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Ratgeber Auto

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SEITE 12 FREITAG, 29.

SEITE 12 FREITAG, 29. MAI 2020 Kontrolle vor dem Kauf eines Oldtimers ist gut: Dazu zählt auch der Blick unters Auto, um mögliche Durchrostungen zu erkennen. Foto: Rolf Vennenbernd Mit 30 noch gut in Schuss So klappt es mit dem Oldtimer Köln/Münster. Der Vorteil von anerkannten Oldtimern – übrigens ein deutscher Begriff – liegt im Kennzeichen. Mit dem historischen H-Kennzeichen dürfen die Autos auch ohne Katalysator Umweltzonen befahren. Doch bevor ein Wagen offiziell als Oldtimer anerkannt wird, muss er zum geprüften Sachverständigen. Mindestens 30 Jahre muss das Auto alt sein, außerdem gut erhalten. Dazu zählt auch der Originalzustand oder zeitgenössische Veränderungen. Diese strengeren Richtlinien haben eine Schwemme von 30 Jahre alten Alltagsautos verhindert. „Gebrauchsrostlauben bekommen heute kein H-Kennzeichen“, sagt Jan Hennen vom Deuvet, dem Bundesverband Oldtimer-Youngtimer. Nach Paragraf 23 der Straßenverkehrs- Zulassungs-Ordnung (StvZO) prüft ein anerkannter Kfz-Sachverständiger oder Prüfingenieur das Fahrzeug und bescheinigt ihm am Ende bestenfalls den Status als kraftfahrttechnisches Kulturgut. „Die Sachverständigen kommen fast zu 100 Prozent von einer der großen Prüforganisationen Tüv, Dekra, GTÜ oder KÜS“, sagt Hennen. Deshalb sollten Besitzer auch zu einer dieser Prüforganisationen fahren. Mit dem Gutachten geht es anschließend zu der für sie zuständigen Kfz-Zulassungsstelle oder dem Straßenverkehrsamt. Die Zeit zwischen Gutachten und der Umschlüsselung bei der Zulassungsstelle sollte vier bis acht Wochen nicht überschreiten. Andernfalls kann die Zulassungsstelle ein neues Gutachten verlangen. Danach fehlen nur noch neue Nummernschilder mit dem H am Ende. „Erst mit der Zulassung und den Nummernschildern wird das Auto dann amtlich zum Oldtimer“, sagt Hennen. Je nach Prüforganisation koste das Gutachten zwischen 150 und 200 Euro. Für die Zulassung verlange die Kfz-Behörde je nach Stadt und Kommune 30 Euro, neue Nummernschilder kosten rund 30 Euro. Weniger Steuern für Oldtimer: Status lohnt sich aber nicht in jedem Fall Ob sich das Ummelden rentiert, hängt von der Nutzung ab. Wer in Umweltzonen wohnt oder einfahren will, benötigt das H-Kennzeichen. Bei großvolumigen Motoren oder alten Dieseln fährt der Besitzer mit der pauschalen Oldtimer-Steuer von jährlich 191,73 Euro meist günstiger. Für Halter von Kleinfahrzeugen wie Fiat 500, Citroën 2CV oder Motorrädern rechnet sich diese Umschlüsselung dagegen nicht. Auch Halter junger Oldies mit einem G-Kat und Euro-2-Einstufung zahlen weniger Steuer als mit einem H-Kennzeichen. Außerdem begrenzen viele Oldtimerversicherungen die Jahreslaufleistung auf ein paar Tausend Kilometer im Jahr. Es gibt also nicht nur Vorteile. „Das H-Kennzeichen ist nur die Zusammenfassung dessen, wie das Schön geformte Karosserien, blitzende Chromstoßstangen und ein knatternder Motor – das gehört zu einem Oldtimer dazu. Doch tatsächlich gibt es Voraussetzungen, die deutlich wichtiger sind. Fahrzeug aussehen muss“, sagt Frank Wilke, Oldtimer-Experte und Geschäftsführer von Classic Analytics, einem Unternehmen zur Marktbeobachtung und Bewertung von Oldtimern. Bis vor ein paar Jahren reichte dafür noch ein guter allgemeiner Zustand, meist handelt es sich dabei um Von Fabian Hoberg Ersatzteile müssen zeitgenössisch sein und zur Ära passen, in der das Auto gebaut wurde. Foto: Schulz Retro-Autoradios: Frischer Klang aus alten Gehäusen Alte Radios klingen für heutige Standards nicht gerade berauschend. Ein neues Radio ruiniert die Optik im geliebten Oldtimer. Deshalb haben sich einige Hersteller auf neue Radios in alter Optik spezialisiert. Interessant ist für Oldtimer- Besitzer eine Kombination