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70 Jahre Heimatzeitung

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Seite 28

Seite 28 70 Jahre Heimatzeitung Montag, 15. August 2022 BeiDruckverspätung rückte die Polizei an Die Herstellung der ersten Ausgaben der Freien Erde begann 1952 in Neustrelitz abenteuerlich und mit viel aufgemöbelter Technik. Zehn Jahre später schaffte die Zeitung sogar einen Europarekord. Lothar Prehn war langjähriger Druckereichef bei der Freien Erde und beim Nordkurier. FOTOS (4): JÖRG SPREEMANN Von JörgSpreemann NEUBRANDENBURG/NEU- STRELITZ. In den frühen Morgenstunden des 7. November 1952 rückte die Volkspolizei in der Neustrelitzer Druckerei der erst knapp drei Monate zuvor gegründeten Freien Erde (FE) an. Ohne viel Federlesens wurden der Betriebsdirektor und ein Drucker „bis zur Klärung der Ursache im Volkspolizeikreisamt Neustrelitz in Gewahrsam genommen“, hieß es. Als Grund für den nächtlichen Polizeieinsatz geben die Protokolle einen Ausfall der Druckmaschine an. Der Weiterdruck, so berichtet lapidar die betriebliche Geschichtskommission, erfolgte in der Druckerei „Fortschritt“ in Waren. Vielleicht waren die Uniformierten kurz nach der Gründung der DDR-Bezirke im Sommer 1952 möglicher Titelseite der Freien Erde vom 12. Januar 1963 Sabotage auf der Spur,als die Maschine streikte. Vielleicht gab es aber auch ein ganz andere Ursache für die Havarie in der Nacht. Lothar Prehn, langjähriger Druckereichef bei der Freien Erde und beim Nordkurier,weiß, wiedie erste FE-Druckerei in dem Jahr aus dem Boden gestampft wurde. Die Technik wurde bei Druckereien in der ganzen Republik beschafft und in Neustrelitz zusammengestoppelt, Setzmaschinen wurden aufgemöbelt, die schon im Schrott waren. Fachkräfte fehlten, die in „sozialistischer Hilfe“ aus anderen Druckereien „gewonnen“ wurden. Lothar Prehn kann noch über die Zeit in Neustrelitz berichten, die im August 1974 mit dem Umzug der Druckerei nach Neubrandenburg endete. Nach seiner Lehre als Offsetdrucker in Berlin kam er 1973 in die Heimat zurück. „Hier gab es Wohnraum“, sagt er. Zu dem Zeitpunkt rotierte in Neustrelitz bereits moderne Drucktechnik, die 1962 in Betrieb gegangen war. Seitdem erschien die FE im nagelneuen Offsetdruckverfahren. „Damit waren wir in Europa seinerzeit die erste Tageszeitung mit einer Auflage von mehr als 100 000 Exemplaren, die mit diesem modernen Verfahren produziert wurde“, betont er. Zuvor konnten die Leser schon die Testphase des Offsetdrucks miterleben: Am 5. Oktober 1963 erschien das erste Farbbild in der Wochenendbeilage. Anzeigen Metallhandel und Containerdienst Ramm GmbH Buntmetallhandel &Schrottankauf Containerdienst 7–30m³ Öffnungszeiten: Montag–Freitag: 8.00 –12.00 und 12.30 –16.00 Uhr Autoverwertung Klinkow GbR 32 Jahre Ankauf Ihres Komplett-Autos Entsorgung von: ➥ Asbest ➥ Bauschutt ➥ Baumischabfall ➥ Dachpappe 17291 Prenzlau *Stettiner Straße 79 *Tel. 03984 801942 Fax 03984 719525 *E-Mail: dispo@mcr-ramm.de 70 Jahre Nordkurier, auch wir sind Teil der Geschichte. Damals 1990, als blutjunge Werberma in Neubrandenburg bekamen wir den Großauftrag eine neue und solide Werbeanlage aufdem Dach des damaligen Geschäftsgebäudes in der Woldegker Straße zu bauen. 2003 produzierten und montierten wir dann die Werbeanlage auf dem Dach des HKBs in Neubrandenburg. Sie erfreut bis heute die Besucher und Bürger dieser Stadt, vor allem durch die Kerzen zur Adventszeit.Viele weitere gemeinsame Projekte folgten und auch bis heute sind wir durch viele kulturelle, sportliche und karitative Vorhaben verbunden. Ob Fußball-Knabenturnier, Bälle oder die Tage der Raumfahrt, nicht zu vergessen der Babywald am Klinikum, der Nordkurier und die Werbe-Licht Dr. Jahn GmbH arbeiten bei den unter schiedlichstenProjektenundEventseng zusammen. Wir,alsWerbe-LichtDr.Jahn GmbH, sind in vielen Bereichen anzutreffen. Ob aufdemFeldderklassischenWerbungwieSchilder- und Lichtreklame oder im digitalen Bereich wie unsere Videowände, betreiben wir auch Sammelwerbeanlagen und Mietwerbeächen auf unseren ca.140 attraktivenAnlageninMV,Berlinund Brandenburg.Seitmehrals30Jahren sind wir Ihr Partner in Sachen Werbung. • Reifendienst • Reifenentsorgung • Verschrottung von PKW und LKW – Ersatzteilverkauf – Am Quillow 38 *17291 Prenzlau *OTKlinkow Telefon: 03984 5701 NBS NBN SZS AZ AZD DZ HZ PAZ MZ MST MSM PZ TZ

