Seite 4 Lehrstellen Kurier Freitag, 25. Januar 2019 Hier sind Seebären gefragt Jürgen Kubatz zeigt in dem kleinen Buddelschiff-Museum in Boltenhagen seine Werke. Foto: Jens Büttner Bootsbauer Ralf Asmus repariert neben Sport- und Freizeitbooten auch traditionelle Fischkutter in Holzbauweise. Foto: Verena Wolff An der Küste Mecklenburg- Vorpommerns zwischen Boltenhagen und Graal- Müritz gibt es jede Menge Traditionshandwerker. Davon haben auch Urlauber etwas. Verena Wolff stellt einige Berufe vor. Segeln: Jonas Renken ist einer, der einem alten Handwerk wieder neues Leben eingehaucht hat. Er ist Segelmacher, mit einer Werkstatt am Hafen von Warnemünde. Und einem Notfall-Boot, mit dem er auf der Ostsee schippert und Seglern Hilfe leisten kann. „Wenn das Segel beschädigt ist, dann kommt der Törn meist schnell zu einem Ende“, sagt Renken. Also flickt er direkt vor Ort, hat neues Material dabei. „So können die Urlauber ihre Ferien schnell fortsetzen und müssen nicht lange auf eine Reparatur warten.“ Auf dem Fußboden der Halle, die Geschäft und Büro ist, liegen ausgerollte Stoffbahnen – weiße, blaue, bunte. Der Mittdreißiger mit dem dichten Bart repariert kaputte Segel und fertigt neue. Zu dem Beruf gekommen ist er durch einen Zufall. Der Bremer ist eigentlich kein Segler, sondern Windsurfer. „Als mein Segel kaputt ging, habe ich es zur Reparatur gebracht, es folgte ein Praktikum und der Entschluss, das alte Handwerk zu erlernen und später einen Meister zu machen.“ Boote: Wo Boote gebraucht werden, baut man sie auch. Bei Ralf Asmus zum Beispiel, der in Kirchdorf auf der Insel Poel eine Werkstatt hat. „Viel haben wir mit der Reparatur von Booten zu tun, aber wir bauen auch ganz neue“, sagt der Meister, mit dem vier Gesellen und ein Lehrling an vielen Aufträgen arbeiten: Restaurierung, Innenausbau, Reparatur – aber auch der Entwurf und der Bau hölzerner Takelage. „Das Unternehmen gibt es hier in Poel schon seit 1949, seit 1991 arbeiten wir als GmbH“, sagt Asmus. Kaum ein Boot gibt es, das die Experten nicht wieder aufpeppen können. Einige der Exemplare, die im Wasser vor der zugigen Werkshalle vor Anker liegen, sind der beste Beweis dafür. Die Urlauber danken es den Profis. Auf Poel, in Boltenhagen und in Kühlungsborn sieht man, dass die Begeisterung für das Bootfahren groß ist: Alle Häfen sind im Sommer rappelvoll. Strandkörbe: Christian Witt sorgt dafür, dass die Besucher von Graal-Müritz ihren Tag am Strand so richtig genießen können. Ohne Sand zwischen den Hautfalten, wenn der Wind mal wieder heftig weht. Schon in siebter Generation baut Witt Strandkörbe, wie man sie überall entlang der Ostsee sieht. Erfunden allerdings hat den Korb, der gegen Wind und Sonne schützt, ein gewisser Wilhelm Bartelmann, ein Korbmacher aus Warnemünde. „Der Legende nach hat sich eine Frau um die Jahrhundertwende an ihn gewandt, weil sie geschützt am Strand sitzen wollte“, erzählt der Handwerker. Seine Körbe entstehen in Serie und Handarbeit. „Pro Stück braucht man etwa drei Tage.“ Jedes Jahr baut Witt rund 100 Körbe, überwiegend für die eigene Vermietung am Strand, die je nach Wetter von April bis Oktober geöffnet hat. Kiefer oder Fichte nimmt Witt für das Gestell, bewährte Materialien. Der geflochtene Teil des Korbes wird geliefert. Dann wird der Ostsee-Strandkorb zusammengebaut. Buddelschiffbau: Wenn das Wetter mal nicht zum Sonnenbaden, Schwimmen oder Bootfahren taugt, ist ein Ausflug zu Jürgen Kubatz in Boltenhagen eine gute Alternative. Der Buddelschiffbauer zeigt in seinem Haus viele Hundert Schiffe in Flaschen, die er in kleinteiliger Arbeit gebaut hat. Seine Werkstatt ist voller Spezialwerkzeuge, denn der Bau eines Buddelschiffs ist eine filigrane Angelegenheit. „Da braucht man schon Geduld“, sagt der gelernte Maler. Die kleinen und größeren Modelle werden zuerst gebaut und dann mit Fäden versehen, mit denen sie schließlich in der Flasche wieder richtig