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Urlaubsmagazin 2022

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44 KULTUR Pirat kämpft

44 KULTUR Pirat kämpft „Im Angesicht des Wolfes“ Bei den Fans ist die Vorfreude ebenso groß wie bei den Akteuren und Veranstaltern. Der Hauptdarsteller Moritz Stephan ist eng verbunden mit den Störtebeker-Festspielen. Zu der Vorfreude, den Störtebeker verkörpern zu können, gesellt sich für Moritz Stephan das großartige Gefühl, endlich wieder auf einer Bühne stehen zu dürfen. ©Maria Gielow, ©Störtebeker Festspiele GmbH &Co. KG Ralswiek. In Windeseile ging die frohe Kunde von Mund zu Mund: „Störtebeker lebt! Die Festspiele 2022 finden statt.“ Ungewohnt lange hat die riesige Fan-Gemeinde darauf warten müssen. Endlich wieder Abenteuerzeit auf Rügen. Das Bühnenbild steht, die Koggen der Freibeuter werden premierenfein gemacht. Ein Hauch von Seefahrer-Romantik durchströmt Deutschlands größte Insel. Festspielfieber macht sich breit. Die Akteure sind voller Vorfreude und im Probeneifer. Mittendrin Moritz Stephan, der schon als Fünfjähriger durch den Bühnensand tobte und davon träumte, „irgendwann selbst als Klaus Störtebeker im Namen der Gerechtigkeit fette Beute zu machen“. Läuft alles nach Plan, wird der 32-Jährige der jüngste Störtebeker- Darsteller sein, den man am Großen Jasmunder Bodden je kämpfen, reiten und lieben sah. Er weiß, worauf er sich einlässt. Immerhin verbrachte der gebürtige Sachse viele Jugendsommer damit, seinem Vater Jürgen Haase bei dem fulminanten Seeräuber-Spektakel zuzuschauen. Als Kind fieberte er mit, als sein Held, Störtebeker Norbert Braun, im Stück „Sturm auf Gotland“ (1995) seine Mutter Grit Stephan als Orka tom Broke rettete. „Reiten kann er, mit dem Schwert kennt er sich aus und in Leder macht er eine vorzügliche Figur. Ein echter Piratenhauptmann“, schwärmt Festspiel-Geschäftsführerin Anna-Theresa Hick vom neuen Inselhelden. Aus dem Theaterkind ist ein Mann geworden, der bereit ist für sein großes Bühnenabenteuer unter freiem Himmel. „Wir freuen uns unglaublich darauf, wieder Zuschauer bei uns begrüßen zu dürfen und sind dafür einfach nur dankbar“, so Anna-Theresa Hick erleichtert. „Im Angesicht des Wolfes“ heißt das Piratenabenteuer auf der Naturbühne Ralswiek. Bis zum 10. September geht Klaus Störtebeker auf große Fahrt, und zwar montags bis samstags, jeweils ab 20 Uhr. Karten gibt es unter: stoertebeker.de Interview mit Moritz Stephan, dem neuen Klaus Störtebeker Seit 2020 ist der gebürtige Radebeuler Chefpirat auf Rügen, doch infolge von Corona musste seine Premiere bei den Störtebeker-Festspielen zweimal verschoben werden. Auszüge aus einem Interview, das der Schauspieler Anfang Juni dem Nordkurier gab. Inzwischen sind Sie mitten in den Proben. Hatten Sie vor zwei Jahren den Text schon drauf und mussten nun von vorn anfangen? Nein, nein. Ich hatte damals das Buch zunächst nur gelesen, damit ich weiß, worum es geht. Es gibt die Absprache, sich den Text nicht zu früh und nicht zu sehr „einzuhämmern“, weil immer noch Änderungen anstehen, auch während der Proben. Dafür sollte man stets offen sein. Sie wollten sich für die Rolle ein paar Kilo „anfuttern“. Hat es geklappt? Neun Kilo sind schon drauf. Auch wenn Disziplin nicht gerade meine