Montag, 15.August 2022 70 Jah H Seite 29 Links: Dieses Bieretikett für Nordbräu kam auch aus der Druckerei der Freien Erde. Rechts: Made in Neustrelitz: Titelseite der Wochenendbeilage der Freien Erde vom 12. Januar 1963 Mit dem Umzug nach Neubrandenburg, durch den auf Parteibeschluss die Bezirkshauptstadt gestärkt werden sollte, entstand auf größerer Fläche ein Druckbetrieb, dessen Produktpalette weit über die damals achtseitige Freie Erde hinaus ging. Wegen des mit dem neuen Druckort in der Woldegker Straße gewachsenen Zeitungsformats der FE wurde auf weiterentwickelter Technik gedruckt, alte Maschinen aus Neustrelitz wurden trotzdem gebraucht und umgesetzt. „Wir hatten viele Aufträge und haben deshalb in drei Schichten gearbeitet“, so Prehn, nach einem Studium Obermeister und Auftragsvorbereiter. „Im Gegensatz zur Zeitung haben uns die zusätzlichen Produkte das meiste Kopfzerbrechen bereitet“, berichtet Prehn. Aus Neubrandenburg kamen: Tapeten, Etiketten für die Nordbräu-Brauerei, Plakate, Notenblätter,Bücher und Broschüren. „Und das oft nur in kleiner Auflage“, sagt er. Allein schon das dafür speziell benötigte Papier zu besorgen, habe einen riesigen Aufwand verursacht. Anders als bei der Freien Erde. Papier war da, wegen des verwendeten Grundstoffs aus Altpapier in wechselnder Qualität. Um den Zeitungsdruck zu sichern, habe es außerdem ein großes Lager mit Ersatzteilen gegeben. „Deren Druck war ein Politikum. Zum Glück hatten wir gut ausgebildete Mitarbeiter und sehr robuste Maschinen aus DDR-Produktion mit nicht so viel Elektronik“, sagt Prehn. „Ich kann mich nicht erinnern, dass die Zeitung mal nicht erschienen ist“, blickt er zurück. Probleme habe neben schlechter Papierqualität die störanfällige Verschnürtechnik für die Zeitungspakete bereitet. „Das musste dann extrem schnell per Hand passieren. Mit der Folge von Schnittwunden an den Händen.“ Mit der Wende wurden auch in der Druckerei die Karten neu gemischt. „Das war anfangs eine ungewisse Zeit für Redaktion und Verlag“, betont Prehn. Das habe vor allem damit zusammengehangen, dass die damalige Freie Erde, ab 2. April 1990 Nordkurier, als eine der letzten Bezirkszeitungen an einen Westpartner verkauft wurde. In jener Zeit wurde zum Problem, dass die Nordkurier-Ausgaben einen verdoppelten Umfang hatten, gleichzeitig Geschäftskunden farbige Anzeigen buchen wollten. Die Folge: Teile der Zeitung entstanden tagsüber als Vorprodukt. „Wir haben mit unserer Technik den ganzen Tag Zeitungen gedruckt“, so Prehn. Gleichzeitig war innerhalb kürzester Zeit die Zusatzproduktion der Druckerei weggebrochen. Zu Entlassungen sei es trotzdem nicht gekommen. „Aufgrund neuer Vorschriften wurde mehr Personal für die Druckmaschinen gebraucht. Das hat sich gut gefügt“, sagt Prehn. Schwankende Auftragslagen blieben jedoch nicht ohne Auswirkungen auf die Wochenarbeitszeit. „Wir haben alles versucht, unsere Fachleute an Bord zu halten“, so der Druckereichef. Angesichts des wachsenden Zeitungsumfangs, des Trends zu mehr farbigen Fotos und Anzeigen sowie der geklärten Eigentümerstruktur begannen die Planungen für ein neues Druckhaus. „Der bisherige Standort bot zu wenig Platz für die nötige Erweiterung“, so Prehn. Dazu kam die innerstädtische Lage, die Fragen nach den Bau- und Betriebsgenehmigungen aufwarf. Schließlich erschienen am 1. Februar 1994 die ersten Ausgaben von Nordkurier und UckermarkKurier, die auf dem Neubrandenburger Datzeberg gedruckt wurden. Die Technik sei bis zur Jahrtausendwende immer weiter aufgerüstet worden, bis die komplette Zeitung im Vierfarb-Druck erscheinen konnte. Im Jahr 2012 erfolgte mit einer neuen Druckmaschine schließlich der Sprung zurück zum handlicheren Format der einstigen „Neustrelitzer“ Freien Erde. Und auch das wurde wieder möglich: Das neue, gebräuchlichere „Berliner Format“ machte den Wegfrei, wieder mehr für andere Auftraggeber drucken zu können. Kontaktzum Autor j.spreemann@nordkurier.de Anzeige Aus der Region. Fürdie Region. Wir bauen ein Glasfaser-Netz für unser Land! Langsames Internet mussnicht sein. Das schnellste WOW aus MV liefert die Landwerke MVBreitband GmbH. Die Landwerke MV Breitband GmbH ist ein Zusammenschluss der Stadtwerke Neustrelitz, der StadtwerkeMalchow, der StadtwerkePasewalk,der StadtwerkeRostock und der WEMAG. Kundenservice noch heute kontaktieren! breitlandnet.de kundenservice@breitlandnet.de 03981 474-480

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