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Weihnachtsbeilage Teterow 2017

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Seite 6 Frohes Fest

Seite 6 Frohes Fest Freitag, 22. Dezember 2017 DasIrrlicht im tiefen Wald Lesergeschichte vonAnneliese Trantow aus Dargun Meine Geschichte spielte sich 1947 oder 1948 in der Adventszeit ab. Ich hatte mir etwas Geld zusammengespart und wollte meiner Mutter ein kleines Weihnachtsgeschenk in Dargun kaufen. Wirwohnten etwa sieben Kilometer von Dargun entfernt in einem kleinen Dorf. Ich war 12 oder 13 Jahre alt und durfte mit Else, einem etwa vier Jahre älteren Mädchen, nach Dargun laufen. Es war ein typischer Dezembertag, diesig, neblig, grau. Vermutlich sind wir auch viel zu spät losgegangen. In Dargun haben wir uns getrennt. An der Ecke bei Kaufmann Maaß wollten wir uns später wiedertreffen. Ich hatte mein Geschenk bald gekauft und stand nun an der Ecke und wartete auf Else. Da es immer schummriger wurde und ich fror, bin ich langsam losgegangen, in der Hoffnung, dass Else mich bald einholen würde. Inzwischen war es noch dunkler geworden. Beunruhigt war ich nicht, denn vor mir liefen noch andere Leute. Ich hatte so sehr gehofft, dass sie auch nach Brudersdorf abbiegen würden, aber nein, sie gingen in Richtung Barlin. Vormir Durch den dunklen Winterwald musste unsere Leserin Anneliese Trantow in der Weihnachtszeit gehen und begegnete einem unheimlichen Licht. FoTo: ©icephoTogrAphy -FoToLiA.com lag nun dunkel und etwa einen Kilometer lang der Wald. Aber da wir oft nach Dargun laufen mussten, bin ich tapfer gewesen und weitergegangen, ohne Else. Von ihr war nichts zu hören. Inzwischen war ich wieder auf der Chaussee und wollte mir die Strecke abkürzen. Ich bin nach links abgebogen auf einen Weg, der erst zu einem Bauerngehöft führte und dann durch Wiesen und Koppeln weiter auf einen Feldweg, der direkt zu meinem Zuhause führte. Mittlerweile war es so dunkel geworden, dass ich den Weg nur als hellen Strich sehen konnte. Und dann sah ich „es“: Ein helles oder weißes Licht, das in einiger Entfernung auf und ab hüpfte und sich mir näherte. Ich war wie gelähmt! Mir ging alles Mögliche durch den Kopf. Ich glaube, dass ich damals an ein Irrlicht dachte oder glaubte, ein Geist würde auf mich zukommen. Aber das „Irrlicht“ stand dann vor mir und ich hörte eine vertraute Stimme, die mich fragte, wo um Gottes Willen ich herkäme. Es war Schwester Helene, unsere Gemeindeschwester, sie wohnte auf dem Bauerngehöft und musste diesen Weg täglich gehen. Sie machte mir Mut, und ich war erleichtert. Das, was so weiß geleuchtet hatte, war übrigens ihre Schwesternhaube. Ein Stück musste ich noch gehen, dann sah ich die Lichter von Brudersdorf. Es war so schön, in eine warme Stube zu kommen, in der es nach Bratäpfeln roch und eine sehr besorgte liebe Mutter mich in den Arm nahm und froh war, dass ich heil und gesund vor ihr stand. Etwas später kam auch Else. Ich glaube, sie hatte eine Verabredung. Ich hatte mein Geschenk für meine Mutter, und alles war gut. Ein Schnäpschen für den langen Weg Lesergeschichte vonMagdalene Langosch aus Gnoien Jedes Jahr am Heiligen Abend denke ich an diese Begebenheit aus meiner Kindheit, die sich vor 55 Jahren zugetragen hat. Es war wieder das große Rätselraten unter den Fischern von Hiddensee, wer wird dieses Mal der Weihnachtsmann sein? Wersich wohl am besten eignete, war doch klar. Mein Vater, groß und kräftig, rotblonde Haare, eine gutmütige, tiefe Stimme, sollte es sein. Für böse Lausbuben konnte das sehr gefährlich werden. Aber für liebe, kleine Mädchen bestand keine Gefahr. Als es dunkel wurde, zogen wir los. Der Weihnachtsmann mit Maske und Rute und ich als Engel in seiner Begleitung, die dem wichtigen Bärtigen den Schweiß von der Stirn wischen sollte. So ein Amt als Weihnachtsmann vor den Kachelöfen unter einer Maske – das war Schwerstarbeit. Die gesamte Familie wartete in der guten Stube auf den alten brummigen Gesellen. Alle lauschten auf das Klingeln der Weihnachtsglocke. Die Lichter an den Tannenbäumen leuchteten von