Aufrufe
vor 5 Jahren

Lehrstellenkurier

  • Text
  • Ausbildung
  • Azubis
  • Beruf
  • Oktober
  • Lehrstellen
  • Kurier
  • Betrieb
  • Unternehmen
  • Arbeit
  • Auszubildende

Seite 18 Lehrstellen

Seite 18 Lehrstellen Kurier Freitag, 19. Oktober 2018 Was aus Jugendlichen werden kann Anklam. „Die Zeit seit Beginn meiner Ausbildung ging so schnell vorbei, nun bin ich schon im dritten Lehrjahr“, sagt Laura Hollunder. Sie wuchs ganz in der Nähe des Theaters auf und hatte schon vor ihrer Ausbildung eine Menge mit dem Theater zu tun. Allerdings stand sie damals auf der Bühne und spielte Theater. Anfangs in einer Kindertheatergruppe unter der Regie von Simone Winde. Da war sie zwischen fünf und sieben Jahre alt. Danach wechselte sie für drei Jahre zu Piet Oltmanns in dessen Jugendtheatergruppe. Dort spielte sie ein Jahr bei „Die Peene brennt“. Bei der Haus- Inszenierung „Die schöne Helena“ war sie als Amateurdarstellerin unter der Leitung von Wolfgang Bordel zu sehen. Vor zwei Jahren spielte Laura Hollunder in Barth auf der „Barther Bodden Bühne“ kleinere Rollen. Nach der Schule wusste sie noch nicht genau, was sie beruflich machen möchte. Ein berufsvorbereitendes Jahr am Theater folgte. In diesem Jahr war Laura Hollunder für die Regie-Assistenz zuständig. Gerne hätte sie Theaterpädagogik studiert. Das steht hier aber nicht zur Auswahl. „Ohne Abitur wird es auch ein wenig schwierig. An Privatschulen wäre das möglich, allerdings muss man sehr viel dafür bezahlen“, berichtet Laura Hollunder. Diese Option hält sie sich weiterhin offen. Sie wollte jedoch unbedingt an diesem Theater bleiben. Deshalb stellte sie sich die Frage, welche Möglichkeiten es gibt. Sie entschied sich für eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. Kleines Haus schnell kennengelernt Zwei Drittel der Berufsausbildung sind bereits vergangen. Dadurch, dass sie die Menschen, die hier arbeiten, schon länger kennt, fiel ihr die Entscheidung leicht. In dem kleinen Theaterhaus lernte sie schnell viele Bereiche und Aufgaben kennen. Die Hauptaufgabe einer Veranstaltungskauffrau besteht im Organisieren und Planen. Die Abendveranstaltungen und die Stücke, die hier laufen, bergen viele kleine Aufgaben in sich: Das Publikum gewinnen, an der Bar arbeiten, den Kartenverkauf unterstützen, im Einlass-Dienst arbeiten und den Kartenvorverkauf übernehmen. Viele Aufgaben hat auch Sebastian Haff. Der 33-Jährige absolvierte an der Vorpommerschen Landesbühne die Ausbildung zum Veranstaltungstechniker. Nun ist er zusätzlich Bühnen- und Beleuchtungsmeister sowie Pyrotechniker. „Damals kam ich über das Fritz-Reuter-Ensemble zum Theater. Es ist ein sehr familiärer Umgang, und man bekommt relativ früh viel Verantwortung“, erzählt Haff. Während Laura mit ihren Kollegen Veranstaltungen plant, kümmert sich Sebastian Haff um den praktischen Teil: Die Proben vorbereiten, Laura Rosalie Hollunder blickt ihrer Abschlussprüfung als Veranstaltungskauffrau