von Radio und Navi im Standard-Radio-DIN-Schacht. „Fest eingebaute und sichtbare Anlagen in alten Fahrzeugen sind aber nicht schön und werden bei einer H-Abnahme oft nicht akzeptiert“, sagt Jan Hennen vom Deuvet, dem Bundesverband Oldtimer- Youngtimer. Versteckte Installationen seien manchmal die bessere Lösung. Ob sich ein guter Klang in ein historisches Fahrzeug integrieren lässt, hängt auch vom Fahrzeug ab. „Manche Autos sind so laut, dass gar kein guter Klang möglich ist“, sagt Christoph de Leuw von Computer-Bild. Oder es fehlt der Platz für gute Lautsprecher. Eine Alternative können vergleichsweise günstige Bluetooth- Lautsprecher sein. Diese müssen sicher befestigt werden, damit sie bei einer Vollbremsung nicht durchs Auto fliegen. Blaupunkt beispielsweise bietet mit dem Bremen SQR46 DAB+ ein Autoradio in der Optik der 1980er Jahre an, aber mit DAB+- Tuner, Bluetooth sowie Anschlüssen für USB und SD-Karte. Foto: Blaupunkt die Note 3. Heute gelten hingegen andere, notenunabhängige Kriterien. „Dafür muss das Fahrzeug verkehrstüchtig und gepflegt sein“, sagt Wilke. Zeitgenössisches Tuning sei aber erlaubt. „Ein Opel Ascona mit einem nachgerüsteten Doppelvergaser erhält ein H-Kennzeichen, das gleiche Auto mit einem Motor aus dem jüngeren Astra jedoch nicht mehr“, sagt Wilke. Die Prüfingenieure müssen sich deshalb gut in der Fahrzeughistorie auskennen. Wilke rät, zur Prüfung alle Unterlagen wie alte Prospekte oder Fotos mitzubringen: „Dadurch lässt sich klären, ob das Auto original oder mit klassischem Zubehör ausgestattet ist.“ Vor der Fahrt zur Prüfstation sollte man das Auto kontrollieren. „Unter Umständen zählt das schon seit Kauf verbaute Sportlenkrad oder ein Sportauspuff gar nicht zur Originalausstattung oder die Räder stammen nicht aus der vorgeschriebenen Zeit.“ Ein Oldtimerkennzeichen steigert übrigens nicht unbedingt den Wert. „Dafür erhalten die Besitzer aber ein Gutachten über den Zustand des Fahrzeugs und die Erlaubnis zur Einfahrt in Umweltzonen“, so Wilke. „Bei vielen Fahrzeugen über 30 Jahre zählt ein H- Kennzeichen aber zum Standard.“ Großvolumige Fahrzeuge wie ein Mercedes 500er S-Klasse oder ein BMW 7er werden durch ein H-Kennzeichen nicht automatisch teurer, lassen sich aber besser verkaufen, da die Unterhaltskosten für die spezielle Oldtimer-Versicherung und pauschale Kfz-Steuer niedriger sind als bei konventionell angemeldeten Pkw. Alter und Zustand sind nicht alles: Kulturelle Bedeutung kann Kriterium sein Thorsten Rechtien vom Tüv Rheinland nennt nicht nur den Zustand als Oldtimer-Kriterium, sondern auch Historie und Bedeutung. Besitzer müssten zwar die Zulassung vor mehr als 30 Jahren und den originalen und gut erhaltenen Zustand nachweisen, doch es gebe Ausnahmen: „Ein altes Fahrzeug mit deutlich Patina mit einem Prominenten wie James Dean als Erstbesitzer ist ebenso ein automobiles Kulturgut wie ein historischer Rennwagen mit Straßenzulassung in unrestauriertem Zustand.“ Bei allen Fahrzeugen gleich: Im Zuge der Begutachtung erfolgt immer eine Hauptuntersuchung (HU), um zu sehen, ob das Fahrzeug mangelfrei ist. „Bei Importfahrzeugen erfolgt eine Vollabnahme“, erklärt Rechtien. Besitzer von Importautos müssen außerdem nachweisen, wann das Auto im Ausland erstmals zugelassen wurde. Andernfalls wird die Zulassung auf den 1. Juli des Baujahres geschätzt. Schon vor dem Kauf empfiehlt sich eine genaue Kontrolle. „Wer vorhat, aus einem alten Fahrzeug einen Oldtimer zu machen, sollte schon bei der Besichtigung das Fahrzeug auf Originalität hin genau kontrollieren“, rät Rechtien. „Dazu zählt auch ein kritischer Blick unter Fußmatten und Auto.“ Vermeintliche Schnäppchen sollten Interessenten kritisch hinterfragen. Denn stellt sich das Fahrzeug später als Bastelbude heraus, ist spätestens beim Gutachten zum Oldtimer die Enttäuschung groß.

