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70 Jahre Heimatzeitung

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Seite 4 70 Jahre Heimatzeitung Montag, 15. August 2022 Als die Freie Erde ausNeustrelitzkam Von Frank Wilhelm Uli Klock hat viele Dokumente und Stücke bewahrt, die an die Gründerzeiten der Neustrelitzer Zeitungsdruckerei erinnern. Er wuchs als Kind quasi mit der Produktion der Freien Erde auf. NEUSTRELITZ. „Ein Jahr erfolgreicher Aufbauarbeit im Betriebe unserer ‚Landes-Zeitung‘ haben die Kollegen Paul Weber und Wolfgang Ewert hinter sich. Aus einem sogenannten ‚Nichts‘ haben sie mit den dann später hinzugekommenen Kollegen Mösch und Möller einen Buchdruckereibetrieb aufgebaut, der schon jetzt eine der besten Druckstätten in unserer Zone zu werden verspricht.“ Das Zitat findet sich in dem außergewöhnlichen, vierseitigen Druckerzeugnis vom 1. Mai 1950: Der „Spinner“, „Einheitsorgan für ’spinnende‘ Buchdrucker“, ein internes Blatt der Neustrelitzer Drucker, das auch als „Bierzeitung“ deklariert wurde. Aufbewahrt hat es wie viele andere Raritäten der Druckgeschichte im Nordosten Uli Klock aus Neustrelitz. Seine Familie war eng mit der Druckerei in der Gutenbergstraße 2(heute Schloss-Straße) verbunden, die ab 1952 die Freie Erde drucken sollte. Der „Spinner“ vom 1.Mai 1950 war ein internes Blatt der Drucker. Für Klock startete die Geschichte der Zeitung bereits am 1. Mai 1949. „Ein Häuflein Zeitungsversessener begann mit der ’Aufbauarbeit‘ der Landeszeitung in Neustrelitz“, sagt Klock. 1950 stieß sein Vater Heinz Klock zu der Mannschaft, erst als Drucker,später als Kalkulator bei der Freien Erde. Und auch Klocks Großvater Paul half in Neustrelitz immer mal wieder aus, vor allem, wenn eine der betagten Maschinen zum Laufen gebracht werden musste. Zum Feierabend gab’s die Zeitung von morgen Doch die Familiengeschichte der Drucker-Dynastie Klock reicht eine weitere Generation zurück. Uli Klocks Urgroßvater Carl Klock besaß eine Druckerei in Barth, wo er Anfang des 20. Jahrhunderts die „Barther Zeitung“ herausgab. Doch mit Beginn der Nazi-Diktatur wurde die Zeitung eingestellt. Gedruckt hat der Urgroßvater aber weiter.Seine Zeitungsleidenschaft gab er an den Sohn Paul weiter,der alsjunger Soldat im Ersten Weltkrieg an der Ostfront 1915/16 aktiv an der „Kriegs-Zeitung des Korps Marschall“ mit arbeitete, die Uli Klock ebenfalls in seinem Archiv bewahrt hat. Nach 1945 ging ein Teil der Maschinen der Druckerei des Urgroßvaters nach Stralsund, wo zunächst die „Pommernzeitung“ und anschließend die Ostsee-Zeitung gedruckt wurden. Später wurden zwei dieser Maschinen, eine Setzmaschine und eine Schnellpresse, in Neustrelitz eingesetzt. Uli Klock, geboren 1951, wuchs quasi neben der Druckerei „Erich Weinert“ auf. 1952bekam die kleine Familie eine Betriebswohnung zugewiesen. „Wir wohnten auf dem Innenhof der Druckerei im Erdgeschoss gegenüber dem Maschinensaal der großen Rotationsmaschinen“, Uli auf dem Hof der Druckerei in Neustrelitz. erinnert er sich. Zum Feierabend hat sein Vater druckfrisch die Freie Erde des folgenden Tages mitgebracht. Die Männer von der Wache kannten Sohnemann. Wenn er mit seinem Fahrrad aufkreuzte, hieß es: „Der kleine Klock kommt gleich!“ Auf ihn selbst sollte das Drucker-Virus nicht überspringen. Uli Klock war eher von der Fahrzeugtechnik fasziniert. Er studierte Diplomingenieur für KfZ-Technik in Dresden und arbeitete später in Bereichen der KfZ- und Baumaschinentechnik unter anderem in Neubrandenburg und Neustrelitz. Kontaktzum Autor f.wilhelm@nordkurier.de FOTO: PRIVAT Auch den Gautschbrief seines Vaters hat Uli Klock aufbewahrt. FOTO: FRANK WILHELM Anzeigen Die neuen Küchen-Einbaugeräte Design for life. von Miele. Perfekte Kombinierbarkeit, hochwertige Materialien und eine intuitive Bedienung zeichnen die neue Generation von Miele Küchen-Einbaugeräten aus. Ganz gleich, wie Sie die Geräte zusammenstellen, sie harmonieren immer mit Ihrem individuellen Wohnstil. Das nennen wir Design for life. 