Weitem. In den Hauseingängen standen große Säckevoller Geschenkefür die Bescherung. Alle mussten dem Weihnachtsmann Lieder vorsingen, Sprüche aufsagen. Nur so konnten sie erwarten, vom Weihnachtsmann ein Geschenk zu bekommen. Ein kräftiger Schluck auf den noch so weiten Wegwar der Lohn für den Weihnachtsmann. Ein Strohhalm wurde durch die Maskegesteckt und der Weihnachtsmann nahm so sein Gläschen zur Brust. So zogen wir von einem Fischerhaus zum nächsten. Nun kam schon öfter einmal die Rute zum Einsatz, und der Weihnachtsmann hatte arge Sprachprobleme, stolperte sogar und wäre beinahe in einen Lichterbaum gestürzt. Ich hatte jetzt Schwierigkeiten, den geplagten Weihnachtsmann zu stützen. So schwankten wir zum letzten Fischerhaus, zu unserem. Die Lichter am Tannenbaum hatte unsere Mutter schon angezündet, und aus der Küche roch es verführerisch nach Gänsebraten. Der Weihnachtsmann war total erschöpft, schwankte auf schwachen Beinen, vom Engel gestützt, bis zum Sofa. Aber was für eine Enttäuschung für meine jüngeren Geschwister. Sollte etwa die Bescherung für sie ausfallen? Denn nicht einmal der Braten konnte den Weihnachtsmann aufwecken. Begleitet vom Geschnarche des schlafenden Alten, übernahm ich als Engel seine Vertretung. Anzeige MST MSM

Freitag, 22. Dezember 2017 Frohes Fest Seite 7 „Freuet euch!“ Friede, Freude, Liebe –diese Kombination berührt auch Menschen, die nicht anGott glauben und verleiht der Weihnachtszeit einen besonderen Zauber, glaubt Pastorin Friederike Pohle. Vorfünf Jahren hat sie ihre erste Christvesper geleitet –und ist seitdem umvieles reicher geworden. Von Stefanie Lanin Grünow. Was bleibt, ist das Kribbeln in der Luft. Die Lichter, die Vorfreude, die vollen KirchenbänkeamHeiligabend. Das war schon vor fünf Jahren so, als die junge Pastorin Friederike Pohle in der eigenen Gemeinde zum ersten Mal den Weihnachtsgottesdienst hielt. Und so wird es auch in diesem Jahr sein. Doch sonst ist so vieles anders –zuHause, auf den Dörfern, ja selbst in der Welt. Friederike Pohle kennt ihre Gemeinde. Routine und Vertrautheit haben sich in den letzten Jahren eingestellt. „Ich weiß jetzt genau, wer den Adventskranz besorgt, wer den Tannenbaum aufstellt und wer die Kerzen am Heiligabend anzündet“, sagt FriederikePohle. Sie hat auch erfahren, wie wichtig den Menschen auf den Dörfern der Gottesdienst vor der Haustür ist. Noch vor fünf Jahren blieb eine der vier Kirchen in Grünow, Goldenbaum, Triepkendorf und Mechow am 24. Dezember dunkel. „Das fanden die Leute gar nicht gut.“ An Weihnachten zu Fuß zur Kirche gehen, durch die Dunkelheit, auch wenn kein Schnee liegt –das ist den Menschen wichtig. In diesem Jahr wird deshalb in allen vier Dörfern die Kirche fürs Weihnachtsgefühl geöffnet sein –auch weil die Dorfbewohner so tatkräftig dabei sind. „Wir haben versucht einen Rahmen zu finden, der auch ohne Pastorin funktioniert“, beschreibt Friederike Pohle. „Ich versuche zwar überall dabei zusein, für eine kurze Andacht oder die Fürbitte, aber es klappt eben nicht immer.“ In Goldenbaum nehmen die Menschen die Sache daher einfach selbst in die Hand –evangelische und katholische Familien und solche, die eigentlich gar nichts mit der Kirche zu tun haben. Sie öffnen die geschmückte Kirche, lesen die Weihnachtsgeschichte, singenLieder, zeigen ein Krippenspiel. „Für mich ist das gelebtes Luthertum“, beschreibt Friederike Pohle. Jeder hat den Auftrag und die Berechtigung, Gottes Wort zu verbreiten. Auf der Suche nach dem richtigen ritual Für Friederike Pohle geht es Weihnachten schon um 14 Uhr in ihrem Heimatort Grünow los. Hier wird FriederikePohles Tochter Luise zum ersten Mal beim Krippenspiel der Christenlehre-Kinder dabei sein, wahrscheinlich als Engelein. Danach heißt es für die mittlerweile Siebenjährige aber wieder warten, bis Mama schließlich um 18.30 Uhr auch die letzte traditionelle Christvesper in Mechow begleitet hat. „Das ist für die Kinder schon schwer, solange die Spannung zu halten“, sagt die Pastorin. Während sich Luise vor fünf Jahren aber noch allein in Geduld üben So klingt die Weihnachtszeit musste, bis das Weihnachtszimmer endlich, endlich geöffnet wurde, hat sie heute Gesellschaft. Ihre beiden Brüder, der vierjährige Friedrich und der eineinhalbjährige Johannes, warten mit ihr im Grünower Pfarrhaus. Dort hat sich die Familie längst gemütlich eingerichtet und ist im Dorf angekommen. Mit welchen Ritualen sie das Weihnachtsfest verbringt, erforscht sie aber jedes Jahr aufs Neue. Gibt es für die Kinder vielleicht doch schon eine kleine Bescherung vor halb neun? „Da sind wir auch immer noch am Suchen, was für uns das Richtige ist.