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Stadtmagazin Oktober 2022

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14 © Jana Schrödter

14 © Jana Schrödter Adlige Hochzeit in Neustrelitz Neustrelitz. Eine Adelshochzeit wie im Märchen. Herzog Georg Alexander Michael zu Mecklenburg und Hande Herzogin zu Mecklenburg, geborene Macit gaben sich vor zwei Wochen in der Stadtkirche Neustrelitz das Ja-Wort. Es war eine echte Märchenhochzeit, zu der auch viele Verwandte und Gäste aus Deutschland, England, der Türkei oder auch Ungarn angereist waren. Der deutsche Pfarrer Bernhard Szymanski und der niederländische Pfarrer Sjaak de Boer begleiteten die kirchliche Trauung gemeinsam. Vor der Kirche warteten trotz Regens zahlreiche Menschen, um einen Blick auf das berühmte Brautpaar zu erhaschen. Königlicher Korrespondenz Die Queen war für ihn wie eine Ersatzmutter Jesse Voigt hat eine ganze Kiste Briefe der verstorbenen britischen Königin. Auf seinem Balkon weht die Flagge des Königshauses. Den Tod seiner „Mutter“ empfindet er als persönlichen Verlust. Neubrandenburg. Queen Elizabeth II. steht im Flur einer Neubrandenburger Hochhauswohnung. Lächelnd streckt sie ihre Hand zur Begrüßung aus. In der anderen Ecke des Flurs sitzt mit etwa einem Meter Abstand und geradem Rücken der Mieter der Wohnung. Jesse Voigt, hellgrauer Anzug und blondierte Schüttelfrisur, hat seine Wohnung mit allem geschmückt, was er zu seinem großen Vorbild ergattern konnte – darunter auch die lebensgroße Pappfigur. „Ach ja, die Queen“, sagt er und blickt zu ihr auf. „Ich habe geheult wie ein Schlosshund, als sie gestorben ist.“ Neubrandenburger erhielt Briefe vom Königshaus An den Wänden hängen akkurat ausgeschnittene Zeitungsartikel über die verschiedene Königin, Bilder von ihr und ihrer Familie – und Briefe. Eine ganze Kiste voll hat der 20-Jährige davon. Es sind Antworten, die ihm die Sekretäre des Königshauses auf seine Glückwünsche und persönlichen Nachrichten geschickt haben. Als wäre es gestern gewesen, könne er sich noch an den ersten Briefumschlag mit dem Siegel vom Königshaus erinnern. Jesse Voigt im Flur seiner Hochhauswohnung in Neubrandenburg. Seinen eigenen „Palast“ hat er mit allem geschmückt, was er zur britischen Königin ergattern konnte. Fotos: Pablo Himmelspach Damals, im Jahr 2017, habe er der Queen gestanden, dass er ein großer Fan ist. „Ein echter Queen-Nerd“, sagt Jesse Voigt und lacht. Zu dieser Zeit wohnte er noch bei seinen Eltern, die ihn erst einkaufen geschickt hätten, bevor er den Dankesgruß habe lesen dürfen. Heute lebt er allein, hat ein Lehramtsstudium abgebrochen und macht in Greifswald eine Ausbildung zum medizinisch-technischen Laborassistenten. Kontakt zu seinen Eltern habe er nicht mehr – stattdessen suchte er die Nähe zu schillernden Persönlichkeiten. „Ich dachte nach der ersten Antwort: Wow, das klappt, das mache ich öfter“, erinnert sich der 20-Jährige. Auch Angela Merkel und der Papst lassen grüßen Auch Grußkarten von Angela Merkel, dem Papst und Ursula von der Leyen hängen an den Wänden von Jesse Voigts Wohnzimmer. Ihn faszinierten Personen, die Souveränität und Anstand verkörpern. „Die Queen war so jemand“, findet er. Seine Hingabe zu ihr wurzelt in einer Klassenfahrt nach Großbritannien vor mehreren Jahren. Damals habe er sich im Vorfeld über das Land informiert, sei auf die Queen gestoßen und fortan wie im Bann gewesen. Er tauchte in Elizabeths Lebensgeschichte ein, schaute Dokumentationen über sie und durchforstete Magazine. „Ich habe mir so viel bei ihr abgeschaut, dass ich große Teile ihrer Persönlichkeit angenommen habe“, sagt Jesse Voigt. Dies äußert sich nicht nur in seinem Verhalten mit peniblen Benimmregeln und genauer Einhaltung des Fünfuhrtees, sondern ist auch von außen sichtbar. Auf seinem Balkon weht die Standarte – die Flagge des englischen Königshauses. Gehisst werde die nur, wenn der „Monarch“ zu Hause ist, sagt er und lächelt. Jesse Voigt hat sich seinen eigenen Palast im zehnten Stock in der Neubrandenburger Oststadt eingerichtet. Einige seiner Bekannten fänden ihn deshalb etwas komisch, sagen er sei verklemmt. Doch den 20-Jährigen stört das nicht. Für ihn sei die Queen mehr als nur Schmuck für seine Wohnung. Er spüre eine tiefe Verbindung zu ihr. „Sie war wie eine Mutter für mich“, sagt Jesse Voigt.

