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Seite 14 Lehrstellen Kurier Freitag, 25. Januar 2019 Wie der Start in die Lehre ohne Stress klappt Von Teresa Nauber Die erste Zeit ist für viele aufregend. Alles ist neu, und vor den alten Hasen im Betrieb muss man sich erst einmal beweisen. Das kann ganz schön stressig sein. Jugendliche sollten daher rechtzeitig gegensteuern, wenn es ihnen zu viel wird. Berlin. Die Schule ist geschafft, der Ausbildungsplatz ergattert, endlich kann es losgehen mit dem Berufsleben. Das bedeutet aber nicht nur eine gewisse Unabhängigkeit – es bringt häufig auch früheres Aufstehen, lange Schichten und wenig Freizeit mit sich. Junge Menschen geraten schnell in eine Spirale aus Druck und Stress, sagte Timo Lorenz, Arbeitsund Organisationspsychologe von der Freien Universität Berlin. „Es ist deshalb ganz wichtig, die eigenen Grenzen früh auszuloten.“ Morgens gern zur Arbeit gehen ist wichtig In den ersten Tagen der Ausbildung ist alles neu. Jede Aufgabe ist eine Herausforderung, von der manch einer denkt, sie sei nicht zu bewältigen. Azubis sollten sich dem stellen. Haben sie die Hürde einmal genommen, wissen sie bestenfalls: Das schaffe ich wieder. „So lernt man dazu und wird immer sicherer“, sagt Lorenz. Manch einer empfindet diese erste Zeit als sehr stressig. „Solange man abends gut abschalten kann und morgens gern wieder hingeht, ist das aber nicht bedenklich.“ Anders sieht es aus, wenn sich ein Auszubildender allein gelassen fühlt mit all den neuen Aufgaben. Dann passiere es schnell, dass er sich nachts im Bett herumwälzt und morgens schon mit Übelkeit zur Arbeit fährt. Wird das zum Dauerzustand, stimmt etwas nicht. Azubis sollten in dem Fall mit ihrem Vorgesetzten oder einem erfahrenen Kollegen sprechen und um Hilfe bitten. Realistisch die eigene Leistung einschätzen Stress im Job entsteht Lorenz zufolge auch dadurch, dass jemand das Gefühl hat, nicht genug zu leisten. „Wir Menschen sind keine Maschinen, immer 120 Prozent geben kann niemand.“ In dem Fall sollte sich der Azubi Feedback einholen. „Häufig stellt derjenige dann fest, dass die anderen sehr zufrieden mit der Arbeit sind.“ Burn-out-gefährdet ist Lorenz zufolge aber nicht nur, wer sich überfordert fühlt. Auch wer seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat, sollte auf sich achtgeben. „Da besteht immer die Gefahr der Selbstausbeutung, weil man so begeistert ist von dem, was man tut.“ Manche Ausbildungsberufe – beispielsweise in der Pflege – seien dafür prädestiniert. „Wer täglich mit Menschen und ihren Schicksalen zu tun hat, sollte darauf achten, dass er das nicht mit nach Hause nimmt.“ Wie eine gesunde Distanz zum Job gelingt, muss jeder für sich herausfinden. „Vielen helfen Rituale, um abzuschalten.“ Die Kleidung wechseln oder nach der Arbeit duschen zum Beispiel signalisiert auch dem Kopf: Jetzt ist Feierabend. „Einen gewissen Ausgleich zwischen Job und Foto: © Jörg Lantelme - Fotolia.com Privatleben zu schaffen, ist von Anfang an wichtig“, betont Lorenz – wenngleich er das Wort Work-Life-Balance nicht so gern mag. „Es impliziert, dass der eigene Beruf nicht zum Leben gehöre.