Seite 4 Lehrstellen Kurier Freitag, 26. Februar 2021 Berufspläne schmieden in Corona-Zeiten Von Amelie Breitenhuber Schulabschluss, und jetzt? Wenn alles „Krise!“ ruft, ist das Gefühl der Orientierungslosigkeit besonders groß. Ein Experte erklärt, warum Schüler jetzt nicht alle Pläne über den Haufen werfen müssen. Wetter an der Ruhr. Hotelmanagement studieren? Ein Freiwilliges Soziales Jahr im Theater? Work und Travel im Ausland? Nicht wenige Zukunftspläne von Schülern scheinen sich in Corona-Zeiten in Luft aufzulösen. Wenn ausbildende Unternehmen vor existenziellen Herausforderungen stehen und Grenzen genauso geschlossen bleiben wie Hochschulen – wie sollen sich Schulabsolventen dann aktuell darüber klar werden, wie es nach dem Abschluss weitergehen soll? In der aktuellen Situation herrsche vor allem Ziellosigkeit und wenig Überblick, bestätigt Berufsberater Johannes Wilbert. „Diese Unsicherheit wird noch verstärkt durch Fragen wie: Mache ich überhaupt Abi? Und wann? Da wird den jungen Erwachsenen die Perspektive genommen“, sagt der Leiter des Instituts zur Berufswahl in Wetter an der Ruhr. Schüler sollten sich seiner Empfehlung nach aber dennoch mit der Frage „Wie geht es jetzt weiter?“ beschäftigen. Dazu müssen sie herausfinden, was sie eigentlich gut können, was sie beruflich erreichen wollen und wo ihre Bedürfnisse und Interessen liegen. Diesen Prozess der Orientierung vergleicht Johannes Wilbert mit dem Einsatz eines Navi- Geräts. „Wenn ich meinen Standort nicht kenne, dann kann ich auch keine Route einschlagen“, sagt er. Wer sich über seine Interessen klar geworden ist, sollte im nächsten Schritt überlegen, wo sich diese Interessen beruflich einsetzen lassen. Der Berufsberater empfiehlt Karrierenetzwerke wie Linkedin oder Xing zu nutzen, um sich dort nach Menschen umzusehen, die in einem bestimmten Interessensbereich tätig sind. „Dann kann ich anfragen, ob die Menschen für ein Interview bereit wären“, rät Wilbert. Wo Praktika aktuell nicht möglich sind, hat diese Strategie sogar einige Vorteile gegenüber den Schnuppertagen im Betrieb. „Wenn ich als Praktikant den Vorgesetzten frage, ist der womöglich nicht ganz ehrlich, zum Beispiel wenn es um die Schattenseiten eines Berufs geht.“ Karrierenetzwerk als neutrale Plattform Ein Karrierenetzwerk aber könne eine neutrale Plattform sein, um Fragen zu stellen, die man sonst vielleicht nicht stellen würde. „Das Foto: Patrick Pleul trägt zur Entscheidungsbildung bei“, sagt Wilbert. Von der wirtschaftlichen Unsicherheit sollten sich künftige Schulabsolventen nicht verrückt machen lassen, so der Berater. „Die Krise wird auch ein Ende haben.“ Wer gut aufgestellt und motiviert ist, müsse sich keine Sorgen machen. „Es wird dann in jeder Branche wieder Bedarf an interessierten Leuten geben.“ In der aktuellen Situation brauche es vor allem Geduld. Und die sollte man darauf richten, herauszufinden, was man wirklich möchte. Wer sich nur darauf konzentriert, wo jetzt oder in ein paar Wochen und Monaten in der Krise noch Arbeit gebraucht wird, der gebe sich zu sehr seiner Angst hin – und verzerrt womöglich auch die Entscheidung zur Berufswahl. „Und die Angst raubt letztendlich die Kraft.“ Wilbert sieht die Phase, in der alle gezwungen sind, außerhalb der gewohnten Strukturen zu leben, vielmehr als Chance. Anstelle eines Tags der offenen Tür an der Hochschule, der zurzeit nicht möglich ist, könne man die Informationen nutzen, die das Internet bietet. Johannes Wilbert Foto: Kathrin Jegen Auch dort biete sich wieder die Möglichkeit Studierende oder Absolventen der Hochschule über Karrierenetzwerke zu kontaktieren und sich von ihnen direkt schildern zu lassen, wie der Studienalltag aussieht, was an dem Angebot gut und was schlecht ist und welche Erfahrungen sie an der Hochschule gemacht haben. „Das ist besser als jede Marketingveranstaltung“, so Wilbert. Anzeige Du willst einfach Du sein? 