“ Friederike Pohle liebt das Weihnachtsfest. Wenn sie die unzähligen Kisten mit Weihnachtsschmuck vom Dachboden holen kann, wenn die Adventszeit anbricht und mit ihr die erwartungsfrohe Freude auf die Weihnachtstage, wenn es duftet und klingt, wenn sie die Weihnachtslieder wieder singen kann. „Zum Beispiel ,Es kommt ein Schiff, geladen‘ –das liebe ich sehr“, erzählt die 37-Jährige. Weihnachten ist für sie das Fest der Liebe, der Freude und des Friedens. „So wie auch Luther es gesehen hat, der war ja durch und durch Weihnachtschrist“, beschreibt sie. Da gibt es die Liebe zwischen Josef und Maria. Und das Jesuskind, „in dem die Liebe Gottes zu den Menschen seinen Ausdruck findet“. Da leuchtet der Friede auf, der in so großem Kontrast zu den Konflikten unserer Zeit steht. „Die Massaker,die Anschläge, die Unruhen und Umbrüche“, so die Pastorin. Und dann die starke Botschaft: „Freuet euch!“ „Das ist eine ganz bewegende Kombination, die eben auch Menschen berührt, die nicht an Gott glauben. Ich glaube, es gibt eine starke Sehnsucht der Leute nach solchen Botschaften, nach Frieden, Freude, Liebe und Sinn.“ Natürlich kennt Friederike Pohle auch in ihrer Gemeinde viele Familien, in denen am Weihnachtsabend nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist. „Aber was eigentlich alle eint, ist das Bestreben, es sich an Weihnachten schön Anzeige FroheWeihnachten! BESINNEN SIE SICH AUFDAS WESENTLICHE FAMILIE, FREUNDE UND FREUDE. zu machen“, erzählt sie. Viele kehren nur dann nach Hause zurück, zu ihren Wurzeln, in ihre Heimat. „Das ist ein richtiges Dorftreffen, aus dem eben auch die Sehnsucht nach dem geborgenen Ort der Kindheit spricht“, beschreibt sie. Und auch wenn während der Festtage so mancher Streit in den Familien erst so richtig deutlich wird, wenn das Deckeln der Konflikte kaum noch auszuhalten ist, ist für sie Weihnachten doch vor allem eine Chance, sich als Familie zu finden. In Eldena bei Ludwigslust, wo FriederikePohle ihr Vikariatabsolviert hat, gab es eine ganz besondere Weihnachtstradition, die der Pastorin stark in Erinnerung geblieben ist. Pfadfinder aus dem ganzen Land brachten das Licht von Bethlehem in einer Laterne mit, es wurde gehütet und genährt, bis es am 24. Dezember mit in die Kirche genommen wurde. Dort konnte dann jeder seine eigene Kerze an der Flamme entzünden. „Und das beschreibt eigentlich gut meinen Weihnachtswunsch: Dass die Menschen von diesem Frieden am Weihnachtsabend etwas mit in ihr Leben nehmen können.“ Kontaktzur Autorin s.lanin@nordkurier.de Wirwünschen allen Kunden, Interessenten und Geschäftspartnern sowie Ihren Familien ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest Freude am Fahren und einen guten Rutsch ins neue Jahr FürStenwerder. Vom Rentier Rudolph und dem Weihnachtsmann singen hier die Hortkinder der Kleinen Grundschule Fürstenwerder.Sie haben die Gelegenheit auf dem niedlichen Adventsmarktder Kita„Frechdachse“ genutzt,um ihr Lieblingslied vorzutragen. Wenn Sie das Foto mit der Paper.plus-App einscannen, erleben Sie die Kinder in Aktion. Foto: D.SKieRKe Wolter &Steiner GmbH Vertragshändler der BMW AG Hellfelder Straße 4 17039 Neubrandenburg Tel. 0395 42942-0 Fax0395 42942-12 Wolter &Steiner Handels GmbH Vertragshändler der BMW AG Siegfried-Marcus-Straße 5 17192 Waren Tel. 03991 61150-0 Fax03991 61150-82 Wolter &Steiner GmbH Autorisierter Servicepartner Stettiner Straße 107 17291 Prenzlau Tel. 03984 8555-0 Fax03984 8555-15 MST MSM

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