“ Lorenz bevorzugt den etwas sperrigeren Begriff Life-Domain-Balance, also eine Balance zwischen den Lebensbereichen zu erreichen. Wer das früh übt, schützt sich von Beginn an vor zu viel Stress und Überlastung. Anzeigen LUST AUF ZUKUNFT IN DER UCKERMARK? Egal ob Erstausbildung oder neue berufliche Orientierung. Mit uns JOBFIT! JETZT AUSBILDUNG STARTEN Wir bilden aus: Gesundheits- und Krankenpflege (m/w) Überdurchschnittliche Vergütung ab 1100 € Abschlussprämie von 1800 € Übernahme nach erfolgreicher Abschlussprüfung Betreuung durch erfahrene Praxisanleiter Wir freuen uns über Ihre Bewerbungsunterlagen: Asklepios Klinikum Uckermark · Personalabteilung Auguststraße 23 · 16303 Schwedt Tel: 03332/533120 E-Mail: personal.schwedt@asklepios.com WIR BILDEN AUS •Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation •Industriekaufmann/-frau •Tourismuskaufmann/-frau •Kaufmann/-frau im E-Commerce • Kaufmann/-frau für Kurier-, Express- Postdienstleistungen (m/w) und Postdienstleistungen •Fachkraftfür Kurier-, Express-und •Medienkaufmann/-frau Digital&Print •Mediengestalter/inDigital & Print •Mediengestalter/inBild &Ton •Fachinformatiker/in •Mechatroniker/in •Fachkraftfür Lagerlogistik (m/w) •Koch/Köchin Alle Infosunter www.nordkurier-mediengruppe.de/ausbildung NBS NBN MZ SZS MST MSM AZ AZD DZ HZ PAZ PZ TZ

Freitag, 25. Januar 2019 Lehrstellen Kurier Seite 15 Wie gehe ich vor, wenn ich als Azubi ins Ausland möchte? Der erste Ansprechpartner ist der Ausbilder im Betrieb, bei schulischen Ausbildungen der Lehrer. „Die müssen dem zustimmen“, erklärt Berthold Hübers von der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Eventuell bietet der heimische Betrieb oder die Schule bereits Aufenthalte in Niederlassungen oder Partnerschulen im Ausland an. Ansonsten können Azubis sich bei sogenannten Pool-Projekten bewerben, die Zugang zu Stipendien bieten und bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen unterstützen. Auch die Industrie- und Handels- oder die Handwerkskammern sind Anlaufstellen für Azubis und helfen bei der Organisation und der Suche nach Förderungen, sagt Tamara Moll vom Projekt Berufsbildung ohne Grenzen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Welche Förderungen kann ich bekommen? Das Programm Erasmus+ bietet Azubis finanzielle Zuschüsse für Aufenthalte in den EU-Ländern sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen, der Türkei und Mazedonien. Für andere Länder gibt es das Pilotprojekt AusbildungWeltweit, das 2017 vom Bundesbildungsministerium ins Leben gerufen wurde. Es gilt bislang jedoch nicht für schulische Ausbildungen. Außerdem gibt es noch binationale Programme, etwa mit Frankreich. In allen Programmen stellen nicht die Auszubildenden selbst einen Antrag, sondern die Betriebe, Berufsschulen, Kammern oder Bildungszentren. Bekomme ich im Praktikum weiter meine Vergütung? Ja. Wenn das Praktikum als Teil der Ausbildung gilt, bekommen Teilnehmer auch in dieser Zeit ihre Ausbildungsvergütung, erläutert die Informations- und Beratungsstelle für Auslandsaufenthalte in der beruflichen Bildung (IBS). Wie lange darf mein Auslandspraktikum dauern? Bei Erasmus+ ist eine Dauer von zwei Wochen bis zu zwölf Monaten vorgesehen. Meist handelt es sich um vier- bis sechswöchige Praktika. Auch mehrere Aufenthalte sind möglich – bis zu einem Jahr nach Ausbildungsende. Bei AusbildungWeltweit ist die Zeit auf drei Wochen bis drei Monate beschränkt, erklärt die IBS. Das Berufsbildungsgesetz sieht zudem vor, dass Auslandspraktika maximal ein Viertel der Ausbildungszeit ausmachen sollten. Bei einer dreijährigen Ausbildung wären das bis zu neun Monate. Wann ist der beste Zeitpunkt dafür? Bei einer dreijährigen Ausbildung bietet sich das zweite Lehrjahr für einen Auslandsaufenthalt an, sagt Moll. Azubis müssen genug Vorlaufzeit einkalkulieren: „Idealerweise sollte man ein Jahr vorher mit der Planung anfangen.