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Freitag, 26. Februar 2021 Lehrstellen Kurier Seite 5 Wissenswertes zum Start in die Ausbildung Die erste Zeit im neuen Ausbildungsbetrieb ist aufregend. Und überall lauern Fettnäpfchen und Stolperfallen. Die wichtigsten Tipps für einen reibungslosen Anfang gibt Amelie Breitenhuber. Berlin. Mit der Ausbildung beginnen Berufsanfänger einen neuen Lebensabschnitt. Besonders die erste Zeit ist voller neuer Erfahrungen und Herausforderungen. Damit der Start gut klappt, ist einiges zu beachten – auf persönlicher wie auf rechtlicher Ebene. Sie oder Du? „Damit haben immer noch ganz viele Azubis am Anfang Probleme“, sagt Sabine Bleumortier, Ausbildungstrainerin aus München. „Das geht soweit, dass sie es manchmal wochenlang direkt vermeiden, ihren Ausbilder anzusprechen.“ Um unangenehmes Rumgedruckse zu vermeiden, sollten Azubis sich trauen, einfach nachzufragen. Selbst wenn der Ausbilder den Lehrling duzt, ist es gut, zunächst zurückzufragen: „Darf ich Sie auch duzen? Smartphone Das Handy ist ein großes Thema, wenn man frisch ins Arbeitsleben startet. „Man sollte versuchen, einen guten Eindruck zu hinterlassen“, empfiehlt Bleumortier. Erst mal bleibt das Telefon deshalb in der Tasche, im Zweifelsfall orientiert man sich an den Kollegen. Anschluss finden Gerade hatte man noch seine Schulfreunde um sich, auf einmal sind da viele neue Kollegen – und die sind vielleicht alle viel älter als man selbst. Wenn es keine anderen Auszubildenden im Betrieb gibt, ist es erst mal eine Herausforderung, Anschluss zu finden. Bleumortier rät, sich als Azubi in die Gespräche einzubringen und die Kollegen in die Mittagspause zu begleiten. „Nur sich in den Mittelpunkt drängeln, das sollten Auszubildende vermeiden.“ Neugierig sein Azubis sollten keine Scheu haben, in den ersten Tagen alle Infos mitzuschreiben. „Damit kann man sehr gut punkten“, sagt Bleumortier. Ausbildungsvertrag Ohne einen schriftlichen Vertrag sollte kein Azubi eine neue Stelle anfangen. „Darin sollte alles Wichtige festgehalten sein. Also zum Beispiel: Wer ist der verantwortliche Ausbilder? Was ist das Ziel der Ausbildung, wie ist sie gegliedert?“, sagt Daniel Gimpel, Referent für Berufsausbildung bei der DGB Jugend. Er weist darauf hin, dass auch ein mündlicher Vertrag als geschlossen gilt. „Dennoch sollte man immer einen schriftlichen Vertrag einfordern.“ Ausbildungsinhalte Neben einem Vertrag gibt es im Optimalfall auch einen betrieblichen Ausbildungsplan. „Der Plan bietet den Auszubildenden Orientierung, welche Aufgaben sie erwarten“, sagt Gimpel. Liegt kein Plan vom Betrieb vor, können Auszubildende immer den Ausbildungsrahmenplan angucken. Er ist Teil der Ausbildungsordnung. Die gibt es für jeden Beruf, zum Beispiel auf der Webseite des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Überstunden Die Arbeitszeiten für Auszubildende sind eigentlich genau im Vertrag geregelt. Überstunden sind in der Ausbildung in der Regel nicht vorgesehen, sagt Daniel Gimpel. „Ein Lernverhältnis ist kein Arbeitsverhältnis.“ Wer dennoch regelmäßig in großem Umfang Überstunden machen muss, sollte einen Freizeitausgleich einfordern. Oder sich die Überstunden entsprechend vergüten lassen. Betreuung Wer sich mit seinen Aufgaben allein gelassen fühlt, und eigentlich gar nicht so richtig weiß, was er tun soll, dem rät Gimpel: „Die Betriebe haben eine Ausbildungspflicht. Das heißt, sie müssen den Auszubildenden alle nötigen Inhalte und Fertigkeiten vermitteln.