entgegen. An der Vorpommerschen Landesbühne in Anklam werden Veranstaltungstechniker, Schauspieler, Tischler und Veranstaltungskaufleute ausgebildet. Laura Hollunder aus Rosenhagen lernt, die organisatorischen Fäden für die großen Auftritte in die Hand zu nehmen. Warum die 20-Jährige diesen Job will, verriet sie Sandra Specht. aufräumen, Bühnenbilder auf- und abbauen. Haff ist außerdem dafür zuständig, die einzelnen Bühnenbilder zwischen den drei verschiedenen Spielstätten zu koordinieren. Der logistische Aufwand ist riesig. „Tetris für Fortgeschrittene“, scherzt Haff. Wer Interesse hat, seine Ausbildung am Theater zu machen, „sollte einfach persönlich vorbeikommen und sich direkt vorstellen“, rät der Veranstaltungstechniker. „Hier kann man wie Laura, die auf mich einen sehr kompetenten Eindruck macht, Veranstaltungskaufmann werden, oder man entscheidet sich eben für einen technischen Beruf.“ Bei Gastspielen kommen für Laura weitere Aufgaben hinzu: Es müssen unter anderem Verträge erstellt werden, Kinderbetreuung, Tombola und Unterhaltung der Gäste, sowie der Auf- und Abbau der Ausrüstung für die Veranstaltungen gehören auch manchmal dazu. Die junge Frau hat so viele verschiedene Aufgaben, dass es ihr nie langweilig wird. Eine spezielle Aufgabe, die ihr besonders viel Spaß macht, kann sie gar nicht nennen. „Alle Aufgaben sind auf gleicher Ebene“, schätzt Laura Hollunder ein. Abwechslungsreich ist dieser Beruf allemal. Es kommt selten vor, dass die Auszubildenden fünf Wochen am Stück nur im Büro sitzen. Die Arbeitszeiten sind auch nicht immer gleich. Sie variieren je nach Tagesplan. Steht morgens eine Kindervorstellung oder am Abend ein Stück auf dem Programm, können diese ganz unterschiedlich sein. Fotos (3): Sandra specht Theaterfrau: Hinter dem Vorhang fällt Büroarbeit an Hans-Jürgen Engel kennt sich in allen Bereichen aus. Der Mann für die Technik: Sebastian Haff Reaktion vom Publikum kommt sofort Als Veranstaltungskaufmann im Theater arbeitet man in unmittelbarer Nähe der Zuschauer: Direkt nach einem Theaterstück bekommt man Feedback vom Publikum. Theater- und kulturinteressiert sollte man definitiv sein. „Es handelt sich um einen schönen und abwechslungsreichen Beruf. Das Besondere ist, die Ausbildung an einem Theater zu machen. Man sollte generell interessiert und kommunikativ sein“, so Laura Hollunder. Doch nicht nur vor oder nach einer Aufführung ist man gefragt. Im Büro warten ebenfalls Aufgaben auf die Auszubildende: Telefonate führen, E-Mails beantworten, Anfragen bei Verlagen für Textbücher stellen, vieles organisieren und Anfragen beantworten. Nicht nur im Büro lernt sie viel, Nicht nur ein Bürojob: Was haben eigentlich Veranstaltungskaufleute zu tun? Berufsbild: Veranstaltungskaufleute übernehmen die verwaltungstechnischen Aufgaben im Theateralltag. Es werden Statistiken mit Excel erstellt und Geschäfts– und Serienbriefe mit Word erarbeitet. Außerdem arbeiten die Azubis