FREITAG, 29. MAI 2020 SEITE 13 Stahl oder Luft: So funktionieren Fahrwerke Von Fabian Hoberg Fahrwerke haben eine klare Aufgabe: Die Karosserie soll möglichst auf ihnen schweben – und wenig schaukeln. Das lösen die Hersteller mit verschiedenen technischen Ansätzen. Wolfsburg/Stuttgart. Stahlfedern, adaptive Dämpfer oder Luftfedern: Beim Wälzen von Autoprospekten liest man im Zusammenhang mit Fahrwerken ganz unterschiedliche Begriffe. Die Auswahl, sie ist groß. Doch was steckt hinter den verschiedenen Systemen? Fahrgefühl und Handling eines Autos werden maßgeblich vom Fahrwerk bestimmt. Dafür sind unter anderem Federn und Dämpfer zuständig. In den meisten Autos sitzen in den Radkästen Stahlfedern und konventionelle Stoßdämpfer mit einer festen Dämpfung, die die dynamischen Radlastschwankungen ausgleichen. Stahlfederfahrwerke beinhalten gewickelte Schraubenfedern aus Federstahl. Die Federlänge bestimmt die Fahrzeughöhe, die Federhärte den Komfort und das Fahrverhalten. Sie sind kompakt – und günstig. Adaptive Dämpfer wiederum bieten durch regelbare Dämpferventile eine breite Spreizung für verschiedene Fahrsituationen. „Sie lassen sich in mehreren Fahrwerkgrundeinstellungen vorwählen, wie zum Beispiel eine Komfort- und eine Sporteinstellung“, sagt Karsten Schebsdat, Leiter Fahrdynamik, Lenk- und Regelsysteme bei Volkswagen. Generell verbaut VW bei seinen Autos ein Stahlfahrwerk, nur die Modelle des Geländewagen Touareg setzen optional auf Luftfedern in Kombination mit geregelten Dämpfern. Wie auf Wolken: Mit Luft fährt es sich komfortabler Bei Luftfedern lässt sich das Federvolumen verstellen und damit die Standhöhe und Steifigkeit. Die Grundsteifigkeit kann bei Luftfedern weicher sein, der Fahrkomfort ist höher. Luftfedern erfordern jedoch ein Steuergerät sowie einen Luftkompressor. „Eine Luftfederung ist komplexer, benötigt mehr Aufwand, mehr Platz und kostet mehr. Für Kompaktund Kleinwagen bieten wir sie deshalb nicht an, dafür aber in der Oberklasse“, sagt Schebsdat. Rüdiger Rutz, bei Mercedes-Benz zuständig für die Erprobung verschiedener SUV-Modelle, sieht grundsätzliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Fahrwerksarten. „Den größten gibt es zwischen der klassischen Stahlfeder und dem Luftfederfahrwerk“, sagt er. Unabhängig von der Art tragen sie den Aufbau des Fahrzeugs. Die Luftfederung reagiert allerdings variabel auf die Zuladung, hält das Fahrzeugniveau konstant und verbessert dadurch das Fahrverhalten. Bei Stahlfedern ändert sich bei höherer Zuladung das Fahrverhalten, weil das Fahrzeug stärker einfedert. „Das heißt nicht, dass Stahlfedern schlecht sind. Eine gut gemachte Stahlfederung bietet je nach Fahrzeugart und Abstimmung ausreichend Komfort, Sportlichkeit und Sicherheit“, erklärt Rutz. Nur bei einer hohen Beladung könne das Fahrwerk an seine Grenzen stoßen und sei daher weniger variabel. Der