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Lehrstellenkurier Oktober 2021

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Seite 20 Lehrstellen

Seite 20 Lehrstellen Kurier Freitag, 29. Oktober 2021 Das kann aus dir werden Spannende Tests auf dem Feld Saatgut und die daraus entstehenden Pflanzen ernähren die Welt. Beides muss so ertragreich wie möglich sein – ein verantwortungsvoller Job. Von Sabine Meuter Mais und Zuckerrüben sind für Pflanzentechnologen in Norddeutschland besonders interessant. FotOS: Norbert Försterling/Stefan Sauer Bonn. Der Beruf vereint Natur und Technik – und genau das begeistert Ole Peters. Der 17-Jährige absolviert eine Ausbildung zum Pflanzentechnologen bei dem auf Saatgut spezialisierten Unternehmen KWS Saat in Einbeck (Niedersachsen). Peters lernt, Saatgut etwa für Mais, Raps, Zuckerrüben oder Weizen zu entwickeln und zu züchten. „Immer wieder stehen diverse Experimente auf der Tagesordnung“, erzählt er. Nicht zuletzt das mache den Alltag im Beruf abwechslungsreich. Denn es gilt, das Saatgut zu optimieren. In Versuchsreihen loten Pflanzentechnologen aus, wie Saatgut zum Beispiel noch ertragreicher werden kann oder wie Pflanzen resistent gegen bestimmte Krankheitserreger werden. Dafür erfolgen immer wieder Neuzüchtungen. Die Fachleute sind mal bei Wind und Wetter auf dem Feld, mal in Gewächshäusern und mal im klimatisierten Labor tätig. Große Sorgfalt und handwerkliches Geschick Auch Schreibtischarbeit spielt eine Rolle, denn die Ergebnisse ihrer Arbeit müssen sie genau dokumentieren. „Sorgfalt bei der Arbeit ist ein absolutes Muss“, sagt Jürgen Held vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP). Ausbildungsplatzbewerber sollten auch handwerkliches Geschick und Interesse an der Bedienung moderner Maschinen und Geräte mitbringen. Betriebe achten zudem auf einen Haupt- oder Realschulabschluss mit guten Noten in den Naturwissenschaften, vor allem in Biologie. Ole Peters arbeitet derzeit gemeinsam mit einer Züchterin an einem Optimierungsprojekt. Um was es genau geht, darf er nicht verraten. „Aber in jedem Fall ist es mega-faszinierend, bei dem Projekt mitzuarbeiten und zu sehen, wie die Dinge sich entwickeln.“ Klasse findet Peters an seinem Beruf, dass er sowohl drinnen wie draußen arbeitet. Dass das manchmal anstrengend ist, wenn zum Beispiel schwere Säcke geschleppt werden müssen, macht ihm nichts aus. In der Regel ist zudem Teamarbeit angesagt, etwa, wenn es darum geht, ob eine Pflanze hitzebeständig oder frostsicher ist. Die Fachleute starten dann eine Versuchsreihe. Sie wählen den passenden Nährboden und setzen die Saat oder die Pflanze ein. Sie lockern den Boden auf, sorgen für die richtige Bewässerung und achten auf optimales Licht. Sobald die Pflanzen eine bestimmte Größe erreicht haben, nehmen sie Proben, die sie im Labor chemisch oder biotechnologisch analysieren. Dabei messen sie, wie viel Hitze oder Frost die Pflanze verträgt. Stellt sich dabei heraus, dass die Pflanze die gewünschte Eigenschaft hat, wird die Versuchsreihe dokumentiert, so hat man die Ergebnisse bei weiteren Versuchen zur Hand. Qualitätssicherung ist entscheidend, daher werden die Ergebnisse einer Versuchsreihe immer noch einmal gegengecheckt, um mögliche Fehler auszuschließen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung hängt von Bundesland und Branche ab. Ausgebildete Pflanzentechnologen können bei Saatgutfirmen, in landwirtschaftlichen oder gartenbautechnischen Untersuchungs- und Forschungsanstalten sowie bei Unternehmen im Bereich Pflanzenzucht arbeiten. Ole Peters möchte zunächst seine Ausbildung erfolgreich abschließen und sich dann weiterbilden. „Ich kann mir vorstellen, eines Tages Züchtungsassistent zu sein und später Pflanzentechnologiemeister zu werden“, sagt er. Das Wachstum der Pflanzen wird in allen Phasen genau beobachtet von Pflanzentechnologe Ole Peters. FotOS: Swen Pförtner NBS NBN SZS AZ AZD DZ HZ PAZ MZ MST MSM PZ TZ