direkt mit dem Kunden, zum Beispiel beim Kartenverkauf. Des Weiteren werden Einlass- und Garderobendienste bei Theatervorstellungen übernommen. Je nach individuellem Leistungsstand sind weitere Tätigkeiten in der Planung, in der Marketingabteilung oder der Buchhaltung möglich. Dauer: Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet im Dualen System statt. Der Berufsschulunterricht findet in auch in der Berufsschule. Diese befindet sich in Rostock. Dort haben die Auszubildenden Blockunterricht. Auch wenn Laura vor ihrer Ausbildung auf der Bühne mitwirkte – in der Zukunft kann sie sich das eher weniger vorstellen. „Höchstens, wenn jemand krankheitsbedingt ausfällt“, meint die 20-jährige. Die Organisation hinter der Bühne scheint ihr Ding zu sein. Im kommenden Sommer steht die Abschlussprüfung an. Thema: Ein Veranstaltungskonzept erarbeiten, das im Ausbildungsbetrieb stattfindet, oder einen Veranstaltungsort erfinden. Nach ihrer Ausbildung möchte sich Laura Hollunder entweder in Richtung Theaterpädagogik oder Regieassistenz weiterentwickeln. Die Verantwortung für die Auszubildenden liegt in den Händen von Hans-Jürgen Engel. Der 58-jährige technische Direktor arbeitet bereits seit 1991 an der Vorpommerschen Landesbühne. „Ich war bereits für mehrere Bereiche zuständig. Angefangen habe ich als stellvertretender technischer Direktor, danach war ich in der Werkstatt und als Bühnenmeister tätig“, so Engel. Seine Aufgaben drehen sich vor allem rund um die Technik. Dazu gehört das Licht, der Ton, die Bühne, die Werkstätten, die Schneiderei, die Tischlerei und die Schlosserei. Die Anlagen am Theater werden täglich von dem technischen Leiter gewartet. Umfangreich ist es allemal. Für Organisatorisches wie Bestellungen ist Engel ebenfalls zuständig. „Das läuft alles über meinen Schreibtisch“, sagt er. Doch damit nicht genug: Hans-Jürgen Engel ist der Leiter von mehreren Meistern, die die Azubis ausbilden. Aktuell sind es sieben Lehrlinge. Sein Job ist sehr abwechslungsreich: „Man weiß nie, was der nächste Tag bringt. Das liegt an den Probenbedingungen oder den verschiedenen Bühnenbildern. Auch kann es zu spontanen Änderungen beim Bau der Bühnenbilder kommen“, erklärt Engel. „Generell unterstützen wir unsere Azubis, wo wir nur können. Allerdings sollte eine gewisse Lernbereitschaft Grundvoraussetzung sein.“ Kontakt zur Autorin s.specht@nordkurier.de Blockform in Fachklassen in der Beruflichen Schule der Hansestadt Rostock – Wirtschaft statt. Voraussetzungen: Du … • verfügst über einen guten Realschulabschluss, jedoch erleichtert Abitur den Zugang • hast Affinität zu planender und organisatorischer Tätigkeit • besitzt Kenntnisse im Umgang mit Microsoft Word, Excel und Powerpoint • bist motiviert und hast Spaß am Lernen • bist offen im Umgang mit Menschen • arbeitest gerne im Team • bist flexibel, was Arbeitszeiten angeht Führerschein Klasse B wäre von Vorteil. NBS NBN SZS AZ AZD HZ PAZ DZ MZ MST MSM PZ TZ

