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Wirtschaftsstandort Uckermark

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Seite 14 Wirtschaftsstandort Uckermark Prämie für Landwirte angedacht UCKERMARK. Der Bundesverband des Naturschutzbundes Deutschland hat eine neue NABU-Prämie ausgelobt. Mit der „Klima+“- Prämie, finanziert durch Sponsoren wie Rewe, sollen Landwirte pro Jahr bis zu 65 Euro je Tonne CO2-Ersparnis erhalten, informierte die Vizepräsidentin Nicole Spundflasch vor wenigen Wochen. Vorausgesetzt, sie heben auf ihren Moorstandorten für mindestens drei Jahre den Wasserstand an und reduzieren damit die Kohlendioxid-Emissionen. Nicole Spundflasch ist zugleich Vorsitzende des NABU-Regionalverbandes Templin und bereitet mit ihm ein Projekt für die etwa 200 Hektar Hammerwiesen am Lübbesee vor. Mit einer Machbarkeitsstudie soll bis zum Frühjahr 2023 ermittelt werden, welche Effekte konkret erreicht werden können. Nicole Spundflasch geht davon aus, dass der Anreiz der Klimaprämie deutlich höher liegt als bei komplizierten Landesförderungen. Bei einem auf einen halben Meter tief entwässerten Intensivgrasland würden 20 bis 25Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausgestoßen. Wenn der Wasserstand nur um 20 Zentimeter angehoben würde, gingen 10 Tonnen Kohlendioxid weniger in die Luft. Die Hammerwiesen seien in den 1970er Jahren melioriert worden. Trocken gelegter Torfboden reagiert mit Sauerstoff und zersetzt sich. CO2 geht indie Luft. „Das ist wie bei torfhaltiger Blumenerde im Blumentopf. Die Erde wird immer weniger“, erklärt sie. Soverlören entwässerte Moore pro Jahr 0,5 bis 1,5 Zentimeter an Höhe. Inden letzten 40 Jahren sackten die Hammerwiesen um etwa 80Zentimeter ab, zuzüglich des bei der Erstentwässerung einsetzenden Schrumpfens durch den Wasserentzug.Esbestehe die Gefahr, dass der Moorkörper verschwinde und als Kohlendioxidspeicher nicht mehr zur Verfügung steht. Dann wachse dort aber kein saftiges Grün mehr,sondern vielleicht nur noch Quecke. Ziel sei es nicht, die landwirtschaftliche Nutzung abzuschaffen, sondern Landwirte zu motivieren, die Wasserstände anzuheben. Das bedeute für sie Ertragseinbußen und Schon in den 1970er Jahren sind die Flächen melioriert worden, das hat den Moorschwund befördert. Foto: Werner erhöhten Aufwand. „Sie müssen zum Beispiel ihre Technik umstellen“, weiß Spundflasch. Deshalb auch die Prämie, die zusätzliche Einnahmen bis zu 1000 Euro je Hektar bedeuten könne.Weitere Infos unter: www.nabu-templin.de Sichern SieIhren Vorsprung: mit der richtigen Finanzierung. Bringen SieIhr Unternehmen einen Schritt nach vorne. Denn Investitionen in digitale Prozesse, nachhaltige Technologien oder globaleMärkte sind Ihr Wettbewerbsvorteil der Zukunft. Jetzt Beratungstermin vereinbaren unter: (0 39 84) 36 59 -800 Weil’summehr als Geldgeht. Jetzt der Konkurrenz eine Investition voraus sein.

