sandra Liebenow Boeker Straße 1a, 17248 Rechlin NBS NBN SZS AZ AZD DZ HZ PAZ MZ MST MSM PZ TZ

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