Freitag, 19. Oktober 2018 Lehrstellen Kurier Seite 19 Was aus Jugendlichen werden kann Auto-Versteher mit viel Geschick und Farbe Von Inga Dreyer Ob kleine Kratzer oder große Dellen: Fahrzeuglackierer sorgen dafür, dass Autos nach einem Unfall wieder wie neu aussehen. Bei ihrem Job brauchen sie Geduld, Kreativität, handwerkliches Geschick und Teamgeist. Zudem sollten Azubis keine Angst vor Schmutz haben. Bad Oldesloe. Wenn die Autos in der Werkstatt ankommen, sind sie häufig zerbeult, der Lack ist zerkratzt. „Zu Anfang sieht es ein bisschen wild aus“, sagt Janina Uhlig. Die 22-Jährige macht bei der Karosserie- und Lackwerkstatt Identica Erik Ruschke GmbH in Bad Oldesloe eine Ausbildung zur Fahrzeuglackiererin. Sie und ihre Kollegen kümmern sich in erster Linie um Unfallwagen. „Es ist schön zu sehen, was letztendlich daraus wird“, sagt die junge Frau. Nach der mittleren Reife hatte Uhlig zunächst eine Ausbildung bei der Polizei begonnen. Doch dort fehlten ihr die Erfolgserlebnisse. „Ich wollte gerne etwas Kreatives machen“, erzählt sie. Eher durch Zufall kam sie auf die Idee, bei der Werkstatt, in der ihr Bruder arbeitet, ein Praktikum zu absolvieren. Sie fand Gefallen am Beruf des Autolackierers und machte schnell Fortschritte. „Man wird jeden Tag besser“, sagt die Auszubildende. Fahrzeuglackierer überprüfen in der Regel zuerst Karosserie- sowie Lackschäden. Dann schleifen und grundieren sie die Untergründe, um sie für die Lackierung vorzubereiten. Auf Kundenwunsch verzieren sie die Fahrzeuge mit Bildern oder Schriftzügen. Außerdem montieren und demontieren sie Bauteile, beulen Dellen aus, mischen Farben und versiegeln und veredeln Oberflächen. Die Herausforderung bei Unfallfahrzeugen: Am Ende soll man nichts mehr vom Schaden sehen. „Manche Kunden wissen nachher gar nicht mehr, was repariert wurde“, sagt Daniel Kähler, der Ausbilder von Uhlig. Erst mal viel putzen und schrubben Am Anfang der Ausbildung werde viel geputzt und gereinigt, erzählt Kähler. Fahrzeuge kommen oft dreckig in der Werkstatt an. „Man Ausgespachtelte Dellen und Kratzer muss Janina Uhlig vor dem Lackieren schleifen. darf keine Angst haben, sich schmutzig zu machen“, sagt er. Gut sei es auch, wenn Azubis Interesse am Auto- Schrauben und Kreativität mitbringen. Es bringe nichts, wenn jemand den Beruf nur halbherzig erlernt. „Wir empfehlen deshalb vorher immer ein Praktikum.“ Im zweiten Schritt lernen die Azubis das Spachteln. Schwer sei ihr anfangs der Spachtelschliff gefallen, erzählt Uhlig. Die Kunst sei es, nicht zu wenig und nicht zu viel Spachtelmaterial zu verwenden. „Man braucht Fingerspitzengefühl.“ Neben handwerklichem Geschick seien außerdem Teamfähigkeit, Geduld und gute Augen wichtig. „Man muss auf jede Kleinigkeit achten“, sagt sie. Erst wenn Auszubildende die Grundlagen beherrschen, beginnen sie mit dem Lackieren. Kleinere Teile wie Spiegelkappen hat Uhlig schon selbst lackiert. Beim Auto ihrer Mutter durfte sie sich bereits eine Seitenwand vornehmen. Das Lackieren mache aber nur einen kleinen Teil der Arbeitszeit aus, berichtet Kähler. Er erlebe oft, dass junge Leute gleich mit der Spritzpistole anfangen wollen zu lackieren. Die Auszubildendenzahlen sind über die Jahre hinweg relativ konstant. Laut Bundesinstitut für Berufsbildung haben im Jahr 2016 in Deutschland 2253 Jugendliche neue Ausbildungsverträge zum Fahrzeuglackierer abgeschlossen, davon 351 Frauen. „Das Handwerk sucht über alle Gewerke hinweg händeringend nach Fachkräften“, sagt Holger Schwannecke vom Zentralverband des deutschen Handwerks. Die Jobchancen sind also gut. „Gute Lackierer werden überall