15 Die Kreisstadt ist bisher nicht gerade als Tourismus- Hochburg der Mecklenburgischen Seenplatte bekannt, obwohl Neubrandenburg Besuchern durchaus einiges zu bieten hat. (NK-Bildmontage) Neubrandenburg will „Tourismusort“ werden Vier-Tore-Stadt, Kreisstadt und jetzt auch noch Tourismusstadt? Neubrandenburg arbeitet an diesem Prädikat. Die Chancen stehen gar nicht schlecht. Neubrandenburg. Das „Urlaubsland MV“ ist bekannt für seine Ostseeküste oder auch die Seenlandschaften in der Müritz- oder Feldberger Region. Neubrandenburg haben wohl die wenigsten als „Touristenhochburg“ auf dem Zettel. Dennoch oder gerade deswegen will sich die Stadt nun um den Titel „Tourismusort“ bewerben. Schon länger arbeite die Verwaltung an einem entsprechenden Antrag, ist aus dem Rathaus zu vernehmen. „Wir wollen keine Labels sammeln, sondern die Vorteile einer solchen Anerkennung nutzen“, warb unter anderem der neue CDU-Stadtchef Steven Giermann kürzlich im Generationenausschuss. Hintergrund der Bestrebungen von Stadt und CDU ist die Änderung des Kurortgesetzes Mecklenburg-Vorpommerns, seit der sich Kommunen auf den Titel bewerben können. Die Stadt schielt dabei vor allem auf das kurtaxe-finanzierte Mobilitäts- Angebot „Müritz rundum“ und hofft, mit dem neuen Titel an diesem Zusatzangebot partizipieren zu können. So könnten auch Besucher und Einwohner der Stadt eine Gästekarte erwerben, besser in die Müritzregion gelangen und umgekehrt. Gerade durch große Veranstaltungen würden Menschen in die Kreisstadt gelockt. Genau darin sieht auch Bert Balke die Stärken der Stadt. „Neubrandenburg hat mit der Konzertkirche ein großes Konzerthaus, mit dem Tollensesee viel Natur und generell viele Tagesgäste“, sagt der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburgische Seenplatte. Entsprechend räumt er dem Antrag hohe Erfolgschancen ein. Die Grundlage für das Prädikat „Tourismusort“ ist klar festgeschrieben. Laut Paragraf 4a des Kurortgesetzes braucht eine Kommune entweder eine landschaftlich bevorzugte Lage, bedeutende kulturelle Einrichtungen, Naherholungsangebote oder auch „nur“ wichtige Dienstleistungen für benachbarte Kurorte. Allein Letzteres trifft für Bert Balke auf Neubrandenburg dank der vielen Einzelhändler bereits zu. „Die Stadt setzt längst regionale Akzente“, sagt er. 1945. Zwischen Krieg und Frieden Band 7 der erfolgreichen mecklenbook-Reihe NEU Bestellen unter: www.mecklenbook.de 0800 151 3030 Anruf kostenfrei • auch erhältlich im Servicepunkt Neubrandenburg, Friedrich-Engels-Ring 29 Die Geschichten der Menschen über die letzten Wochen des Krieges und die ersten Monate des Friedens sind so spannend und authentisch geschrieben, dass man sich nur schwer losreißen kann. Frank Wilhelm 204 Seiten Softcover, Artikel-Nr.: 85861 ISBN: 978-3-946599-66-1 14,95 € zzgl. 3,50 € Versand AF

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