KULTUR 45 Haupttugend ist, aber dieses Mal habe ich esganz gut hinbekommen. (schmunzelt) Passt jetzt das Kostüm noch? Es wurde von vornherein mit etwas mehr Weite hergestellt, dennoch musste der Mantel komplett neu genäht werden, weil er bei einer Kostümprobe an einigen Stellen riss. Das war mir zwar etwas peinlich, bedeutet aber auch, dass ich mit meinem Training Erfolg hatte.Die Kostüm-Anprobe war übrigens ein weiterer Grund, vor den Proben auf die Insel zu fahren. Für mich sehr schön, weil es das Ganze realer macht, wenn man schon mal das Kostüm anhat. Oder eben regelmäßig zum Reittraining zur Insel fährt. Und in dieser Zeit über den Pferdeställen wohnt. Dadurch rückte alles schon recht früh ein Stück mehr in Richtung Realität. Wurde fassbarer,greifbarer. Ist die Spannung vor der Premiere beim dritten „Anlauf“ größer? Und ist jetzt alles noch aufregender? Ja, doch. Zu der allgemeinen Vorfreude, dass ich diese Rolle bekommen habe und spielen darf, kommt der Aspekt hinzu, dass ich mal wieder eine Bühne betreten darf.Das macht schon was mit einem, wenn das nicht geht. Deshalb ist die Freude jetzt umso größer. Sie hat sich nicht nur verdoppelt, sondern vervierfacht. Auch meine Schaffensfreude wächst täglich. Von mir aus könnte es sofort losgehen. Ist auch das Lampenfieber mit der Vierfach-Freude gewachsen? Es ist nicht so, dass ich esnicht habe. Was jabedeuten würde, dass es mir um nichts geht. Und das wäre schade. Über 150 Mitwirkende, 30 Pferde, vier Schiffe, spektakuläre Stunts und Spezialeffekte sind bis zum 10. September zu erleben. ©Störtebeker Festspiele GmbH Co. KG Aber Lampenfieber hält sich bei mir generell in Grenzen –imVoraus. Mit dem ersten Schritt auf die Bühne jedoch kommt es meist schlagartig über mich. Ich bin mir sicher, dass es auch mit „Störtebeker“ so sein wird. Je näher die Premiere rückt, desto intensiver wird dann das Bewusstsein, oha, jetzt stehst du bald als Hauptheld des Abends auf der Bühne und wirst es viele Vorstellungen lang bleiben. Vor allem musst du den Anspruch andich selbst halten. Diese Gedanken schummeln sich schon jetzt hin und wieder vor dem Einschlafen in mein Herz. Also sage ich mir: Freu dich sehr,aber unterschätze es nicht. Nimm das alles nicht auf die leichte Schulter. 70 Vorstellungen durchzuhalten, dabei jeden Abend fit zu sein, mental und körperlich, das ist schon eine riesige Verantwortung … ... genau. Deshalb werde ich weiter gut auf michaufpassen. Sport treiben, mich gesund und ausgewogen ernähren. Etwas ketzerisch muss ich sagen, dass ich noch nie so lange gesund war. Vor Corona kam ich daschon immer mal an meine Grenzen, fing mir Erkältungen ein. Aber in Corona-Zeiten war ich kein einziges Mal krank. Das habe ich sonoch nicht erlebt. Dieses Bewusstsein habe ichinmir abgespeichert. Der gesunde Umgang mit mir selbst tut mir gut. Worüber freuen Sie sich ammeisten? Dass es jetzt endlich losgeht. Die Kollegen zu sehen, sich mit ihnen auszutauschen, mit ihnen zu arbeiten, zu lachen, gemeinsam mit der ganzen Truppe das lang ersehnte Projekt anzupacken. Das Interview führte Gerlinde Bauszus. BuchenSie jetzt Ihren Urlaub! Buchungshotline: 0800 800 4575 kostenfrei ... Ferienhäuser, Ferienwohnungen www.meckpomm.de

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