gesucht“, sagt Kähler. Gebraucht werden Fahrzeuglackierer in Fachwerkstätten, bei Fahrzeugbau-Unternehmen und in Werkslackierereien des Maschinen- und Anlagenbaus. Laut Informationen der Bundesagentur für Arbeit werden im Handwerk überwiegend Bewerber mit Hauptschulabschluss eingestellt, in Industrie und Handel sind es oft Interessenten mit mittlerer Reife. Weiterbilden können sich Fahrzeuglackierer, indem sie etwa einen Meister machen. Ein sicherer Karriereweg: FOTO: M. Scholz „Der Handwerksmeister ist wie eine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit kombiniert mit einem guten Einkommen“, sagt Schwannecke. Andere Möglichkeiten sind etwa ein Bachelor im Bereich Chemieingenieurwesen oder eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker im Bereich Farb- und Lacktechnik. Uhlig hofft, dass sie nach ihrer Ausbildung im Betrieb übernommen wird. „Ich würde liebend gern hierbleiben. Das Arbeitsklima ist genial“, sagt sie. Anzeige Das „Du“ als Teil gelebter Unternehmenskultur Bei ENERTRAG fühlen sich Azubis und Studenten auf Augenhöhe mit ihren Kollegen Das „Du“ als Teil gelebter Unternehmenskultur Bei ENERTRAG fühlen sich Azubis und Studenten auf Augenhöhe mit ihren Kollegen Max-Erik Barkow wollte IT-Systemelektroniker werden. Eigentlich. Diesen Berufswunsch gab er an, als er sich bei ENERTRAG für eine Ausbildung bewarb. „Ich hatte Glück. Der Platz war schon weg. Dafür bot man mir an, eine Ausbildung zum mathematisch-technischen Softwareentwickler zu beginnen.“ -Glück, wenn der eigentliche Wunsch nicht in Erfüllung geht? Der 21-jährige nickt: „Heute weiß ich, dass mir die Softwareentwicklung viel mehr liegt, alsdas reine Administrieren und Wartenvon Hard- und Software. Das, was ich mache, hat viel mit Mathe zu tun und mit logischem Denken. Das macht mir Spaß. Ich verwalte nicht irgendwelche Prozesse, sondern entwickle sie mit. Das ist besser als das Schrauben“, sagt er,ohne damit andereTätigkeiten abwerten zu wollen. Doch er weiß, wie viel Freude es macht, welch ein Gewinn es ist, wenn man beruflich die Chance hat, die eigenen Talente auszuleben, sie auszubauen. Heute arbeitet er an der Weiterentwicklung von Powersystem, einer von ENERTRAG konzipierten und auf den Markt gebrachten Softwarelösung mit. Er weiß, dass das, was er macht, wichtig ist. Und Anerkennung findet. „Das erlebe ich immer wieder im Team. Ich weiß, trotzdem ich mich noch in der Ausbildung befinde, dass meine Arbeit wichtig ist und anerkannt wird.“ Er beschreibt es als ein „Arbeiten auf Augenhöhe“. Bei ENERTRAG wird nach Bedarf ausgebildet. „Wenn wir einen Ausbildungsplatz besetzen oder den Vertrag mit einem Dualstudenten unterschreiben, steckt dahinter die Überlegung, dass wir diejenige oder denjenigen nach Ausbildung oder Studium auch übernehmen.“ Das funktioniert in den meisten Fällen. „Selbstverständlich müssen letztlich viele Faktoren stimmen. Leistung, das Zusammenpassen mit dem Team, die unternehmensinternen Bedarfe. So kann es auch mal sein, dass man zunächst nicht in der Abteilung eingesetzt wird, in die man wollte. Doch das bedeutet ja nicht, dass der Wegdorthin endgültig versperrt ist“, sagt Ariane Heinichen, die beiENERTRAG für die Auszubildenden und Studenten Ansprechpartnerin und Koordinatorin ist. „Die fachliche Ausbildung erfolgt in den Abteilungen, ich kümmeremich um alle Formalien und die Betreuung“, erläutert sie. Diesen quasi übergeordneten Ansprechpartner zu haben, sei von Vorteil. „Denn es gibt ja auch mal Probleme, die man sich erst mal nicht traut gegenüber dem direkten Chef oder Ausbilder anzusprechen. Das ist normal, das ist menschlich. Dann vermittle ich und wir suchen zusammen nach Wegen.