“ Das sollten Auszubildende einfordern. Wenn es eine Interessensvertretung im Betrieb gibt, können sich Azubis mit Problemen auch dorthin wenden. Das kann etwa eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) oder ein Betriebsrat sein. Berichtsheft Im Berichtsheft, auch Ausbildungsnachweis genannt, dokumentieren Azubis, was sie in der Ausbildung gelernt haben. In das Heft sollten sie nur schreiben, was sie wirklich gemacht haben – oder auch Tätigkeiten, die womöglich nicht zur Ausbildung gehören, aber trotzdem gemacht werden mussten. „Das kann im Zweifelsfall ein Nachweis sein, wenn es mal Probleme oder Streitigkeiten zwischen Azubi und dem Betrieb gibt“, erklärt DGB-Referent Gimpel. Das Ausfüllen des Hefts gehört zur Ausbildung – deshalb dürfen Azubis diese Tätigkeit auch während der Arbeitszeit erledigen, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in einem Ratgeber informiert. Außerdem sind die Berichte eine Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung. Wer als Auszubildender im Betrieb Anschluss sucht, sollte sich in Gespräche einbringen – und auch mal die Pause mit den Kollegen verbringen. fotos (2): Christin Klose Sabine Bleumortier. Stimmt die Chemie nicht, kann man versuchen herauszufinden, was dem Chef gar nicht in den Kram passt. Etwa, indem man Kollegen um Rat fragt. „Wenn ich weiß, dass der Chef auf Flüchtigkeitsfehler allergisch reagiert, kann ich Unterlagen, die ich ihm vorliege, vorher immer ganz Anzeige Wir bieten Deine Ausbildung ist deine Zukunft! Ausbildungsbeginn: August 2021 Intensive,fachkundige Einarbeitung &Ausbildung Interne Schulungenund optimale Prüfungsvorbereitung Überdurchschnittliche Ausbildungsvergütung: 1. Jahr: 1.000€,2.Jahr: 1.100€,3.Jahr: 1.300€ Urlaubs- und Weihnachtsgeld Hohe Übernahmechancen bei guter Leistung Aufden Geschmack gekommen? Dann bewirb dich jetzt! genau durchgehen“, sagt die Expertin. Ausbildungsplatzwechsel Wer nach den ersten Wochen merkt, dass die Ausbildung nicht die richtige ist oder gar mit Problemen wie Mobbing zu kämpfen hat, sollte sich nicht unnötig quälen. „Ein Ausbildungswechsel ist kein Verkäufer (M/W/D) Gute Mittlere Reife oder überzeugender Hauptschulabschluss mit guten Noten in Mathe und Deutsch Gute Allgemeinbildung und Interesse am Verkauf Ausbildung in einer unserer Filialen Beinbruch“, sagt Daniel Gimpel. Wer kündigen möchte, beendet das Ausbildungsverhältnis am besten mit einem Aufhebungsvertrag. „Das ist der sicherste Weg“, so der Referent. „Sonst können vonseiten des Arbeitgebers eventuell Schadenersatzansprüche entstehen.“ Wichtig: Erst eine neue Ausbildungsstelle finden, dann kündigen. 2Jahre Kaufmann im Einzelhandel (M/W/D) Gute Mittlere Reife oder überzeugender Hauptschulabschluss mit guten Noten in Mathe und Deutsch Engagement,Kontaktfreudigkeit und Teamgeist Ausbildung in einer unserer Filialen 3Jahre inkl. Ausbildung zum Verkäufer Wer als Azubi einen guten Eindruck hinterlassen möchte, lässt das Smartphone besser erst mal in der Tasche. Schlechter Start Passiert Azubis gleich in den ersten Tagen und Wochen ein Ausrutscher, ist das schnell ausgebügelt – sei es, dass man zu spät in den Betrieb kommt oder das Handy im unpassenden Moment klingelt. „Am besten nimmt der Azubi einfach seinen ganzen Mut zusammen, geht zum Chef und sagt ,Das tut mir leid. Ich möchte mich für mein Verhalten entschuldigen. Können wir noch mal von vorne anfangen?‘“, erklärt Stiftung &Co. KG,Niederlassung Dummerstorf, z. Hd.Frau Naborowski,Manfred-Roth-Str.1, 18196Dummerstorf FaireAusbildung 2021 Faires Trainee-Programm 2021 KARRIERE-BEI-NORMA.DE NBS NBN SZS AZ AZD HZ PAZ DZ MZ MST MSM PZ TZ
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