Wirtschaftsstandort Uckermark Seite 15 Prenzlauer stellen neue Produktionslinie vor PRENZLAU. Der Solarmodulhersteller aleo solar GmbH hat Ende Juli in Prenzlau die neue und hoch automatisierte Fertigungslinie für sein Solarmodul „LEO Premium“ vorgestellt. Dieses Modul erzeugt rund 400 Watt Spitzenleistung und ist damit das bisher leistungsstärkste der Firma. Und der Hersteller ist von seinem Produkt so überzeugt, dass er darauf „25 Jahre Produkt- und Leistungsgarantie“ gibt. Die alteingesessene Firma fertigt seit über 20 Jahren in Prenzlau Photovoltaikmodule und beschäftigt vor Ort rund 200 Mitarbeiter. Laut Dirk Westphal, Leiter Logistik und Vertriebsinnendienst, beträgt das Investitionsvolumen für die neue Halle samt Maschinenpark rund fünf Millionen Euro. Die Kooperation mit der italienischen Firma, die die Fertigungsrobotik geliefert hat, sei in den vergangenen zwei Jahren coronabedingt nicht einfachgewesen. Dazu seien Verzögerungen bei der Beschaffung der Steuerungselektronik vom Zulieferer gekommen. Doch seit einigen Monaten laufen nun die Module vom Band. Und die Auftragsbücher seien voll, berichtete Westphal. Der technische Leiter Thomas Platzeck führte die geladenen Gäste Ende Juli durch die etwa 1000 Quadratmeter große Halle und erläuterte den Herstellungsprozess der Solarmodule.Im Gesprächerklärte er die Vorzüge,inPrenzlau Forschung und Produktion Hand in Hand zu betreiben: „Wir haben durchjahrelange,hauseigene Stress-Simulationen getestet, wie Solarmodule gebaut werden müssen, die besonders lange halten. Diese Erkenntnisse sind direkt in die Fertigung eingegangen.“ Über die Zukunft der Energieversorgung in Aleo solar stellte die neue und hochautomatisierte Fertigungslinie für sein Solarmodul „LEO Premium“ in Prenzlau vor. Foto:Oliver Hauck DeutschlandmachteThomas Platzeck eine kleine Rechnung auf: „Zehn Solarmodule der neuen LEO- Reihe à400 Watt decken den Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie von durchschnittlich 4000 Kilowattstunden pro Jahr.Solarzellen auf weniger als zwei Prozent der Fläche der Bundesrepublik würden genügen, um den gegenwärtigen Strombedarf Deutschlands vollständig zu decken. Dächer dafür gibt es genug.“ Geschäftsführer William Chen erklärte: „Für uns war die Investition in unsere neue Linie nicht nur eine solche in die Zukunft des eigenen Unternehmens. Als einer der größten Arbeitgeber in Prenzlau ist es uns auchwichtig,die lokale Wirtschaft sowie den Arbeitsmarkt zu stärken. Wir sind sehr glücklich, dass wir mit dem Aufbau unserer neuen Linie den Grundstein für weitere 20 Jahre Solarmodulfertigung in Prenzlau legen konnten.“ Im Gespräch äußerte sichChen zufrieden überdie Eigeninitiativeund die Ideen der Belegschaft in Prenzlau. Besonders wichtig sei auch, Forschung und Entwicklung vor Ort zubetreiben, um auch inZukunft an der Spitze der Solarbranche zu stehen. Corona und Ukrainekrieg und die damit verbundenen Transportschwierigkeiten hätten überdies deutlich gemacht, welche Vorteile eshabe, in dem Land zu fertigen, wo die Produkte auch verkauft würden. Aleos Mutterkonzern SAS (Sino-American Silicon Products) ist in Taiwan ansässig und weltweit der drittgrößte Hersteller von Halbleitern, die zentrale Bestandteile von Computerchips und Solarzellen sind. Im Geschäftsjahr 2021 verzeichnete SAS laut Analyseportal marketscreener ein Umsatzplus von jeweils rund 30 Prozent sowohl in Europa als auch imGeschäftsfeld Solarenergie. Sonnige Aussichten also für den Forschungs- und Produktionsstandort Prenzlau. BEZIRKS-GENERALVERTRETUNG AnnikaLipski

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