“ Wird mir das Praktikum für die Ausbildung angerechnet? Ja, ein Praktikum mit Zustimmung des Ausbildungsbetriebs oder der Berufsschule wird voll angerechnet, erklärt Als Azubi ins Ausland In der Ausbildung ins Ausland gehen – das ist doch nur etwas für Studenten? Von wegen! Auch für Lehrlinge gibt es diese Möglichkeit. Weit verbreitet ist das bislang aber noch nicht. Tobias Schormann erklärt, wie es klappt. Hübers. Unzulässig ist es dagegen, wenn Azubis für die Zeit im Ausland freinehmen sollen. „Ein Praktikum ist kein Urlaub.“ Der Auslandsaufenthalt ist auch nicht auf die Schulferien begrenzt. Laut BIBB bietet es sich aber an, das Praktikum zumindest teilweise in die Ferien zu legen, damit Azubis später weniger Unterrichtsstoff in der Berufsschule nachholen müssen. Was bringt mir das? Zum einen bringt es jungen Leuten persönlich etwas, neue Eindrücke zu bekommen und sich einmal außerhalb der Heimat zu beweisen. „Dadurch wird man selbstbewusster“, sagt Hübers. Aber auch fachlich kann es einen voranbringen, etwa andere Arbeitsweisen kennenzulernen. Teilnehmer berichten Hübers zufolge, dass sie nach einem Aufenthalt mehr Spaß an ihrer Arbeit haben und bessere Chancen für sich sehen. Wie verbreitet ist das Ganze? Bisher legen erst wenige eine Auslandsstation in der Ausbildung ein: 5,3 Prozent der Lehrlinge in Deutschland haben dies 2017 mit dem Förderprogramm Erasmus+ getan, hat das BIBB ermittelt. Das sind immerhin deutlich mehr als früher: 2010 war die Quote mit 2,4 Prozent nur etwa halb so hoch. Besonders zahlreich vertreten sind Industriekaufleute: 1788 der 17 352 Azubis waren während ihrer Lehre seit 2015 im Ausland. Das ist eine Quote von rund zehn Prozent, was die politische Zielmarke bis 2020 ist. Noch höher liegen die Werte in kleineren Berufen: Bei Investmentfondskaufleuten zog es 19 von insgesamt 27 Jugendlichen in die weite Welt, ein Anteil von gut 70 Prozent. Das beliebteste Ziel in Europa ist Großbritannien, gefolgt von den Niederlanden und Frankreich. Außerhalb von Europa stehen die USA auf dem ersten Rang. Welche Hürden gibt es? Die Option ist noch nicht so bekannt, sagt Hübers. Der Gang ins Ausland ist für manche Jugendliche außerdem ein großer Schritt, auch wenn sie laut IBS für ein Praktikum die Landessprache nicht perfekt beherrschen müssen. Mitunter muss auch der Chef erst von der Idee überzeugt werden – gerade wenn er noch nie davon gehört haben sollte, erklärt Moll. Und wie mache ich das? Im ersten Moment sind manche Betriebe vielleicht nicht begeistert davon, dass der Azubi fehlt und weiter Geld erhält. Dann sind gute Argumente gefragt. Ein Azubi kann etwa darauf verweisen, dass er die Erfahrung aus dem Ausland gut im Heimatbetrieb einbringen kann. Als Beispiele nennt das BIBB, wenn Lehrlinge hinterher mit Kunden besser auf Englisch sprechen können oder eine neue Software schon aus dem Praktikum kennen. Moll berichtet von einem Fall, da brachte der Bäckerlehrling ein neues Rezept für Macarons aus Frankreich mit. Ein Gewinn, auch für die Bäckerei. Für Betriebe sei so ein Auslandsaufenthalt daher eine Investition in die Zukunft. foto: © Tierney - Fotolia.com NBS NBN MZ SZS MST MSM AZ AZD DZ HZ PAZ PZ TZ

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