aufgezogen werden. Viele Flaschen verziert zudem eine aufwendig gestaltete Landschaft. Und die muss zuerst durch den engen Flaschenhals. Vielleicht geht die Zahl der Schiffe, die Kubatz schon gebaut hat, sogar in die Tausende. „Gezählt habe ich sie nicht“, sagt er. Wichtig ist ihm, dass die Fummelarbeit nicht ausstirbt. Darum veranstaltet er regelmäßig Kurse während der Ferien – dann können sich Kinder als Buddelschiffbauer ausprobieren. Anzeigen WIR SUCHEN DICH ! PONTO WIR SUCHEN EINEN WIR AUSZUBILDENDEN SUCHEN EINEN AUSZUBILDENDEN ZUM KAROSSERIEBAUER ZUM FAHRZEUGLACKIERER (M/W)! UND ZUM KAROSSERIEBAUER (M/W)! Dich erwarten modernste Arbeitsbedingungen und -geräte und ein gutes Betriebsklima in einem zukunftsorientierten Betrieb Wir legen Wert auf Kundenfreundlichkeit, Zuverlässigkeit undTeamfähigkeit. Wenn wir Dein Interesse geweckthaben, freuen wir uns auf Deine Bewerbung! Karosserie und Lack Ponto e.K. 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Freitag, 25. Januar 2019 Lehrstellen Kurier Seite 5 Aussicht auf ein richtig gutes Leben Von Marina Spreemann Erik Döbler und Nico Knop sind Azubi-Kollegen – ein Job, eine Firma. Trotzdem sind die Hürden, die sie im Alltag zu meistern haben, sehr unterschiedlich. Wie auch ihre bisherigen Lebenswege. Neubrandenburg. Was würden sie an ihrem Leben ändern, wenn eine gute Fee das möglich machen würde? Schulterzucken, Nachdenken. „Gar nichts“, sagt der 18-jährige Nico Knop. „Ich bin voll zufrieden.“ Auch Erik Döbler, 20, hat sich darüber noch nie Gedanken gemacht. „Als Schüler wollte ich immer in die Großstadt“, erzählt er. „Aber inzwischen finde ich, dass es hier nicht so stressig ist. Ich bereue nichts.“ Die beiden sind Kollegen. Sie werden bei Meban in Neubrandenburg ausgebildet zum Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, beziehungsweise zum Konstruktionsmechaniker. In der Firma werden Fenster, Türen, Wintergärten, Terrassenüberdachungen oder Sonnenschutz-Vorrichtungen gebaut und montiert. Der Weg zu diesem Job und zu Meban war bei den beiden sehr unterschiedlich. Erik Döbler hat in seinem Heimatort Friedland die 10. Klasse gemacht. „Meine Zensuren waren nicht so doll. Durchschnitt 3,5. Das hat mir nicht gereicht“, erinnert er sich. Deshalb hat er die Abschlussklasse noch mal wiederholt und – siehe da – den Durchschnitt 2,0 geschafft. „Was ich damit anfangen wollte, wusste ich aber immer noch nicht. Ich habe lange gesucht.“ Unter anderem mit der Hilfe der Berufsberaterin von der Arbeitsagentur. Was Handwerkliches sollte es sein. Das stand ziemlich schnell fest. Vielleicht was mit Autos? „Die haben mich immer fasziniert, bis heute“, erzählt er. Ein Praktikum im Autohaus zeigte ihm aber: Das ist es nicht. Freitag zum Gespräch, Montag in der Werkstatt „Also bin ich weiter die Vorschläge durchgegangen, die auf meiner Liste standen.“ Meban in Neubrandenburg war dabei. Ein Blick ins Internet befeuerte sein Interesse. „Ich habe mich beworben, bin für einen Freitag zum Gespräch eingeladen worden und habe am Montag angefangen“, erinnert er sich und grinst. „Na ja, ich war ein bisschen spät dran, hatte ja lange gesucht. Aber es hat sich gelohnt.“ Zuerst lerne man sehr viel über Werkstoffe wie Kunststoff und Aluminium, übe viele Handgriffe. Dann geht es auf Montage und auf die Wenn es darum geht, Fenster, Türen oder Wintergärten zu bauen, bekommen Erik Döbler (links) und Nico Knop in ihrem Job den Durchblick. Baustellen. „Das hat mir gefallen, und ich konnte danach vieles in der Produktion besser nachvollziehen. Die Aufgaben wurden auch immer anspruchsvoller. Je mehr man kann und gebraucht wird, umso mehr Spaß macht es“, erzählt Erik Döbler, der jetzt im dritten Lehrjahr ist. Training und Job müssen zusammenpassen Die Wege seines Azubi-Kollegen Nico Knop verliefen völlig anders. Der Neubrandenburger kannte seinen heutigen Chef bei Meban, Stefan Schewe, aus dem Neubrandenburger Sportclub (SCN). Nach der 10. Klasse suchte der Kanu-Sportler einen Ausbildungsplatz. Wichtig für ihn: Training und Job mussten zusammengehen. Wer als Sportler Leistung bringen will, muss viel trainieren. Schewe bot ihm ein Praktikum an. „Die Arbeit hat Spaß gemacht. Handwerkliches liegt mir mehr als Büroarbeit, und die Kollegen waren wohl auch ganz zufrieden.