Freitag, 29. Oktober 2021 Lehrstellen Kurier Seite 21 Das kann aus dir werden Leidenschaft für den Arbeitsplatz Labor Von Sabine Meuter Seit Corona gehören Begriffe wie „PCR-Test“ plötzlich zum Vokabular der Allgemeinheit. Aber wer führt die im Labor eigentlich durch? Hier kommen Chemisch-Technische Assistenten ins Spiel. Stuttgart. Das Labor ist die Arbeitswelt von Svenja Gröbel. Die 23-Jährige ist angehende Chemisch-technische Assistentin (CTA) und absolviert eine schulische Ausbildung am Institut Dr. Flad, Berufskolleg für Chemie, Pharmazie und Biotechnologie, in Stuttgart. Im Labor untersucht sie beispielsweise Lebensmittel, Wasser, Boden, Luft oder Medikamente auf die unterschiedlichsten Inhaltsstoffe. Dazu gehört, die Konzentrationen dieser Stoffe zu ermitteln, auch im Spurenbereich. „Ich mag es, einer Sache sehr genau auf den Grund zu gehen“, sagt Gröbel. Wer CTA werden will, sollte Neugierde und Freude am Experimentieren mitbringen, sagt Sigrid Pfiz. Sie ist die Bundesvorsitzende des Verbands Deutscher Chemotechniker und Chemisch-technischer Assistenten (VDC). Ein weiteres Muss ist ein ausgeprägtes Interesse an den Als angehende CTA lernt Svenja Gröbel auch, wie ein sicherer Umgang mit chemischen Stoffen aussieht. Fotos: Christoph Schmidt Naturwissenschaften und vor allem an der Chemie. Ein gewisses handwerkliches Geschick für die Arbeiten im Labor und die Fähigkeit, im Team zu arbeiten, seien ebenfalls entscheidend. Formal müssen Bewerber mindestens einen mittleren Schulabschluss vorweisen können. Viele Bewerberinnen und Bewerber haben Abitur. So wie Svenja Gröbel: Die junge Frau ist fasziniert davon, in ihrem Job Sachen zu hinterfragen und zu durchleuchten – ob Leidenschaft für Naturwissenschaften: Svenja Gröbel, angehende CTA, arbeitet im Chromatographie-Labor mit einer Pipette. Wie hoch ist die Vergütung? Während der Ausbildung verdienen CTA an den Schulen kein Geld. An öffentlichen Schulen ist die Ausbildung meist kostenfrei, private Schulen erheben Lehrgangsgebühren. Und das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung? Das hängt vom Bereich, der Branche und auch der Größe des Unternehmens ab, bei dem CTA ihre berufliche Karriere starten. Berufsanfänger können in der Regel mit einem monatlichen Bruttoverdienst von 2500 Euro rechnen. es nun um Klimaerwärmung oder um Stickoxidbelastungen in der Luft geht. „Die Dinge sind häufig viel komplexer, als in der Öffentlichkeit dargestellt“, sagt sie. So vielfältig wie die Themen sind auch die Einsatzmöglichkeiten für CTA. „Die Fachleute können in fast jedem Labor arbeiten“, sagt Pfiz. Und Labore gibt es zum Beispiel in der Industrie oder in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen an Hochschulen und Universitäten. Auch mit Blick auf die Corona-Pandemie sind CTA teils händeringend gesuchte Fachkräfte. Sie führen PCR-Tests durch, hierbei wird mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) das Erbmaterial des Coronavirus so stark vervielfältigt, dass es im Labor nachgewiesen werden kann. Die Impfmittelherstellung kann ebenfalls von CTA begleitet werden. „Selbst exotische Tätigkeiten wie etwa die Mitwirkung beim Rückbau von Atomanlagen sind denkbar“, sagt Pfiz. Die schulische Berufsausbildung dauert zwei Jahre und führt zum Abschluss „staatlich geprüfter Chemisch-technischer Assistent“. Bevor es soweit ist, üben die Auszubildenden zum Beispiel, hochmoderne instrumentelle Analyseverfahren anzuwenden. Lehrkräfte weisen die Schülerinnen und Schüler darin ein, welche Vorbereitungen für die Analysen nötig sind – etwa Trocknen, Zerkleinern oder Lösen. Danach erfolgen oft mit physikalischchemischen Messverfahren die Analysen. Später geht es darum, Analyseergebnisse auszuwerten und zu dokumentieren. „Das geschieht in der Regel mithilfe eines Software-Programms“, sagt Gröbel. Anzeige Schule fertig,und nun? Unser neues interaktives Ausbildungsmagazin jetzt online! Zahlen & Fakten I News & Trends I Tipps zur Berufswahl … www.nordkurier.de Klickdichrein Infos rund um deine Zukunft, mit Ratgeber für Azubis, Interviews, Podcasts, Azubi-Porträts, Videos u.v.m. Ein interaktives Magazin der Besuche den Ausbildungskompass auch auf Social Media. © peshkovastock.adobe.com NBS NBN SZS AZ AZD DZ HZ PAZ MZ MST MSM PZ TZ

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