Vorteil der konventionellen Stahlfeder liege beim Preis: Sie ist deutlich günstiger als die anderen Varianten. Verstellbare Dämpfer bieten guten Kompromiss Ein Kompromiss ist das Stahlverstellfahrwerk. Dabei werden Stahlfedern mit einem verstellbaren Dämpfer kombiniert, um eine größere Bandbreite zwischen Komfort und Sport zu ermöglichen als bei einem konventionellen Fahrwerk. Je nach Wahl des Fahrprogramms ändert sich die Dämpferkennlinie auf Knopfdruck. Verstellbare oder adaptive Dämpfer lassen sich vom Autofahrer justieren oder passen sich selbst den Gegebenheiten an. Sie haben Vorteile beim Komfort in normalen Fahrsituationen und sind deutlich günstiger als Luftfahrwerke. Christoph Elbers, Leiter der PKW-Fahrwerktechnik beim Automobilzulieferer ZF, unterscheidet zwei Typen von adaptiven Fahrwerken. Das semi-aktive schalte schneller zwischen Dämpferkennlinien hin und her und ändere je nach Fahrsituation und Regelstrategie die entsprechende Dämpfkraft – und zwar automatisch. Beim aktiven, adaptiven Fahrwerk lassen sich die Dämpfer zusätzlich unterstützen, sodass etwa in Kurven die kurveninneren Dämpfer Druck absorbieren, während die äußeren mehr Druck aufbauen. „So fährt ein Auto durch die Kurve wie ein fliegender Teppich“, sagt Elbers. „Autofahrer können den Unterschied zwischen den verschiedenen Fahrwerken spüren, meist passiert das aber unterbewusst. Dann, wenn sie eben nicht das Schlagloch auf der Straße im Rücken spüren oder ihr Auto ohne viel Neigung durch die Kurve fährt“, sagt Elbers. Einen großen Unterschied merken sie erst, wenn sie das gleiche Fahrzeug mit einem anderen Fahrwerk fahren. Stahlfahrwerke sind der Standard. Luftfahrwerke bieten bei Spezialanwendungen aber Vorteile. Foto: Ina FASSbender Tief genug? Das hängt auch davon ab, welche Technik beim Fahrwerk verbaut wurde. Foto: Felix Kästle Anzeige Wirsind Ihr Mehrmarkenspezialist in der Uckermark, Pasewalk und Neubrandenburg: -Neuwagen -Vorführwagen -Tageszulassungen - -EU-Fahrzeuge -Jahreswagen - -2xPrenzlau -Pasewalk-Schwedt -Neubrandenburg - -Vertragspartner für 5Weltmarken- -Hyundai -Kia -Mazda -Skoda -Opel - -Beratung -Finanzierung -Leasing -Ablöse -KFZ-Versicherung - -KFZ-Zulassung /Abmeldung-Servicepartner -Unfallinstandsetzung - UnsereStärkesindgünstige Autos! Autohaus DÄHN ** -Ihr Hyundai Löcknitzer Straße 32 17309 Pasewalk 2,3 03973-2026580 Automeile 4 17291 Prenzlau 3,5 03984-833590 Am Umspannwerk 6 17291 Prenzlau 1,2,4 03984-85930 Hyundai - Kia - Škoda - Mazda & Opel Vertragspartner Ehm-Welk-Straße 86 16303 Schwedt 3 03332-582750 Johannesstraße 13 17034 Neubrandenburg 3 0395-4555920 **Autohaus Dähn GmbH &Co. KG Siefinden uns mit diesen Marken am jeweiligen Standort:1=Škoda ∙2=Kia ∙3=Hyundai ∙4=Mazda∙5=Opel www.autohausdaehn.de www.facebook.com/ah-daehn www.instagramm.de/ah.daehn

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