“ Er absolviert jetzt das zweite Lehrjahr, und mit dem Sport passt es gut zusammen. Sein Chef unterstützt ihn. Weil er jeden Tag und auch an den Wochenenden trainiert, bleibt ihm wenig Freizeit. Aber Nico Knop weiß, in der Leistungsklasse geht es nicht anders. Nur so kann er weiter vorn mitfahren. „Der Sport gehört seit acht Jahren zu meinem Leben. Aufhören könnte ich damit nicht. Es macht auch richtig viel Spaß. Einen Alltag ohne Sport kann ich mir gar nicht vorstellen.“ Sein Leben passe sich dem Sport und der Arbeit an. Da muss es für ihn schon immer planvoll durch die Woche gehen. Natürlich ist es ein Vorteil, dass der 18-Jährige noch bei seinen Eltern wohnt. Aber das heiße nicht, dass er nur die Beine unter den Tisch steckt. „Ich versuche schon, meine Eltern zu unterstützen, kaufe auch mal ein oder mache Abendbrot“, erzählt er. Sein Azubi-Kollege Erik Döbler ist bei seinen Eltern zu Hause in Friedland ausgezogen und hat seit etwa einem viertel Jahr eine eigene Ein-Zimmer-Wohnung in Neubrandenburg. „Viele Freunde und Bekannte leben hier. Zur Arbeit habe ich es näher. Und mehr los ist hier auch“, meint er. Neue Erfahrung: Allein einkaufen und putzen Aber das heißt natürlich auch: allein einkaufen, sauber machen, die Kosten im Blick behalten. „Eine Wohnung zu bekommen, hatte ich mir schwieriger vorgestellt. Das ging recht einfach. Aber dann muss man ja alles anmelden und versichern und so. Da braucht man schon einen Plan.“ Genau wie fürs Geld. „Das Lehrgeld ist natürlich schon beschränkt. Man muss gut rechnen, damit man die Wohnung, das Auto, Internet, Rundfunkgebühren, Strom und alles bezahlen kann – und auch noch was zum Leben hat“, berichtet er. Mit dem Putzen habe er gar kein Problem. „Ich mache immer regelmäßig sauber.“ Wenn die Eltern also unangemeldet zu Besuch kommen, bricht bei ihm jedenfalls keine Panik aus. Eine größere Wohnung steht natürlich auf Eriks Wunschzettel für die Zukunft. Vielleicht irgendwann auch mal ein Eigenheim. Eine eigene Familie. „Und ich will Karriere machen, im Beruf weiterkommen. Erfolg ist mir wichtig. Solange man noch jung ist, muss man es erst mal im Job weit bringen. Zeit für anderes hat man dann später noch“, findet er. Wenn Nico Knop in die Zukunft blickt, dreht sich Anzeige Foto: Marina Spreemann vieles um den Sport. „Ich will an der deutschen Kanu- Spitze mitfahren, vielleicht mal bei Olympia dabei sein. Das wäre fantastisch.“ Ansonsten wünscht er sich eine Familie, die gut läuft, und ein Leben, in dem man sich auch mal was leisten kann – Urlaub, Auto, Geschenke für die Familie, ohne jeden Pfennig zehn Mal umdrehen zu müssen. Über seine berufliche Karriere hat er sich noch gar nicht so viele Gedanken gemacht. „Ich will erst mal unbedingt die Ausbildung abschließen. Dann sehe ich weiter.“ Kontakt zur Autorin m.spreemann@nordkurier.de Der Beruf Konstruktionsmechaniker Konstruktionsmechaniker stellen Stahl- und Metallbaukonstruktionen her. Dazu fertigen sie mithilfe manueller und maschineller Verfahren einzelne Bauteile, zum Beispiel aus Blechen, Profilen oder Rohren, und montieren diese. Konstruktionsmechaniker ist ein dreieinhalbjähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk. Die Betriebe stellen überwiegend Schulabgänger mit mittlerem Bildungsabschluss ein Der Einsatz dieser Fachkräfte ist in Unternehmen des Stahl- und Metallbaus, in Maschinenbau-Betrieben oder in Firmen im Schiff-, Fahrzeug- oder Schienenfahrzeugbau möglich. NBS NBN MZ SZS MST MSM AZ AZD DZ HZ PAZ PZ TZ
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