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Montag, 15. August 2022 70 Jahre Heimatzeitung Seite 5 Von Thomas Beigang NEUBRANDENBURG. „Freie Erde“ war wohl nie ein richtig guter Titel für eine Zeitung. Benachbarte Zeitungen hießen schon immer und heißen auch heute noch „Schweriner Volkszeitung“ oder „Ostsee- Zeitung“. Das sind Namen, bei denen man die regionale Kompetenz gleich mit dem Titel untermauert. Wir von hier! Aber „Freie Erde“? Die Geburtshelfer des neuen Blattes für den ehemaligen Bezirk Neubrandenburg hatten zu Beginn der 1950-er Jahre anderes im Sinn als einen gängigen Presse-Titel zu finden. In dem vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Nordosten der jungen DDR sollte der Name „Freie Erde“ Programm sein, das Land, die zu beackernde Erde, musste endlich frei werden: Nach jahrhundertelanger Unterdrückung, in der Gutsherren alles und die Tagelöhner und Knechte und Mägde nichts besaßen. Die Bodenreform wenige Jahre vor der Gründung der Tageszeitung „Freie Erde“, war ein erster Schritt in diese Richtung. Aber so richtig gezündet hat der Name nie. Im Gegenteil, weit und breit redeten die Leute, die schon seit ewigen Zeiten nie mehr als zehn oder 15 Pfennig für eine Ausgabe zahlten, nur vom „Freien Acker“. Liebevoll, aber „despektierlich“. Jedenfalls hatten zur Wendezeit zunächst die Macher –Redakteure und Drucker und die Mitarbeiter im Verlag Als „Freie Erde“ vor vielen Jahren gegründet, sollte die inhaltlich völlig neue Zeitung zur Wendezeit auch einen neuen Namen erhalten. Jedenfalls wollten das die meisten unserer damaligen Leser so. –die Nase voll von dem propagandistischen Zeitungsnamen. Die Zeitung hatte sich schon gewandelt und änderte sich damals praktisch täglich, dazu gehört auch ein neuer Titel. Fanden wir jedenfalls damals –und weil auch bei uns neues Denken längst eingesetzt hatte und wir die Leser mehr als je zuvor respektierten, haben wir es nicht gewagt, ungefragt den Zeitungsnamen zu ändern. Also fragten wir nach, schon Anfang Januar 1990, und wollten wissen, wie die Leser darüber denken. Sogar einen Abstimmungszettel zum Ausschneiden und Abschicken druckten wir ab. Und wir schlugen den Leuten auch einige Namen zum Nachdenken vor, darunter, aus heutiger Sicht einige recht komische. „DU“ zum Beispiel, sollte „Die Unabhängige“ heißen. „Nordexpress“ war dabei und „Norddeutscher Anzeiger“ oder „Norddeutsches Tageblatt“. Der heutige Name „Nordkurier“ war in der Vorschlagsliste noch gar nicht enthalten. Und wenn ich mich recht Wieder Nordkurier zu seinem Namen kam FOTO: NK-ARCHIV erinnere, gewann in der Lesergunst dannn ein Zeitungstitel, der das „Norddeutsche...“ im Namen hatte. Nur leider durfte der nicht gewinnen, denn ir- gendwo im Nordwest- deutschen gab es da- mals wohl ein kleines Anzeigenblatt, das den gleichen Titel trug. So war der für uns gestorben. Es wur- de dann also mit der ersten Ausgabe am 2. April 1990 der „Nord- kurier“ und wir wa- ren damals alle stolz wie Bolle. Auch wennn wir gleich Essig in den Wein schütten muss- ten, weil wir den Le- sern bekannt gaben, der Preis pro Ausgabe erhöhe sich auf 50 Pfennig. Schwarz-weiß und 16 Seiten stark. So sah sie aus, die erste Ausgabe des Nordkurier am 2. April 1990. Mächtig aufgeregt waren wir Redakteure damals, vor mehr als 32 Jahren. Wie werden unsere Leser die neue Zeitung aufnehmen? Wird sie ihnen überhaupt gefallen? Mein Kollege Horst Luks, ein ganz erfahrener Zeitungsmann, von dem ganze Journalisten-Generationen hier bei der Heimatzeitung viel gelernt haben, und ich machten uns auf den Weg. Ganz direkt und von Angesicht zu Angesicht wollten wir in Neubrandenburgs Innenstadt die Leute befragen: Wie schätzt ihr eure neue Zeitung ein? Haben wir damit den Nerv der Leute getroffen? Vorsichtshalber hatten wir einen großen Packen der druck- Exemplare bei frischen uns. Nur so zur Sicherheit. Unsere Vorsichtsmaß- sollte sich als gebo- nahme ten herausstellen. Denn an den Kiosken in der City, wo wir auch fragten, war am zeitigen Vormittagdas Blatt schon ausverkauft. Zu groß die Neugier der Neubran- auf den Nordku- denburger rier, der damals noch klein, also nordkurier,geschrieben wurde. Die Neugier war zu erwarten –hatten wir die Ledoch wochenlang auf das ser Produkt heißgemacht und sie aktiv einbezogen. Kontaktzum Autor t.beigang@nordkurier.de Anzeigen Qualitätsumzüge zum besten Preis Sie machten sich ´nen guten Namen. Nicht nur im regionalen Rahmen. Drum gratulieren wir mit Freude Zu IhremJubiläum heute. Autor: HorstWinkler Friedrich-Engels-Ring 1 17033 Neubrandenburg Tel. 0395 4 22 99 99 weitere Leistungen: Entrümpelung Wohnungsauflösung Küchen- & Möbelmontagen Tresor- & Klaviertransporte Bereitstellung von Lagerflächen bundesweit & international und vieles mehr… Der Spezialist für Seniorenumzüge Full-Service-Umzug und Rundum-Sorglospaket www.umzug-2000.de NBS NBN SZS AZ AZD DZ HZ PAZ MZ MST MSM PZ TZ

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