“ Sie organisiert regelmäßige Azubitreffen, an denen auch die Studenten teilnehmen, plant Teamevents, bei denen die jungen Leute unter sich sind und sich ausprobieren. „ENERTRAG tut eine Menge für den Fachkräftenachwuchs“, ist sie überzeugt und verweist unter anderem auf die die Prämie, die Azubis und Studenten einmal jährlich für gute Leistungen zugesprochen bekommen können.“ Zudem werden Lehrmittel bereitgestellt und die Anschaffung von Fachliteratur bezahlt, Azubis und Studenten essen in der hauseigenen Kantine zum Azubitarif und sie bekommen regelmäßig die Chance, an Messen und Präsentationen teilzunehmen“, zählt sie auf. Den angesprochenen Fachkräftebedarf sah man vor zwei Jahren auch in der GIS-Abteilung von ENERTRTAG. So bekam der heute 24-jährige Tim Zimmermann das, was man eine zweite Chance nennt. Denn die Ausbildung zum Geomatiker ist seine zweite Lehre. „Ich bin ausgebildeter Kfz-Mechatroniker.“ Aus gesundheitlichen Gründen jedoch konnte er den Beruf nicht ausüben. „Den Abschluss machte ich trotzdem, um überhaupt etwas in der Tasche zu haben.“ Dann schaute er sich um und jobbte, fand es aber unbefriedigend, immer als ungelernt zu gelten. Also beobachtete er den Ausbildungsund Stellenmarkt und stieß auf die Anzeige von ENERTRAG, die die Ausbildung zum Geomatiker anboten. „Hörte sich an wie eine Mischung aus Erdkunde und Mathe. Das konnte ich in der Schule beides, also informierte ich mich weiter, fand es interessant und bewarb mich.“ Die Ausbildungsrichtung, so erzählt TimZimmermann, ist noch jung. „Es gibt sie erst seit 2010 und brandenburgweit existiert nur eine Berufsschule, in der pro Jahr gerade mal 15 Geomatiker ausgebildet werden.“ Verkürzt beschrieben gehe es bei seiner Arbeit darum, benutzerdefinierte Karten zu erstellen. „Das ist beispielsweise wichtig für Genehmigungsverfahren“, erläutert er.Derzeit gehört zu seinen Aufgaben die Erarbeitung von Feuerwehrrettungsplänen. „Seit diesem Jahr muss es konkrete Rettungspläne für Windfelder geben. Wir sind aktuell dabei, die Löschwasserentnahmestellen zu dokumentieren. Im Notfall sind die extrem wichtig.“ Als Feuerwehrmann, der im ANZEIGE Heimatort Potzlow ebenso der Wehr angehört wie dem ENER- TRAG-Trupp in der Ortswehr Baumgarten, hat er eine besondere Nähe zu dieser Aufgabe. Zu den „Neuen“ in der Riege der Azubis gehört Lea-Marie Kretschmer. Die 18-jährige hat ihreAusbildung zur Kauffrau für Büromanagement gerade erst begonnen. Viel sagen kann sie darüber nach den wenigen Wochen noch nicht. Doch das Wichtigste: Sie wurde herzlich aufgenommen, wirdunterstützt, fühlt sich wohl. „Natürlich gibt es, so wie in jedem anderen Unternehmen, nicht nur das durchweg positive Feedback. Kritik wird auch geübt. Und glücklicherweise nicht hinter vorgehaltener Hand, sondern ehrlich und konstruktiv“, sagt Ariane Heinichen. Sie sieht es als ihre Aufgabe, die jungen Leute darin zu bestärken, sich zu artikulieren, Fragen zu stellen, Probleme zu benennen. „Denn wir verstehen uns als Unternehmen, das für Zukunft steht. Und das nicht nur,was die erneuerbaren Energien anbelangt, sondern ebenfalls in Sachen Unternehmenskultur.Dass wir uns hier alle duzen, ist Teil dieser Philosophie. Vielleicht nur ein kleiner, aber einer, der etwas ausmacht.“ Die Azubis bestätigen das. „Es ist dadurch irgendwie familiärer.Das ist angenehm“, fügt Max-Erik Barkow hinzu. NBS NBN SZS AZ AZD HZ PAZ DZ MZ MST MSM PZ TZ

Kompakt - StadtMagazin

Nordkurier Ratgeber

Kreisanzeiger

Kompakt

Nordkurier Ratgeber

Weitere Magazine

Kompakt - StadtMagazin

Kreisanzeiger